Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

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Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Peka » So 30. Nov 2008, 18:03

Hallo Hörende,

in diesem Monat gabs Geschichte satt und auch etwas gute Krimikost allerdings auch richtig schlechtes auf die Ohren und nicht zuletzt auch ein glitzekleines Jubiläum gilt es mitzuteilen...

Jeffery Deaver „Die Menschenleserin“, gelesen von Dietmar Wunder.Ich meine, ein „Kann“ aber lange kein „Muß“ Hörbuch. Die Wendungen am Ende der Geschichte entschädigen etwas, allerdings kann Deaver auch besseres ersinnen (Der gehetzte Uhrmacher ist ein Beispiel dafür). Mit dem Sprecher Dietmar Wunder werde ich einfach nicht warm, er liest unterkühlt den Text einfach nur runter...

Christian Blees „Mars Attacks - Wie "Der Krieg der Welten" 1938 Radiohörer in Panik versetzte. Feature des Deutschlandradio Kultur 2008, unter anderem mit Friedhelm Ptok . Dieses Hörspiel ist einfach der Knaller. Immer wieder finde ich das ein Ding, mann muss sich vorstellen: Das Hoch-Zeitalter des Radios, es läuft eine vielgehörte Show (wohl so etwas wie früher Kulenkampff am Samstagabend im TV) und in Europa droht Krieg. Während einer Musikunterbrechung der Show schalten Millionen Radiohörer von der NBC-Show auf den Sender CBS um und da läuft ein als Live Reportage getarntes Hörspiel. Viele tausende Hörer hielten die Mars Invasion für echt (wohl auch weil es in Europa einen Hitler gab der viel Platz im Radioalltag einnahm). Es gab ein Verkehrschaos und Orsen Welles (der Macher des Hörspiels) sollte nachher sogar verhaftet werden. Das es dieses Hörspiel in sich hat zeigt auch ein Bericht den ich in „hörbücher“ gelesen habe, einige Jahre später (ich glaube 1948) wurde das Hörspiel von einem Sender in Lateinamerika neu produziert und bei dieser Ausstrahlung gab es sogar Todesopfer. Das DLR Feature lässt die Stern-Stunde des US Hörspiels von Orsen Welles nochmal aufleben...

Georges Simenon „Maigret und der gelbe Hund“, Hörspiel des BR aus dem Jahre 1961, Bearbeitet wurde das Hörwerk von Sprecherpapst Gert Westphal und Paul Dahlke sprach den Kommissar. Ein klassischer alter Krimi mit dem gewissen französischen Flair und der guten dicken „Staubschicht“ alter deutscher Krimi-Hörspiele...:-)

Hans Siebe „Leichensache Gröninger Forst“, Hörspiel des Rundfunk der DDR 1990. Eines der letzten Produktionen aus dem Hause DDR, einige Zeit später löste man sich ja auf :-) Eine richtige Wendegeschichte: Im Frühjahr 1989 wird ein verwester und durch Wildfraß gezeichneter Leichnam aufgefunden, die Leiche wurde vor ihrem Tod allerdings noch erschossen :-) Im Herbst 1989 wurde dann bekanntlich die Mauer abgeschafft und es stellt sich heraus, dass ein Staatsuntreuer Bürger der DDR der angeblich im Frühjahr in Richtung Westen stiften gegangen ist, nie da angekommen ist...

Golo Mann „Stürmischer Beginn“, gelesen von Achim Höppner. Es wird noch die Rezi folgen (gebet mir bitte noch etwas Zeit :-) aber verraten darf ich. Wie immer ein Grundsolides Hör-Stück deutscher Geschichte. Der verstorbene Achim Höppner hat das noch eingelesen und macht es wie immer toll. Gehen geht es natürlich um 1848 und die Preußen...

John Katzenbach „Der Patient“, gelesen von Simon Jäger. Ja so klingt es wenn einem gute Krimikost ans Ohr kommt :-) Eine starke Geschichte mit einem würdigen Sprecher: Das Leben eines Psychiaters wird innerhalb von 15 Tagen völlig auf den Kopf gestellt, er soll sich umbringen sonst geht es seinen Mitmenschen in seiner Umgebung an den Kragen. Bei mir gabs einen Hörsog wie schon einige Zeit nicht mehr – unbedingte Hörempfehlung...

