Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Sa 23. Jun 2018, 09:16

Nach den Räubern, das mir sehr gut gefallen hat, geht es weiter mit Haruki Murakami: Die Ermordung des Commendatore. David Nathan als Sprecher kenne ich schon von Murakamis Hard-Boiled Wonderland und er gefällt mir auch dieses Mal sehr gut. Der Beginn der Geschichte( ein junger Maler trennt sich von seiner Frau und fährt ziellos durch Japan bis er in einem alten Haus landet), ist, wie ich es von Murakami auch kenne und mag, etwas detailversessen, dem gibt David Nathan die richtigen Nuancen. So bleibt es interessant, ohne langweilig zu werden.
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Sa 23. Jun 2018, 15:09

Hallo zusammen,

ich komme mit dem Hören nicht so rasch voran, wie die letzte Zeit. Die WM ist schuld. :kichern:
So stecke ich mitten im "Sommer ohne Männer". Und ich stimme dir zu, Steffi: es zu hören ist eine gute Entscheidung. Thematisch interessant, aber nicht so dicht in der Umsetzung, wie ich mir das wünschen würde. Zum Hören reicht das, selbst lesen wäre mühselig. Ungern höre ich es aber nicht.

"Die Ermordung des Commendatore" stelle ich mir gehört sehr schön vor, besonders, da ich mir auch denken kann, dass David Nathan sehr schön passt. Das empfindest du auch so, wie ich deinen ersten Eindrücken entnehmen kann. Ich habe mich über deinen Bericht gefreut, ebenso über die moderne Hörspiel-Inszenierung von Schillers "Die Räuber". Bestimmt interessant.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Di 3. Jul 2018, 08:53

Ein kurzer Zwischenbericht zu Die Ermordung des Commendatore: ich bin inzwischen bei der Hälfte. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam, wie ich es auch von Murakami kenne. Er beschreibt ja gerne sehr detailliert zb was sich der Protagonist zu essen macht, das funktioniert auch als Hörbuch phantastisch und ich geniesse es sehr. David Nathan liest auch sehr gut, nuancenreich aber nicht übertrieben.
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Di 3. Jul 2018, 12:27

Hallo zusammen,

den ”Sommer ohne Männer” habe ich beendet. Ich bin zwiegespalten. Die Kritiken auch. Steffi schrieb letztens schon mal, dass der Roman damals in der Kritik gut wegkam. Das empfinde ich beim nachlesen der Rezensionen von damals auch so. Hingegen bei den Kundenrezensionen schneidet der Roman weniger gut, fast sogar schlecht ab. Ich habe das Gefühl, dass man bei einer Siri Hustvedt, die zuvor schon literarisch einiges an Beachtung (gewiss zu Recht!) fand, mehr sehen wollte als da war. Es mag sein, dass ich mich irre, aber das ist mein Eindruck. Vorschusslorbeeren also, so mein Eindruck.

Ganz schlecht fand ich den Roman aber auch nicht! Aber er wirkt auf mich zerrissen, und in seiner Umsetzung etwas belanglos. Einerseits das Grundthema, Mia, deren Mann Boris eine Ehe-Pause einläutet, wegen einer jüngeren Geliebten. Ein altes Thema, das aber durchaus immer noch und immer wieder erzählenswert ist, weil es viele Frauen betrifft. Nach einem Aufenthalt in der Psychiatrie (Mia erlitt wegen dieser Sache einen Zusammenbruch), beschließt Mia, Zeit in der Nähe ihrer neunzigjährigen Mutter zu verbringen, und so auch mit deren ebenfalls betagten Freundinnen. Hin und wieder treffen sich die alten Damen zu einem kleinen literarischen Zirkel, an dem Mia sich beteiligt. Sie nutzt zudem die Zeit, einer kleinen Gruppe pubertierender Mädchen Lyrikunterricht zu geben. Das sind alles vielversprechende Ausgangspunkte, doch Siri Hustvedt nutzt sie nicht in vollem Umfang. So wird in dem Lesezirkel der alten Damen z. B. Jane Austen gelesen. Siri Hustvedt nutzt das, um durch Mias Gedankenwelt zu bemängeln, dass Jane Austen (und anderen weiblichen Schriftstellerinnen) nicht die Beachtung zukam, wie z. B. einem Gustav Flaubert. Das hätte ein interessantes Thema sein können, doch sie streift das nur am Rande, arbeitet es nicht weiter aus. Genauso geht es mit den anderen Themen des Romans. In der Lyrikgruppe wird eines der Mädchen gemobbt. Mia benutzt einen Trick, um den Blick der Mädchen auf ihr Verhalten anders zu sehen. Ein interessanter Trick! Aber auch dieser Themenkomplex ist nur ein eingestreutes Element, das nicht im Zusammenhang mit dem Roman steht. Es wirkt so lose angebracht. Und so geht es mir mit allen Themen, die sie darin aufgreift. Sie haben mich alle interessiert, aber in der Umsetzung konnte Siri Hustvedt mich nicht ganz überzeugen. Aber in Bruchstücken bleibt mir einiges haften, und das weiß ich zu schätzen. Schade ist nur, dass der Roman dichter und viel komplexer hätte sein können. Da sind viele Möglichkeiten verschenkt, meine ich.

