Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon steffi » Do 5. Aug 2010, 13:31

JMaria hat geschrieben:wir sind jetzt noch nicht im 5. Teil, doch gibt mir das alles sehr zu denken. Wie gefährlich wird "Wahnsinn" wenn er nicht mehr als Teil der Gesellschaft betrachtet wird? Ich glaube, in 2666 wird sich uns noch erschreckende Perspektiven öffnen. Man sagt "2666" ja nach, dass er der erste globale Roman ist (oder ähnlich ausgedrückt).

Hast du schon mal etwas von Michel Foucault gelesen? Würde mich reizen.


Nein, Michel Foucault sagt mir überhaupt gar nichts - ich habe gerade in wikipedia nachgeforscht, sehr interessant !

Vernunft gegen Unvernunft, das erinnert mich auch schon wieder an Jean-François Lyotard und die gesamte Postmoderne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Postmoderne

Problem ist doch auch, dass sich nur noch die Naturwissenschaften weiterentwickeln und alles, was nicht empirisch belegt werden kann, nur ein Schattendasein führt. Die Geisteswissenschaften entwickeln sich nicht großartig weiter, aber man sieht inzwischen, wohin dier absolute Naturwissenschaftsglaube führt. Ohne Ethik oder philosophische Ansätze verkümmert die Gesellschaft.
Gruss von Steffi

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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon JMaria » Do 5. Aug 2010, 14:14

steffi hat geschrieben: Nein, Michel Foucault sagt mir überhaupt gar nichts - ich habe gerade in wikipedia nachgeforscht, sehr interessant !

Vernunft gegen Unvernunft, das erinnert mich auch schon wieder an Jean-François Lyotard und die gesamte Postmoderne:
http://de.wikipedia.org/wiki/Postmoderne

Problem ist doch auch, dass sich nur noch die Naturwissenschaften weiterentwickeln und alles, was nicht empirisch belegt werden kann, nur ein Schattendasein führt. Die Geisteswissenschaften entwickeln sich nicht großartig weiter, aber man sieht inzwischen, wohin dier absolute Naturwissenschaftsglaube führt.



Ohne Ethik oder philosophische Ansätze verkümmert die Gesellschaft.



Wie wahr !
vielleicht will Bolano uns das Scheitern allens vor Augen führen ?
Dabei bedient er sich diversen philosophischen, literarischen, künstlerischen Verantwortlichkeiten, die nicht erbracht wurden oder nicht erfüllt werden konnten.


Übrigens, pass mal auf der S. 183/84 auf. Erinnert dich Liz erzählen vom Schulfreund und dem Radiergummi an etwas anderem? ;-)

Edit:
auf der S. 148 wird Heidegger erwähnt. Hat das etwas zu bedeuten?

Gruß,
Maria
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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon steffi » Fr 6. Aug 2010, 11:48

JMaria hat geschrieben:Übrigens, pass mal auf der S. 183/84 auf. Erinnert dich Liz erzählen vom Schulfreund und dem Radiergummi an etwas anderem? ;-)

Ich komme jetzt nicht drauf (hoffentlich wird das nicht zu peinlich ;) ). Mir kam aber die ganze Geschichte irgendwie komisch vor ?

Gefallen hat mir aber die Erzählweise, eingebunden durch den Brief von Norton und Espinoza (=Spinoza?) und Pelletier werden mit der Sache allein und jeder auf seine Weise fertig.

Heidegger - schon allein der Anfang aus wikipedia ist interessant und passend:
Technik verändert die Weltauffassung und damit globale Gefahr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidegger
Ich muss aber sagen, insgesamt stochere ich da doch ziemlich im Nebel, meine Philosophie-Kenntnisse sind mehr als begrenzt.
Gruss von Steffi

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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon JMaria » Fr 6. Aug 2010, 11:57

Hallo Steffi,


steffi hat geschrieben:
JMaria hat geschrieben:Übrigens, pass mal auf der S. 183/84 auf. Erinnert dich Liz erzählen vom Schulfreund und dem Radiergummi an etwas anderem? ;-)

Ich komme jetzt nicht drauf (hoffentlich wird das nicht zu peinlich ;) ). Mir kam aber die ganze Geschichte irgendwie komisch vor ?


kapiert habe ich diese Geschichte im Zusammenhang mit dem Dreiecksverhältnis auch nicht so recht. Doch kam es mir wie eine Paraodie auf "Hippe" und der Bleistiftsszene im Zauberberg vor.