Golo Mann „Weimar“, gelesen von Claus Biederstedt. Auch hier gildet, kommt Zeit kommt Rezi :-) Angesteckt durch die sehr gut gemachte ZDF Serie „Die Deutschen“ hatte ich noch mehr Lust auf die fundierte Darstellung und Erklärung deutscher Geschichte. Dieses mal ging es um den Versailler Vertrag und um die Weimarer Verfassung mit all ihren Schwächen. Und natürlich erläutert Golo Mann dann auch wohin diese beiden Zentralen Dinge geführt haben – zum Anfang und Aufstieg der nationalsozialistischen Partei und zur Auflösung der Weimarer Republik. Was dann kam wissen wir...

Wolfgang Menge „Ein Herz und eine Seele Folge 1 - Besuch aus der Ostzone“. Der eine und die andere können sich bestimmt noch daran erinnern wie erstmals im deutschen Fernsehen Kraftausdrücke nur so durch die Gegend fielen :-) Vor über 30 Jahren (am 15.01.1973) tauchte im bundesdeutschen Fernsehen eine Familie auf, die berühmt-berüchtigt wurde und in Windeseile Kultstatus erlangte: die Tetzlaffs. Mit der neuartigen Serie »Ein Herz und eine Seele« und vor allem ihrer zentralen Figur Alfred Tetzlaff, besser bekannt als »Ekel Alfred«, spaltete Erfinder Wolfgang Menge die Nation. Das permanent nörgelnde Ekelpaket und sein familiärer Anhang sorgten schon damals nicht nur für Unterhaltung auf dem Bildschirm, sondern auch für manche Schlagzeile in der Presse. Und ich finde Alfred das Ekel immer noch einen der Glanzpunkte des deutschen Fernsehens...

Stephen Fry „Der Sterne Tennisbälle“, gelesen von Joachim Kerzel. Gegriffen habe ich dieses Hörwerk weil mich die Beschreibung an irgendwas erinnerte und ich den Joachim Kerzel sehr mag. Bekommen habe ich einen „Graf von Monte Christo“ für arme. Also wirklich, einen so schwach abgekupfterten Text habe ich überhaupt noch nie gehört. So gut wie alle Schlüsselszenen und Figuren entsprechen denen des Meisterwerks von Alexandre Dumas „Der Graf von Monte Christo“. Nur verlegt Fry die Geschichte ins 21 Jahrhundert und lässt seinen „Grafen“ überaus brutal und barbarisch „sich rächen“. Einer der Verschwörer muss zum Beispiel glühende Kohlen „essen“ und tut das auch. Na dann Prost Mahlzeit, ich empfehle dann doch lieber das Original – es gibt da eine gute Version die von Dietmar Mues gesprochen wird. Schade ist es nur um Joachim Kerzel das der arme Mann so etwas lesen musste...

Christian Blees „Nostradamus und die Nazis - Astrologie und Aberglaube unter dem Hakenkreuz“, Feature des DLF 2008. "Eine Lehre, die gleich gut sein soll für Neger, Indianer, Chinesen und Arier steht in schroffstem Widerspruch zu unserer Erkenntnis von der Rassenseele" – sagte Adolf Hitler und verbot ab 1938 jegliche astrologische Betätigung. Aber dann liest Frau Göbbels (also die Ehefrau die Propaganda-Josephs) die Weissagungen des Nostradamus aus dem 16. Jahrhundert und von nun an nutzen die Nazis diese Voraussagen zur psychologischen Kriegsführung, anonyme Flugblätter und Broschüren werden im Ausland veröffentlicht, um die Moral der gegnerischen Truppen zu untergraben. Genutzt hat es wohl nicht, aber interessant ist das Feature allemal...

Ach ja, aus gegebenen Anlaß darf ich hier ausnahmsweise mal etwas dazuschmuggeln, die Einleitung des allerersten Monatsendezusammenfassungsbericht aus dem November 2005:

Hallo Hörende,
ich möchte mal einen "Monatsendezusammenfassungsbericht" absondern :-) Meine Weihnachtsvorbereitung läuft auf Hoch-"Ohren", da ist doch einiges zusammengekommen was sich lohnt mitzuteilen.
Angefangen über Grisham's "Das Fest" (bewährt gut mit Charles Brauer), dann über "Ein Weihnachtslied in Prosa" sehr gut und ausdrucksstark gesprochen vom schon mehrfach genannten Friedrich Schönfelder nun aktuell zu Cornelia Funke und "Als der Weihnachtsmann vom Himmel viel". Da muß der Mann nun bald 42 werden (gell, das ist ja auch die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens :-) und kommt mit diesem biblischen Alter dann doch zu einem wunderbaren (Kinder-) Weihnachtshörbuch.