Ein weiteres schönes Element in dem Roman ist die Vergänglichkeit. Mias Zeit an der Seite ihrer Mutter und deren Freundinnen bringt Gedanken um die Vergänglichkeit des Lebens mit sich. Die greift Mia auch in ihrem Lyrikkurs auf. Wieder ein Stelle die ich sehr schön fand. Sie lässt in die Lyrik eines amerikanischen Dichters mit einfließen, der eine Art Haiku verfasst hat. Ich zitiere:

Das ging aber schnell
Ich meine
Das Leben


Original:

That
Was fast.
I mean life


Das hat mich in seiner Kürze und Aussagekraft sehr berührt! Hier wird es auch Zeit Eva Mattes zu erwähnen, deren Stimme dazu (und zum ganzen melancholischen Ton des Romans) absolut passend ist.

Gerade, da der Roman mich nicht vollständig überzeugt hat, bin ich froh, mich fürs Hören entschieden zu haben. Viele interessante Ansätze, die ich nicht missen möchte. Aber die Lesezeit hätte ich dafür nicht aufbringen wollen. Ein Bonus für mich beim Hörbuch unbedingt auch Eva Mattes.

Abschließend möchte ich sagen, dass der Roman unweigerlich ein Interesse dafür entstehen lässt, wie autobiografisch geprägt er ist. Es gibt einige Parallelen zwischen Mia und Siri Hustvedt. Die Autorin sagte zu ihrem Roman, dass er nicht autobiografisch ist. Aber welche Erlebnisse und Gefühle dennoch eingeflossen sind, würde mich reizen zu erfahren. Nicht zuletzt wegen einer markanten Stelle, in der es um Widmungen in Veröffentlichungen geht, in denen ihr als Ehefrau nach einer Reihe wichtiger Leute schlussendlich gedankt wird für ihre Geduld, und dass ohne sie dieses Buch nie geschrieben worden wäre. Mia schreibt diese Widmung in ihren wütenden Gedanken um in „ohne den beidseitigen präfrontalen Cortex meiner Frau Mia Fredricksen würde es dieses Buch nicht geben“, da sie ihm im Schreibprozess Hilfestellung gab, und seine Texte unermüdlich Korrektur las. Solche Passagen ließen mich aufhorchen, da Siri Hustvedt mit Paul Auster verheiratet ist. Aber das kann natürlich auch von einer weniger persönlichen Erfahrung herrühren, denn dass Frauen ihre schreibenden Männer unterstützt haben, ist ja schon häufig vorgekommen. Auch, dass der Einfluss, den sie auf den Text hatten, unerwähnt bleibt.

Was Boris‘ Pause angeht, so findet sie zu einem natürlichen Ende. Man könnte beklagen, dass Mia (und somit Siri Hustvedt) nicht am Schluss höhnisch mit ihm abrechnet. Stattdessen sucht er Vergebung und findet sie. Nicht leichtfertig, aber auch nicht starrköpfig. Mir hat das zugesagt. Es ist realistisch, und vielleicht nicht der schlechteste Weg in solch einer Situation. Man hat so vieles miteinander geteilt und erlebt. Es nicht leichtfertig wegzuwerfen, aus der Verletztheit heraus, mag in mancher Situation der richtige Weg sein, wenn auch sicher nicht in allen.

