Auchincloss, Louis: Eine Frau mit Möglichkeiten

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Auchincloss, Louis: Eine Frau mit Möglichkeiten

Beitragvon Doris » Sa 7. Nov 2009, 10:32

Titel: Eine Frau mit Möglichkeiten
Autor: Louis Auchincloss
Verlag: Dumont, erschienen 02/2009
Originaltitel: Her Infinite Variety , 2000 bei Houghton Mifflin
280 Seiten, € 19,95

Kurzbeschreibung
Von einem der größten amerikanischen Schriftsteller der Roman einer Frau. Und was für eine Frau! Gleichermaßen teuflisch wie betörend, ist Clara Hoyt einfach unvergesslich. Nur einen romantischen Irrtum wird sie in ihrem Leben begehen, ihre Verlobung mit dem Langweiler Bobbie Lester. Aber nach dem Universitätsabschluss in Vassar sieht sie den Fehler ein, Bobbie wird fallen gelassen, und Clara umgarnt raffiniert den ebenso wohlerzogenen wie wohlhabenden Trevor Hoyt ihren ersten Ehemann. Kurz nach der Hochzeit ergattert sie eine Stelle bei einer Zeitschrift, und ihre steile Karriere bis ins Allerheiligste der New Yorker Aristokratie nimmt ihren Lauf

Über den Autor:
Louis Stanton Auchincloss wurde 1917 in Lawrence/New York geboren und studierte Jura in Yale. Bis 1986 war er Anwalt in einer großen Wall-Street-Sozietät,während er zugleich ein immenses literarisches CEuvre hervorbrachte: Bis heute publizierte er 60 Werke - Romane, Short-Story-Bände, Biografien, Essays sowie seine Autobiografie. Bei DuMont erschienen "Die Manhattan-Monolge" und East Side Story.


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Meine Meinung:
Clara kommt aus guten Verhältnissen, ihr Vater ist Vorsitzender einer Ostküsten-Universität, die Mutter pflegt und kultiviert das gesellschaftliche Leben der Familie.
Die Mutter möchte die Tochter aber in noch besseren Kreisen wissen und setzt der Tochter zu, dass sie ihre bestehende Verbindung zu einem eher langweiligen Studenten abbricht. Sie hat auch schon einen entsprechenden Kandidaten im Visier. Clara besitzt Schönheit, Klasse und einen scharfen Verstand. All diese Attribute setzt sie auch ein um ihre Ziele zu erreichen. Sie heiratet den reichen Bankierssohn Trevor Hoyt und fängt bald eine Stelle bei einer großen Frauenzeitschrift in New York an.
Gewisse Intrigen sind dabei unumgänglich aber alles in allem bleibt sie ihrer Linie immer treu und tut das was sie tut mit großer Überzeugung und Ehrlichkeit.
Hat doch ihr Ehemann, auch unterstützt von einer ehrgeizigen Mutter, ein Familienbild im Sinn das dem der 1940er entspricht, nämlich hohes gesellschaftliches Ansehen, eine zeigbare Familie mit Kindern auf einem gepflegten Anwesen, zeigen Claras Ambitionen in eine andere Richtung.
Sie geht arbeiten, hat Erfolg und will diesen auch weiter ausbauen.
Auch als in Europa der Krieg ausbricht, bleibt sie sich selbst verpflichtet:
"Meine Aufgabe dagegen ist es, dafür zu sorgen dass meine Zeitschrift weiterexistiert. Wenn wir alle unsere Posten verlassen, um Berge von Mullbinden zu wickeln, dann gibt es bald kein normales Leben mehr, zu dem unsere Soldaten heimkehren können."
Louis Auchincloss, selbst Mitglied einer reichen New Yorker Familie, schreibt mit teilweise sehr spitzer Feder über die Borniertheiten einer Gesellschaft für die Geld, Stammbaum, Einfluß und Traditionen immer noch über allem stehen.
Ein kurzweiliger, sehr unterhaltsamer Gesellschaftsroman. (dk)
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
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