So das wars aber für jetzt und heute sagt mit

hörenden Vorweihnachtsgrüßen
Peka
Du bist auf der Suche nach dir selbst? Schau doch mal zuhause nach - vielleicht bist gerade da (Otto)
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Petra » Di 2. Dez 2008, 12:45

Hallo Peka und Ihr anderen Hörenden! :-)

Hier erst mal mein (diesen Monat kleiner) Hörbericht für den Monat November, bevor ich zu Pekas interessamten Bericht noch hier und da etwas äußere. Ich habe im November gehört:

Bernd Stelter - Der Tod hat eine Anhängerkupplung: Dieser nette Krimi mit Handlungsort Campingplatz in Holland und kleinem Nebenbezug zu den Poirot-Krimis von Agatha Christie hat mir sehr gefallen. Bernd Stelters wunderbare Stimme, die Urlaubsstimmung gemischt mit dem Grauen, der dort auf dem Campingplatz stattfindet und die Tätersuche - das alles ist sehr nett! Von mir: *** bis ****.

Tom Rob Smith - Kind 44: Darüber habe ich hier im Forum schon viel berichtet und ja auch eine Rezi geschrieben. Für mich ein beeindruckendes Hörerlebnis, weil mir der Autor eine Möglichkeit gibt, mich in Menschen hineinzuversetzen, die unter einem Regime zu leben und vor allem zu entscheiden und zu handeln haben, das ganz unfrei macht. Als Hörer mitzuerleben, wie man vor die Wahl gestellt wird, das Richtige zu tun (z. B. zu einem fremden Menschen zu stehen, der zu Unrecht beschuldigt und – mit dem Tod – bestraft werden wird) oder sein eigenes Leben und das der eigenen Familie zu schützen, war schon ganz schön hart. Und sehr, sehr vorstellbar. So eindinglich kann ein Sachbuch einem die Gegebenheiten nicht klar machen, wie ein Roman wie dieser, in dem man in die Gedanken der Menschen schlüpft.

Warum ich im November verhältnismäßig wenig gehört habe? Dafür habe ich die beste "Entschuldigung", die ich mir nur wünschen kann: Ich habe sehr viel Zeit zum lesen genutzt! ;-)
Dadurch fällt dann etwas Hörzeit weg.

Von Deiner Hörliste, lieber Peka, hat mich besonders "Mars Attacks" neugierig gemacht! Die Hintergründe hatte ich irgendwann mal am Rande mitbekommen, aber das war verblasst. Vielleicht auch weil es nicht so toll berichtet wurde wie von Dir! Das ist echt ein Ding, wenn man sich vorstellt, dass ein Hörspiel so gemacht ist, dass die Hörer es für echt halten. Danke fürs erinnern an dieses Hörwerk. Sollte ich mir auch mal zu Gemüte führen – mit den Infos von Dir im Hinterkopf sicherlich sehr beeindruckend! :-)

„Nostradamus und die Nazis“ ist sicher auch so ein interessantes Ding! Auch hier danke ich Dir für den Bericht!

Ebenfalls neugierig gemacht hast Du mich auf John Katzenbachs „Der Patient“. Hörsog ist immer gut!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Elke » Do 4. Dez 2008, 13:38

Hallo!

Peka da hast du ja wieder Einiges gehört.

"Der Patient" hat mir auch gut gefallen. Den Stephen Fry habe ich auch schon gehört, fand den aber gar nicht schlecht.
Ich habe es eher so empfunden, dass er mit Absicht von Alexandre Dumas abgekupfert hat und das einfach als moderne Geschichte umgeschrieben hat.

Ich habe im November folgendes gehört:

Wolfgang Hohlbein: Intruder
Diesen Hohlbein fand ich diesmal gut. Und kurz vor Ende war ich sehr angetan ,weil sich alles logisch aufzulösen schien. Das hat sich dann doch noch etwas geändert (will ja ncoht zuviel verraten) und hat dann doch einen kleinen Abstrich am postiven Gesamteindruck bewirkt.

Minette Walters, Des Teufels Werk
Ich würde dieses Walters von der Story eher in die mittelmäßige Kategorie einordnen, nicht schlecht, aber es gibt bessere Walters.
Allerdings hebt meiner Meinung nach die Lesung von Andrea Sawazki das Ganze wieder hervor und es bleib bei mri am Ende ein positiver Eindruck zurück.