Ihr seht, auch wenn mich Siri Hustvedt keinesfalls vollends überzeugen konnte mit der Umsetzung des Romans, so gab es doch vieles darin zu entdecken und es hielt einige Denkanstöße bereit.

Als nächstes Hörbuch habe ich mir “Imperium“ von Christian Kracht ausgewählt. Ich beginne gleich. Sobald ich erste Eindrücke gewinnen konnte, werde ich berichten. Neugierig auf die Lesung wurde ich durch den Audible-Podcast [i]unüberhörbar[/b], da gab es eine kurze Einspielung. Dominik Graf gefällt mir als Sprecher für diesen Roman. Ich freu mich drauf!

@Steffi: Ich kann mir sehr das Vergnügen vorstellen, dass dir Haruki Murakami im Zusammenspiel mit David Nathan bereitet. Ich habe mich über deinen Zwischenbericht gefreut, und bin gespannt auf weiteres.
Liebe Grüße,
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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mi 4. Jul 2018, 13:16

Sehr interessant, Petra, was du über Sommer ohne Männer schreibst. Gerade wenn man so viele interessante und aktuelle Themen aufgreift, finde ich es sehr schade, dass man sie so leicht wieder vergehen lässt. Auch wenn dir, wahrscheinlich mit Hilfe von Eva Mattes, das Hören durchaus noch Vergnügen bereitet hat. Nach deinem Bericht weiß ich, dass es sicherlich nichts für mich wäre, da ich schon so einem plot eher abgeneigt bin. Da müsste sich doch etwas tolles daraus entwickeln.

Dass du nun etwas von Christian Kracht hörst, lässt mich auch aufhorchen ! Mich interessiert der Autor, aber ich kann ihn nicht so recht einschätzen. Dahef bin ich sehr gespannt auf deine Meinung !
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon Petra » So 8. Jul 2018, 17:29

Hallo Steffi,

ja, so recht empfehlen kann ich “Der Sommer ohne Männer“ nicht. Zuerst war ich etwas verwundert, warum mein Bericht so lang geworden ist, wo das Hörerlebnis doch in der Summe wenig in mir ausgelöst hat. Doch es liegt nur daran, dass für mich nicht mehr in dem Roman steckte. So war es ein Leichtes, die Dinge herauszustellen, die ich bemerkenswert fand. Doch noch mehr gab es für mich in dem Roman nicht zu entdecken. Du sagst es, daraus hätte sich etwas tolles entwickeln lassen können. Aber irgendwie verklingt alles genauso schnell und leise, wie es angeklungen ist.

Dass du an meinen Eindrücken zu “Imperium interessiert bist, freut mich! Auch für mich war Christian Kracht ein Autor, den ich nicht einschätzen konnte. Interesse hatte ich bislang auch für ihn, aber nicht genügend, um von ihm einen Roman (bzw. diesen Roman – er interessiert mich aus seinem Werk am stärksten) zu lesen. Die Einspielung aus dem Hörbuch im Podcast unüberhörbar ließ mich die Ohren spitzen. Auch was über den Roman und die Lesung in dem Gespräch zwischen Denis Scheck und seinem Gast gesagt wurde. Ich fühlte mich eingeladen das Hörbuch zu hören. Ich wurde bislang nicht enttäuscht:

Erzählt wird die Geschichte des August Engelhardt, der das zerstörerische Europa Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verlässt, um in den deutschen Kolonien in der Südsee fortan als Nudist zu leben. August Engelhardt zählt sich zu den Fruktivoren, die sich ausschließlich vegetarisch ernähren. Für ihn ist die Kokosnuss die vollkommenste aller Früchte, da sie der Sonne am nächsten wächst. Auf der Insel Kabakon erwirbt er eine Kokosnussplantage, und ernährt sich fortan nur noch von Kokosnüssen, und frönt somit dem sogenannten Kokovorismus. Möglichst viele möchte er für seine Lebensweise gewinnen, und gründet einen Sonnenorden.

