Ja, diese Asymmetrie ist mir auch aufgefallen. Das entspricht auch den zwei Parallelrealitäten. Gleich, aber doch unterschiedlich.
JMaria hat geschrieben:Wir befinden uns ja im Jahr 1984 bzw im veränderten 1Q84, doch die Veränderungen, die Aomame nicht mitbekommen hat, fanden 1981 statt (Polizei usw.) Was war in diesen drei Jahren? Warum diese Zeitdifferenz?
Das ist mir so nicht aufgefallen, aber du hast Recht. Seltsam.
Im Kapitel 4 sagt Tengo über das Schreiben:
Wenn ich schreibe ... verwandle ich die mich umgebende Landschaft in etwas, das mir angemessener ist. Die Einwirkung des Menschen auf die Realität ist ein großes Thema des Romans, dabei stellt sich fast jede Figur diesem Problem und der Existenzfrage. Auch Aomame fragt sich ja, ob sie verrückt ist, weil sich Dinge ohne ihr Wissen verändern. Und ja, hier in diesem Roman verändern sich eben Dinge nicht bloß in der Zukunft oder eben unauffällig sondern, vielleicht dank der little people, merklich.
Ich fand dazu auch im Kapitel 18 den Abschnitt über Big Brother interessant. Weil dieses Sinnbild für eine totalitäre Gesellschaft bekannt ist, müsste nun die little people auftreten. Ich bin gespannt, ob es sich hierbei um Gedanken, ein Sinnbild oder etwas magisch-reales handelt. Denn obwohl sich diese im 19. Kapitel manifestieren und aus Tsubasas Mund herauskommen, bin ich mir nicht sicher, ob sie real sind. Vielleicht sind es auch Ideen, die jemand ausspricht und die damit wachsen und schließlich real werden.
Komatsu ist bisher einer der wenigen Realisten, in Kapitel 14 sagt er zu Tengo, dass man das, was man nicht kennt (gemeint sind da die zwei Monde in Fukaeris Geschichte) anschaulicher gestalten müsse. Sieht Murakami darin seine Aufgabe als Schriftsteller ?
Ich komme zum zweiten Buch.