Candace Bushnell, Sex and the City
Fand ich sehr nett, aber wenn man die Serie nicht kennt könnte es etwas schwierig sein, manchmal die Zsammenhänge zu erkennen.
Es ist natürlcih sehr passend, dass das Ganze von Sarah Jessica Parkers Synchronstimme gelesen wird.

James Ellroy, Die schwarze Dahlie, Hörspiel
So ganz warm bin ich mit diesem Hörspeil nicht geworden, denn ich fand doch recht brutal. Aber es passt natürlich zu der Story und dem Milieu in dem die Geschichte spielt. Zudem habe ich bei amazon nachgelesen und da steht, dass Ellroy selbst eine Laufbahn als Gelegenheitsverbrecher, Säufer und Knacki hinter sich hatte, bevor er schrieb.
Ich denke ich hätte dies Info vorher lesen sollen, dann hätte mich dieser harte Stil nicht so irritiert.

Tana French, Grabesgrün
Ich kann mich nur euren positiven Kritiken anschließen.
Gute Story und toll gelesen von David Nathan.
Auch das Ende fand ich gut, eben mal nicht wie gewohnt.
Eindeutig mein Highlight für den November.

LG Elke
Liebe Grüße
Elke


Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, es ist vielmehr die feste Überzeugung, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht!
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Britti » Do 4. Dez 2008, 16:42

Hallo zusammen!

@ Elke: Ich habe mich auch an dem Hörbuch Sex and the City versucht und habe es nach einigen Tracks ausgemacht.
Ich kenne die Fernsehsendung nicht, noch nie gesehen und ich dachte mir auch gleich das es daran liegen könnte. Ist wohl eher etwas für die Serienfans was?

@all:
Ich habe leider mal wieder viel zu wenig gehört. Gerade mal 2 Hörbücher aber die waren dafür sehr gut.

Bruce Darnell - Drama Baby Drama. Bis dahin mochte ich Mr. Darnell nicht wirklich leiden, aber mit dem Hörbuch hat er mich überzeugt. Was für ein netter Typ. Auch wenn das Hörbuch (ein Frauenratgeber) mich an einigen Stellen etwas nervte so hat es doch insgesamt sehr viel Spaß gemacht und mir vor allem gute Laune gebracht.

Ralf Schmitz - Schmitz Katz`. Ein absoluter Spaß, nicht nur für die Besitzer solcher Vierbeiner. Seine Lesung ist das i-Tüpfelchen. Ohne seine Art des Erzählens hätte ich glaube ich nicht so viel Spaß gehabt. Ich dachte die ganze Zeit er redet von meinen Katzen :lol:

Bei beiden Hörbüchern denke ich hat die persönliche Stimme des Autors den Kick gebracht auf den ich nicht hätte verzichten wollen.
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon steffi » Fr 5. Dez 2008, 10:56

Eure Hörberichte habe ich mit Interesse gelesen. Golo Mann kann die geschichtlichen Zusammenhänge spannend und nachvollziehbar darstellen und ich werde bestimmt nach und nach alle Hörbücher von ihm hören.

Mein Hörmonat bestand aus
Grabesgrün von Tana French- darüber haben wir ja schon ausführlich gesprochen, ein gut gemachter, spannender Krimi mit einigen Überraschungsmomenten
Tannöd von Andrea M.Schenkel - wieder ein Krimi, gelesen von Monica Bleibtreu. Die Atmosphäre auf dem Einödhof war gut getroffen und stellenweise gab es schöne Gruseleffekte, auch die Interpretation von Monica Bleibtreu ist ansprechend.
Säulen der Ewigkeit von Tanja Kinkel - mit den Hauptpersonen dieses historischen Romans bin ich überhaupt nicht warm geworden, für mich war auch das Lokalkolorit in den Anfangsszenen in London nicht getroffen und nach 1,5 CDs habe ich dann aufgehört, es hat mich einfach nicht interessiert, wies weitergeht.
Kalteis von Andrea M.Schenkel - wieder ein Krimi, Nachfolger von Tannöd, leider nicht annähernd so gut. Näheres in der Rezi

Ich seh schon, mein Hörmonat war äußerst krimilastig !
Gruss von Steffi

:lesen:
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Petra » Fr 5. Dez 2008, 17:42

Hallo zusammen,

da habt Ihr aber noch schöne Hörberichte beigesteuert!