Eine absurd anmutende Geschichte, nicht wahr? Doch das erstaunlichste daran ist, dass es August Engelhardt tatsächlich gab, und Christian Kracht sich seiner bedient. Interessante Infos zu August Engelhardt finden sich auf Wikipedia – hier.

Das Hören erfordert die volle Aufmerksamkeit, da Christian Krachts Sätze beladen (nicht überladen) sind, aber wenn man sich darauf einlässt, ist es ein Genuss! Besonders da der Sprecher absolut passend gewählt ist. Dominic Graf hat eine eigenwillige Stimme, kühl, aber sehr präsent. Für mich ist das Hörbuch die richtige Wahl. Ich höre mit großem Vergnügen. Manche Passagen zweimal, um alles aus den Sätzen herauszufiltern.

Eine charmante Besonderheit des Romans ist, dass Christian Kracht August Engelhardt beiläufig allen möglichen Literarten seiner Zeit begegnen lässt. So entstehen kleine Porträts dieser Persönlichkeiten. Unter ihnen Hermann Hesse, Kafka, Thomas Mann.

Apropos Thomas Mann: Ich meine mich aus dem Podcast daran zu erinnern, dass dort gesagt wurde, dass Christian Kracht mit seiner Erzählweise an die von Thomas Mann erinnern soll (und/oder will). Tatsächlich baut er manche Szene ähnlich ausholend auf, wie es mir noch lebhaft von Thomas Manns „Zauberberg“ in Erinnerung ist.

Über den Roman wird auch gesagt, dass Christian Kracht darin mit den Formen des historischen Abenteuerromans eines Melville, Joseph Conrad, Robert Louis Stevenson oder Jack London spielt. Auch dem kann ich zustimmen. Auf jeden Fall macht das Hören Freude!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mo 9. Jul 2018, 08:58

Hallo Petra, das hört sich ja super an ! Da rückt Kracht gerade ein ganzes Stück weiter mach vorne auf meiner Liste. Vorallem gefällt mir, dass der Stil auch im Hörbuch recht gut funktioniert. Und gut zu wissen, dass man schon eine gute Konzentration braucht und es nicht einfach nebenher hören kann ! Du machst mir Lust darauf ! Die Story find ich auch lustig, vorallem, da es auf Tatsachen beruht. Es ist doch fast unglaublich, auf so eine Idee zu kommen, sich nur von Kokosnüssen zu ernähren. :breit_grins:

Bei Murakami bin ich nun fast schon am Ende. Es ist erstaunlich, wie schnell die 13 Stunden vorbei gegangen sind. Denn eigentlich passiert gar nicht viel. Der Maler und Ich-Erzähler sitzt in seinem Haus in den Bergen und die einzige weitere wichtige Person ist der obskure Nachbar, dessen Portrait er gemalt hat. Diese beiden tragen die ganze Geschichte, obwohl es gar keine starken oder kraftvollen Charaktere sind. Und ich jetzt auch nicht sagen könnte, dass einer der beiden eine besondere Identifikationsfigur ist. Wenn ich da an Aomame in 1Q84 denke, da war es klar, dass sie das Ganze zusammenhält, aber hier wundert es mich fast. Auch sonst ist die Handlung eher sparsam, wenn ich jedoch zurückdenke ist eigentlich schon viel passiert - faszinierend wie beiläufig sich das alles entwickelt. Ich fühle mich auch ein bißchen wie eingekuschelt in die ganze Atmosphäre und könnte am liebsten gleich wieder von vorne beginnen. Vielleicht liegt der Wohlfühlfaktor auch daran, dass Murakami da einiges an bekannten Themen einbringt. Don Giovanni zB oder Faust, die Spiegelungen mit der Schwester und natürlich die Frage, wo unsere Realität endet.
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 9. Jul 2018, 19:58

Hallo Steffi,

mich freut, dass Christian Kracht ein ganzes Stück weiter nach oben auf deine Liste gerutscht ist. Ich wäre auch überaus neugierig auf deine Eindrücke! Ja, als Hörbuch ist „Imperium“ wirklich auch sehr gut geeignet. Dank der tollen und so passenden Umsetzung. Dass ich dir den Hinweis mitgeben konnte, das aufmerksames Hören erforderlich ist, freut mich auch. Denn es wäre schade, wenn es zum falschen Zeitpunkt gehört wird. Ich komme gut damit klar, dass ich manche Stellen zweifach höre. Die Zeit und Ruhe nehme ich mir. Und damit ist es ein Genuss! Nicht wahr?! Die Story ist wirklich famos! Und dann auch noch mit wahrem Hintergrund! Tolles Motiv hat er sich da für seinen Roman ausgewählt! :bravo:

Du weckst aber auch Interesse! Wort wie Wohlfühlfaktor reizen mich. Ich kann mir das auch gut bei der Lesung vorstellen, da zu der Geschichte die Stimme David Nathans so passend scheint! Von den Themen, die Murakami in „Die Ermordung des Commendatore“ einbringt, reizt mich (wie so oft bei Murakami), die Frage, wo die Realität endet. Den zweiten Teil hörst du bestimmt auch demnächst? Auf deinen weiteren Bericht wäre ich neugierig.
Liebe Grüße,
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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon steffi » Mo 16. Jul 2018, 12:50

Hallo Petra,

Die Ermordung des Commendatore habe ich gestern beendet. Es war ein tolles Hören, David Nathan spricht sehr sehr gut - nicht übertrieben und trotzdem nuancenreich. Es hat prima zu Murakami gepasst. Über die Story hab ich schin berichtet, es ist nichts weiteres dazugekommen, es gibt nicht sehr viele phantastische Geschehnisse. Auch wird nicht so viel angedeutet, sodass ich verstehen kann, wenn manchem das langweilig erscheint. Für ich ist es das Gegenteil, ich mag es, wenn sich alles langsam entwickelt, solange die Personen und die Atmosphäre interessant bleiben. Und das trifft auf jeden Fall zu. Ich werde den zweiten Teil bald hören, will aber zunächst etwas anderes aussuchen. Mein audible-Guthaben ist auf geladen. Ich schwanke aber noch zwischen etwas Aus dem Bereich Fantasy oder Krimi oder Ein wenig Leben von Hanya Yanagihara. Mal sehen, was es wird. Ich berichte.
Gruss von Steffi

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Re: Hörerlebnisse 2018 - ich höre gerade...

Beitragvon Petra » Mo 16. Jul 2018, 13:05

Hallo Steffi,

die Faszination die Muarkami ausüben kann, wurde auch schön in der aktuellen Folge vom "Lesenswert Quartett" beschrieben. Auch wie unterschiedlich der einzelne Leser das empfinden kann. Deinen Eindrücken entnehme ich ebenfalls die Faszination, die er auf dich ausgeübt hat. Und ich kann mir gut vorstellen, dass ich mich auch irgendwann auf die Geschichte der Ermordung des Commendatore einlasse. Der hörende Weg würde es bei mir auch.

Für welches Hörbuch du dich für dein neues Guthaben entscheidest, darauf bin ich sehr gespannt. "Ein wenig Leben" interessiert mich auch, ich wäre an deinen Eindrücken sehr interessiert. Aber mal abwarten, vielleicht passt für dich auch erst mal ein Krimi oder aus dem Bereich SF. Ich wünsche dir ein gutes Händchen bei der Auswahl!

steffi hat geschrieben:Mich interessiert der Autor, aber ich kann ihn nicht so recht einschätzen. Dahef bin ich sehr gespannt auf deine Meinung !


Steffi, auf deinen Satz zu Christian Kracht möchte ich noch mal Bezug nehmen. Wie du meinen langen Ausführungen (ich poste sie später in einem separaten Posting) oben entnehmen kannst, geht es mir im Anschluss an das Hörbuch noch viel stärker als zuvor so. Christian Kracht ist ein merkwürdiger Typ, und die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben wurden, machen es mir wirklich nicht leicht mich seinem Werk zu öffnen. Ich habe mich aber entschlossen die beiseite zu schieben, und mich auf sein Werk einzulassen. Ein mulmiges Gefühl bleibt jedoch. Aber für "Imperium" kann ich sagen: Das hat mir grandios gefallen!
Liebe Grüße,
Petra


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