Gefallen hat mir aber die Erzählweise, eingebunden durch den Brief von Norton und Espinoza (=Spinoza?) und Pelletier werden mit der Sache allein und jeder auf seine Weise fertig.

Heidegger - schon allein der Anfang aus wikipedia ist interessant und passend:
Technik verändert die Weltauffassung und damit globale Gefahr.
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Heidegger
Ich muss aber sagen, insgesamt stochere ich da doch ziemlich im Nebel, meine Philosophie-Kenntnisse sind mehr als begrenzt.



ah, sehr interessant, was du entdeckt hast. Wir kommen immer wieder aufs "Globale" zurück.

Spinoza.
Und wieder sind wir bei einem Philosophen ;-)
Ich muß mal im Wikipedia über ihn nachlesen. Die Namensähnlichkeit zu unserem Protagonisten ist schon auffallend.

im Nebel stochern hin oder her, es ist ein Roman, den man ohne weitere Kenntnisse lesen kann, aber dazu einlädt auf die Suche nach weitere Hinweise zu gehen. Also genau mein Fall :)

Gruß
Maria
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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon JMaria » So 8. Aug 2010, 09:31

Hallo Steffi,

steffi hat geschrieben: ich bin noch nicht soweit. Gerade eben reist Norton aus Mexiko ab -Sonora Wüste kenne ich ja selber und auch Nogales, ein Grenzstädtchen. Die Atmosphäre ist gut beschrieben, etwas unheimlich war mir irgendwie damals auch, weil man den Gegensatz zum reichen Amerika so deutlich in den Grenzstädtchen spürt.



wenn man die Gegend noch dazu kennt, liest man bestimmt den Roman nochmals ganz anders.


Die Beziehung der drei, oder vielmehr der vier, hat sich geändert. Das Vertrauen ist weniger geworden auch die Faszination Archimboldis scheint sich verflüchtigt zu haben, sobald sie sich auf die Suche nach dem wahren Archimboldi gemacht haben.



Stimmt, auf der S. 167 heißt es, dass sie die Romane lasen und sie nicht mehr verstanden.


Später liest Pelletier seine mitgenommenen Bücher und scheint daraus Trost zu finden, Espinoza sucht Trost bei einer Frau, war irgendwie klar.

Edit:
obwohl der Roman "Letea" den Pelletrier liest, als ein erotischer Roman von Archimboldi gilt, auch gehts darin um Gewissen und Schuld. Beide, Pelletier und Espinoza, suchen Trost in der Erotik, jeder auf seine Weise. Außerdem liest Pelletier noch den "Heiligen Thomas", was auf Verzicht und Märtyrertum hindeuten könnte, und "Die Blinde", das war Liz erstes Buch das sie von Archimboldi las.


Auf S. 171 im Hof von Amalfitano hängt ein Geographiebuch auf der Wäscheleine, und das schon eine längere Zeit. Sehr unheimlich. Was das wohl zu bedeuten hat? Vielleicht findet sich die Lösung im 2. Teil "Der Teil von Amalfitano".

hier noch ein Hinweis.
Ein Buch von Archimboldi heißt "Bifurcaria bifurcata" . Das ist eine Braunalge, ein Gabelzweigtang. Seltsamer Titel, was sich dahinter wohl verbirgt; Unterwasserweltmotiv (?). Jedenfalls konnte Amalfitano dieses Buch nicht zuende lesen. (S. 151)

Auf S. 167 heißt es:
Drei Tage lang lebten sie wie in einer Unterwasserwelt....

Gerüche werden auch immer wichtiger, wie ich finde;
z.B. dieses Barbecue, mit dem vergrabenen Fleisch.... und ein Duft von Fleisch und warmer Erde breitete sich als ein dünner Rauchschleier über dem Hof aus, der alle einhüllte wie der Nebel, der den Morden vorausgeht.....

Espinoza riecht Chemikalien als er mit dieser Rebeca schläft.

Alles sehr mysteriös.