Freut mich natürlich besonders, dass „Grabesgrün“ von Elke und Steffi so positiv aufgenommen wurde! Und Steffi erinnert mich überdies daran, dass „Tannöd“ (gute Rezi für "Kalteis" Steffi! Danke für Deine Mühe - und ich belasse es dann erst mal bei "Tannöd") noch auf meinem iPod schlummert und ich das ja schon lange hören wollte. Und Britti erinnert ich an mein schönes Hörvergnügen mit Bruce Darnell! Ich mochte ihn ja auch vor dem Hörbuch schon sehr gern! :-)

Euch allen nun auch einen schönen Hör-Monat Dezember!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Binchen » Fr 5. Dez 2008, 20:39

Huhu - jetzt kann ich auch ....

endlich mal was tippen. Mein November war spamend. Nach 'Spiel des Engels von Zafon - hatte ich mir ja die 'Achte Karte' gegönnt. Beide Vertonungen sind überaus gelungen. Im Gegensatz zum verlorenen Labyrinth konnte Kate Mosse mit dem gestrafften Roman diesmal bei mir punkten - Die Tarotkartengeschichte war sehr spannend.

Paul Torday konnte mich mit seinem Bordeaux nicht ganz so fesseln, weil er mir die Geschichte, zwar passend zu einem Thema der Geschichte - Alkoholismus- viel zu sprunghaft inszeniert hatte.

Schmitz Katze war dann wieder richtig witzig zum Dazwischenschieben, eine amüsante Geschiche über Ralf Schmitz Katze die ihn schon seit 23 Jahren begleitet. Katzenkenner werden ihre sicher auch wiedererkennen.

Ein recht erfolgreicher Hörmonat - aber das Jahr neigt sich dem Ende - und das überwältigende Highlight ist mir bisher noch nicht begegnet - wer wohl diesmal den Ohrenkriecher bekommt?
Da bin ich neugierig lieber Peka *g*
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Binchen » Fr 5. Dez 2008, 20:44

@ Peka -

so so, die Menschenleserin ist für Dich kein Highlight gewesen - tooo much - oder woran lag es, außer an dem unterkühlten Sprecher? Hast Du noch mehr Indizien?

Meine Kollegin ist Katzenbach-Fan - bisher war ich noch nicht so ganz überzeugt, dass ich auch einer werden könnte - Du machst mir jetzt aber mal Mut, dass es so werden könnte. Da werde ich wohl mal bei meinen Wiedergabelisten mal die Katzenbachsparte anhüpfen.

Liebe Elke, wie schön, dass Dir Grabesgrün auch gefallen hat *strahl*
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Wolf » Mi 10. Dez 2008, 12:04

Hallo zusammen,

danke für Eure schönen Hörberichte; den meinigen liefere ich jetzt etwas verspätet nach. Im November hörte ich folgendes:

Alan Bennet: Die souveräne Leserin. Gelesen von Jürgen Thormann (3 CDs)

Dieses (Hör-)Buch dürfte hier ja den meisten bekannt sein. ;-) Ein Buch, das ohne dieses Forum wahrscheinlich gar nicht in mein Blickfeld geraten wäre, aber weil es hier so oft und gerne erwähnt und empfohlen wurde, habe ich es mir angehört und wurde nicht enttäuscht. :-) Der Sprecher Jürgen Thormann paßt natürlich auch ganz genau zu diesem Hörbuch: eine Idealbesetzung.

Robert Walser: Der Spaziergang, gelesen von Gert Westphal (2 CDs)

Den Spaziergang habe ich vor einiger Zeit schon einmal in einer anderen Hörbuchversion gehört, die mich sehr begeistert hat, das war damals die Lesung von Fritz Lichtenhahn. Nun also zum Vergleich die Lesung von Gert Westphal, wobei ich sagen muß, daß Fritz Lichtenhahn den sanften und spitzbübischen Humor des Erzählers besser herausbringt als Westphal, gerade auch am Anfang, wenn es um den Besuch in einer Buchhandlung geht, oder auch das Mittagessen bei Frau Aebi: das klingt bei Fritz Lichtenhahn einen Tick besser als bei Westphal. Dagegen liegt Westphal der ruhige und melancholische Schlußteil der Erzählung sehr gut, das kann man eigentlich nicht besser lesen als es Westphal getan hat. Egal ob Lichtenhahn oder Westphal oder selbstgelesen: dieser Text gilt zu Recht als einer der schönsten Prosatexte des 20. Jahrhunderts, man sollte ihn sich nicht entgehen lassen. :-)

