Scharsich, Dagmar: Der grüne Chinese

Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben.
Forumsregeln
Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben. Die Moderatoren behalten sich vor, anderweitige und kommerzielle Einträge ohne Kommentar zu löschen!

Scharsich, Dagmar: Der grüne Chinese

Beitragvon Binchen » Di 22. Sep 2009, 21:55

Inhalt:

Ein Manuskript im Roman.
Die Rahmenhandlung: Marie Baer führt den Laden ihres Großvaters weiter, mit dem sie zusammen lebt. Im Kiez kennt man den alten Baer, weil er vielen schon ihr erstes Buch verkauft hat. Marie unterhält die Touristen mit Anekdoten, ist gut Freund mit ihren Nachbarn. Dass Ihr Freund wohl doch nicht der Richtige ist, erkennt Sie, als ihr eines Tages ein Manuskript angeboten wird: Die Abenteuer einer Wanda von Brannburg, Meisterdetektivin.

Plötzlich muss man die neue Bekanntschaft mit der alten Dame: Rose von Reventlow mit neuen Augen betrachten, denn das Packpapier des Manuskripts erzählt in Sütterlin von Zeppelinen, Spionen, einem Chauffeur und der Baronesse, von Reformen, Wissenschaftlern und einer Verschwörung.

Meine Meinung:

Wer denkt bei ‚Grüner Chinese’ nicht gleich an Tee? Ich ! (Trotz Covergestaltung erwartete ich eine Jugenstilfigur) Getränke, nicht nur der alkoholfreien Sorte, spielen in diesem Roman auch eine große Rolle. Der ‚Grüne Chinese’ wird fast genauso häufig aufgebrüht, wie der Name Berlin fällt.

Der Zauber der Geschichte umfing mich mit der Rahmenhandlung, dem Gebiet in Berlin, das ich im letzten Jahr zum ersten Mal life sehen durfte. Die Manuskripthandlung, die im beginnenden 20. Jahrhundert angesiedelt ist, wird mit Hilfe der Bilder von den renovierten Häusern, die ich sehen durfte überaus lebendig. Aber nicht nur das, auch Marie bezaubert, der Opa ist sehr liebenswert, die Beziehung der Beiden wirkt genauso authentisch, wie die von Marie zu den jungen Männern und ihrem Job.

Die innere Manuskript - Handlung setzt auf ein wenig Mystik, auf Verschwörungen, auf Spionage, Verwicklungen und Romantik. Am Ende wäre ich gerne noch im Berlin der Kaiserzeit geblieben, weil ich so sehr mit Wanda gelebt und gezittert habe, aber die Autorin hat mich da leider nach gut 450 Seiten wieder herauskatapultiert.

Insgesamt hätte ich mir noch ein wenig mehr der Rahmenhandlung gewünscht - aber der Ausblick und die Gestaltung der politischen Geschichte rund um den Zeppelin, hat mir sehr gefallen. Auch wenn ich einige kleinere Handlungsfäden nicht so ganz logisch verwoben fand, würde ich solche Geschichten aus Berlin gerne häufiger lesen.

Bewertung: ***+

© Binchen, August 2009.
Winke Binchen
____________________________________________________
Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
Benutzeravatar
Binchen
 
Beiträge: 2451
Registriert: Mo 31. Mär 2008, 14:49

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste