Hallo steffi,
ich bin leider noch nicht soweit und erst im Kapitel 20. Ich hatte eine Pause eingelegt um nicht zu weit voraus zu sein und dann kam immer wieder was dazwischen um in Ruhe weiterzulesen.
steffi hat geschrieben: Wie findest du die Stellen über Proust ? "...die Zeit verhält sich unregelmäßig und sprunghaft" sagt Aomame zu Tamaru. Und " Obwohl die Empfindungen sehr nah sind, ist die wirkliche Distanz riesig."
Das trifft irgendwie auch auf dieses Buch zu. Ich habe das Gefühl, es passiert sehr wenig, aber wenn ich zurück blicke, ist unheimlich viel passiert.
es geht viel um das Thema Zeit und wie man das vergehen der Zeit empfindet. Da liegt es nahe, dass Murakami Proust einbaut und das macht er sehr feinfühlig und detailliert.
Auch Aomame und Tengo sind auf der Suche nach der verlorenen Zeit und das nicht nur seit sie sich im Jahr 1Q84 befinden.
In der Realität schreitet die Zeit unaufhaltsam voran. Wenn es aber Ereignisse gibt oder Erinnerungsfetzen oder man befindet sich an einem anderen Ort, dann kann man "Zeit" auch ganz anders empfinden und sich parallel in anderen Zeiten befinden.
Und ich glaube, das will der Romanzyklus auch ausdrücken. Ich bin durch das Lesen der Romane von Murakmi auch auf eine Weise sensibilisiert worden, die ich mir kaum erklären kann, aber gerne annehme.
Die Stimmen der Little People sind verstummt - ich bin immer noch unschlüssig, was ich von den Little People halten soll, was sie bedeuten. Was kann verstummen, wenn es an die Öffentlichkeit kommt ?
darüber bin ich mir auch noch nicht im klaren.
Was auffallend ist, dass Band 3 sehr viel selbst erklärt, ob durch Ushikawa oder das Kapitel wo Komatsu seine Entführung erzählt. Trotzdem bleibt noch viel mystisches übrig.