Heinrich von Kleist: Der zerbrochene Krug (2 CDs)

Das bekannte Lustspiel von Kleist, hier in einer Version mit Christa Berndl, Martin Benrath und Charles Brauer auf zwei CDs. Es gibt auch Versionen auf einer CD (Argon), die dann aber stärker gekürzt sind, was natürlich schade ist. Richtig wäre übrigens "Der zerbrochne Krug", aber auf dem Hörbuch steht nun einmal "Der zerbrochene Krug", na ja, darüber kann man aber hinwegsehen, die Inszenierung selbst fand ich jedenfalls sehr gelungen.

Adalbert Stifter: Der Waldgänger. Gelesen von Peter Simonischek (3 CDs)

Eine nicht so bekannte Erzählung von Adalbert Stifter, es gibt sie offenbar nicht einmal als Volltext im Internet, wie ich verwundert festgestellt habe. Normalerweise sind die meisten Klassiker irgendwo im Netz verfügbar, der "Waldgänger" aber anscheinend nicht. Peter Simonischek liest diese Erzählung hervorragend, eine echter Genuß, allein schon der Anfang mit den grandiosen Naturbeschreibungen: man begleitet einen Wanderer oder Reisenden, der seine Heimat verläßt. Die eigentliche Geschichte kommt ganz langsam ins Rollen, Stifter ließ sich da viel Zeit, was aber gar nicht stört, weil man seinen eindringlichen Beschreibungen gerne zuhört. Zu den Figuren wahrt der Erzähler eine gewisse Distanz, so ganz durchschauen kann man sie nicht, was besonders auffällt, weil die Beschreibungen so ausführlich sind: die geschilderte Situation kann man sich sehr gut vorstellen, man kann sich sogar richtig hineinleben, aber das Handeln und Denken der Figuren erstaunt einen manchmal dann doch sehr.

Schließlich habe ich noch gehört:

Alice Munro: Leidenschaft, Tricks. Gelesen von Christian Brückner (2 CDs)

Damit bin ich allerdings noch nicht fertig, denn ich habe erst die erste Erzählung gehört, hat mir gut gefallen, die zweite CD habe ich noch vor mir. Den Erzählband "Himmel und Hölle" habe ich jetzt auch noch auf meinem SUB liegen, dem Forum sei Dank. ;-)

Schöne Grüße,
Wolf
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Re: Monatsendezusammenfassungsbericht November 2008

Beitragvon Petra » Mi 10. Dez 2008, 16:50

Hallo Wolf,

ein schöner Hör-Monat!

Du machst mich sehr neugierig auf Robert Walser mit "Der Spaziergang"! Deine Begeisterung steckt an! Und jetzt bin ich mir uneinig, welche Lesung es sein soll... haben beide ihr Für und Wider. Interessant. Danke für Deine Eindrücke dazu! Ohne Deine Aussagen hier hätte ich mir auch diesmal den Inhalt nicht näher angeschaut. Du hast es aber geschafft durch Sätze wie: "gerade auch am Anfang, wenn es um den Besuch in einer Buchhandlung geht, oder auch das Mittagessen bei Frau Aebi"... mir erklärte sich dadurch der Titel "Der Spaziergang" schon ein kleines Stück. Und ich bekam eine Ahnung davon, dass man auf den Seiten wirklich einen Spaziergang unternimmt... hierhin... dorthin... und auf alles möglich einen Blick werfen kann. Das hört sich für mich sehr reizvoll an. Sag mir: Lohnt es das Buch zu lesen oder reicht eines der Hörbücher (die Westphal-Lesung gibt es zur Zeit bei Amazon für 7,99 € - das ist ja sehr günstig)? Ich fürchte jetzt sogar, dass ich beim "nur" hören was versäumen könnte. Ist es so?

Edit: Und noch eine Frage. Das Buch gibt es einmal von Suhrkamp mit 288 Seiten und einmal von Reclam mit 84 Seiten. Hast Du - oder sonst jemand hier - dafür eine Erklärung?

"Der zerbroch(e)ne Krug" hört sich auch sehr reizvoll an!

Dass Dir "Die souveräne Leserin" so gut gefallen hat und Dir ohne das Forum entgangen wäre, freut mich sehr! Und ja, beim Sprecher Jürgen Thormann darf man gern von IDEALBESETZUNG reden! :D
Liebe Grüße,
Petra


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