Griechische Mythologie fand ich sich im 1. Teil auch oft ein: Medusa, Acheron, Gorgonenhaar.... sind so einige Stichworte die mir auffielen.

Viele Grüße
Maria
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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon steffi » So 8. Aug 2010, 14:09

Hallo JMaria,

ist schon toll, wieviele Hinweise und Möglichkeiten es gibt ! Ich kann mir vorstellen, dass dich das sehr begeistert :mrgreen: ich hab mir auch schon Notizen über Auffälligkeiten gemacht, man könnte fast jede Seite notieren.

Das auf der Wäscheleine hängende Buch - ja, das hat mich auch gewundert. Und der Braunalgentitel ... seltsam.

Der zweite Teil hat ja den Titel: Der Teil von Amalfitano. Trotzdem kommt zu Beginn immer nur dessen Frau vor. Natürlich auf der Suche nach dem wahnsinnigen Autor, sowas war ja klar. Diese Erzählhaltung aus der Sicht der Frau irritiert mich etwas. Es hört sich alles ein bißchen wie ein Traum an. Nächte auf dem Friedhof usw.
Gruss von Steffi

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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon steffi » Sa 14. Aug 2010, 15:43

Hallo JMaria,

na, wie weit bist du ?

Ich hab nun den zweiten Teil beendet. Es scheint alles keinen Sinn zu machen, aber macht das Leben überhaupt Sinn ? So in etwa überträgt sich mir die Atmosphäre und dieser zweite Teil. Am Anfang kommt ja wieder der Wahnsinn vor, dann schleicht sich dieser so in das Leben Amalfitanos ein, dass es irgendwie ganz normal wirkt.

Ein bißchen Recherche hab ich auch betrieben:

ready-made: http://de.wikipedia.org/wiki/Objet_trouv%C3%A9
Marcel Duchamp: http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Duchamp
O'Higgins: http://de.wikipedia.org/wiki/Ambrosio_O%E2%80%99Higgins und http://de.wikipedia.org/wiki/Bernardo_O%27Higgins
Araukanier: http://de.wikipedia.org/wiki/Alonso_de_ ... A%C3%B1iga

Zum ready-made fiel mir noch auf, dass es ja dazu dienen soll, das Schicksal zu besänftigen, wohl in Verbindung mit den Frauenmorden ? Und ein Geometriebuch deshalb, weil die Natur die naturwissenschaftliche Ordnung wiederherstellen soll, indem die Geometrie der Natur preisgegeben wird ?

Und die Philosophen ? Leider kann ich diese nicht alle einordnen, aber vielleicht ein Hinweis, dass diese die Welt retten könnten ?

Da kommt mir die Frage, was wäre, wenn eben der Wahnsinn nur ein Aspekt des Normalen wäre, käme es dann überhaupt zu so etwas wie Serienmorden ? Wäre der sog. Wahnsinnige dann vielleicht von vorneherein nicht ausgegrenzt, weil es gar keine Unterschiede gäbe ?

Wenn man sich die Geschichte Chiles so durchliest, kann man da schon einen furchtbaren Wahnsinn erkennen, der sich bis heute durchzuziehen scheint. Könnte Chile das "wahnsinnigste Land" sein ?
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Chiles
Gruss von Steffi

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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon JMaria » So 15. Aug 2010, 15:32

Hallo Steffi,

ich habe den 2. Teil beendet. Man kann sagen, dass ich sprachlos bin :shock:

der Autor bombadiert uns mit Sprache und Philosophie, dass ich ganz verwirrt zurückbleibe.

Die Zeichnungen finde ich auch interessant, obwohl ich sie nicht deuten kann. Aristoteles in Zeichnung 1 finde ich prägnant, war auch er Mathematiker und Philosoph, wie auch der Autor des Buches, das Amalfitano auf die Wäscheleine hängte.

Danke für deine Erklärung dazu; ähnliches ging mir auch durch den Sinn.

Du schreibst:
Und ein Geometriebuch deshalb, weil die Natur die naturwissenschaftliche Ordnung wiederherstellen soll, indem die Geometrie der Natur preisgegeben wird ?



was mich auch an Aristoteles Naturphilosophie denken lässt, in der ich nicht bewandert bin, aber in der es im Grunde um das "Entstehen und Vergehen" geht. Aber mir kam auch der Gedanke, dass in all dem Wahnsinn, das Geometriebuch an der Leine, eine Ordnung (Mathematik) darstellt, die aufgehängt/erhängt wurde. :?:


wie du bereits erwähnst, alles dreht sich um Wahnsinn und Normalität. Was ist Wahnsinn, was ist Normalität. Und es geht um Schmerz. Das wird immer wieder in den verschiedensten Formen in dem 2. Teil thematisiert. Was passiert, wenn die Gesellschaft den Wahnsinn einsperrt (Sanatorien werden zu genüge erwähnt); was für Formen nimmt der Wahnsinn dann an. Don Quixote hätte seinen Wahnsinn in unserer Zeit nicht so nachgehen können.

Der Sohn des Dekans, Marco Antonio Guerra, erwähnt, dass sein Lieblingsautor Trakl ist. Über Trakl heißt es im Wikipedia:

Im Werk Trakls überwiegen die Stimmung und die Farben des Herbstes, dunkle Bilder des Abends und der Nacht, des Sterbens, des Todes und des Vergehens. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Trakl )

Am Anfang kommt ja wieder der Wahnsinn vor, dann schleicht sich dieser so in das Leben Amalfitanos ein, dass es irgendwie ganz normal wirkt.
.

Ja, genau. Oder man fühlt sich selbst seltsam beim Lesen. Amalfitano schwitzt auch sehr viel, das fiel mir auch schon im 1. Teil auf.

Auch hier kam mir wieder Aristoteles in den Sinn und seine "Dichtungstheorie", sozusagen durch die Tragödie Mitleid und Furcht zu erregen und dadurch bei dem Menschen eine Emotion herbeizuführen, die reinigend wirken soll (katharsis).

Und Amalfitano hat so einige Ängste.

Ich werde nun den Links nachgehen, besonders den über ready-made. Danke dir für die Recherche. Man weiß garnicht, wo man beginnen soll.

Zum ready-made fiel mir noch auf, dass es ja dazu dienen soll, das Schicksal zu besänftigen, wohl in Verbindung mit den Frauenmorden ?


sehr hilfreich. Danke dir.

Was für ein intensiver 2. Teil !

Viele Grüße
Maria
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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon JMaria » Do 19. Aug 2010, 10:29

Hallo Steffi,

wie weit bist du?
Im 3. Teil lernen wir den Journalisten Oscar Fate kennen. Es beginnt natürlich mit einem Todesfall.

Auffallend fand ich wieder diese, wie soll ich sagen ... , Körperausbrüche, Reinigung, oder ähnliches.... Fate übergibt sich auffallend oft, ich glaube das erste Mal war es, als er Lamm aß, vor oder nach der Beerdigung seiner Mutter. (Lamm als christliches Erlösungssymbol? Doch er verträgt es nicht ! )

Was hältst du von der Vortragsreihe dieses Seamans?
Gefahr / Geld / Essen / Sterne / Nützlichkeit.

Sehr philosophisch. Auch wird immer wieder Zeit und Raum thematisiert. Zeit und Raum lösen sich auf z.B. in Träumen, durch einen Jetlag, Sterne am Firmament....

Fate reist nach Santa Theresa, vor der Grenze, auf der amerikanischen Seite noch, macht er Rast und belauscht ein Gespräch am Nachbartisch, ein weißhaariger Mann namens Albert Kessler erzählt eine Geschichte. Der Name taucht auch schon auf der Seite 176/177 auf. Vielleicht auch schon vorher. Ich weiß den Mann im Moment nicht einzuordnen.

Was fiel dir bisher auf?

Ich bin auf S. 340.

Gruß,
Maria
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Re: Leserunde: Roberto Bolaño - 2666

Beitragvon steffi » Do 19. Aug 2010, 11:41

Hallo JMaria,

ich bin gerade bei diesem Vortrag - du hast recht, alles ist irgendwie eklig mit diesem Erbrechen, der toten Mutter usw.. irgendwie spielt auch die Religion mitrein (Lamm, der Vortrag dieses Bürgerrechtlers). Ich bin gespannt, wohin das alles führt.

Fate= Schicksal/Verhängnis ?
Gruss von Steffi

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