Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann

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Hoffmann, E.T.A.: Der Sandmann

Beitragvon Finn » Mi 11. Nov 2009, 00:15

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Titel: Der Sandmann
Autor: E.T.A. Hoffman
Verlag: Reclam, Ditzingen
Erscheinungsdatum: 1986 (erstmals 1817 veröffentlicht)
Buchform: Taschenbuch
Preis: € 2.00
Seiten: 74 Seiten
Format: 14,9 x 9,6 cm
ISBN-Nr: 978-3150002308
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Inhalt

Die Geschichte wird geschildert anhand von Briefen und Erzählungen von der Hauptfigur, seinem Freund und dessen Geschwister. Die Hauptperson ist der narzisstische, verwirrte Nathanael, wo hauptsächlich von seiner Kinderzeit, sowie auch von seinem Erwachsenendasein berichtet wird.
Als Kind macht er die Erfahrung von dem Sandmann. Eine furchteinflössende Figur, wo er anfangs von seiner Mutter durch eine Gute- Nacht-Geschichte (Der Sandmann, mit anderen Worten, das Sandmännchen, dass dem Kinde Sand in die Augen streut, es schläfrig wird und zu Bette gehen soll.) und von dem Kindermädchen durch eine Gruselgeschichte (Der Sandmann, ein böser Mann, der zu denen Kindern kommt, die nicht zu Bett gehen wollen, wirft ihnen eine Hand voll Sand in Augen, wo sie blutig aus den Höhlen springen und die Augen dann in einen Sack wirft und sie dem Halbmonds Kindern mit ihren eulenähnlichen Schnäbel verfüttert.) erfährt.
Der Sandmann kommt wirklich manchmal abends zu Besuch, wo Nathanael und seine Geschwister gleich zu Bett geschickt werden. Eines Tages entschliesst sich Nathanael, als er schon ein bisschen älter ist, der Sache auf den Grund zu gehen. Er versteckt sich bei Vaters Arbeitszimmer, hinter dem Vorhang und entdeckt, dass der Sandmann ein, zwar immer noch grauenhafter, aber menschlicher Advokat namens Coppelius ist, der manchmal bei ihnen Mittag isst und der nun mit Nathanaels Vater abends alchemistische Experimente durchführt. Aufgrund eines Angstschreis entlarvt er sich und wird auch gleich vom „Sandmann“ gepackt. Der Sandmann nun will sich die Augen von Nathanael holen, während der Vater ihn anfleht, ihn zu verschonen. Nathanael fällt durch Coppelius Angriff ihn Ohmacht und als er wieder zu sich kommt, scheint es, als hätte er sich alles nur eingebildet.
Als wieder einmal der Advokat Coppelius zu Besuch kommt und er abermals mit dem Vater alchemistische Versuche praktiziert, kommt es zum Unfall und der Vater stirbt, während sich Coppelius auf und davon macht.
Als Erwachsener macht Nathanael Bekanntschaft mit dem Glashändler Coppola und hält ihn für Coppelius beziehungsweise den Sandmann. Wie als Kind schon, völlig verwirrt und fantasierend, jagt er den Händler davon.
Kurz: Auch andere Ausfälle Nathanaels folgen. Durch die Briefe und den nachfolgenden Erzählungen erfährt man auch über Clara und Lothar, die Stiefgeschwister von Nathanael. Clara wird die Geliebte von Nathanael und Lothar und Sigmund entwickeln sich zu seinen engen Freunden.
Auch erzählt wird vom Professor Spalanzani und dessen Tochter Olimpia, die die Nachbarn von Nathanael werden. Später vergisst Nathanael in seinem Wahn völlig seine Clara und verliebt sich in die, zwar wunderschöne, aber völlig verdummte Olimpia. Nachfolgend stellt sich heraus, dass Olimpia nur ein „Automat“ (Roboter) ist und Spalanzani der Macher davon ist, mit Ausnahme der Augen, die der Glashändler Coppola fabriziert hatte. Aufgrund dieser Abnormität folgt ein weiterer Anfall Nathanaels. Wieder genesen, führt Nathanael mit Clara, Lothar und der Mutter eine kurze Zeit des Friedens und des Wiederfindens. Bei einem Ausflug besichtigen Nathanael und Clara einen Ratsturm, während die Mutter und die Dienstmagd nach Hause gehen und Lothar unten bleibt. Von der Höhe aus fängt Nathanael wieder an zu fantasieren und zu toben.
Nathanael will Clara vom Turm stossen, die wiederum wird von ihrem Bruder Lothar gerettet.
Tatsächlich ist dann in der Menschenmenge unten, der Advokat Coppelius zu erblicken und Nathanael verliert sein letztes bisschen Verstand und stürzt sich selbst vom Turm.


Fazit

Was für ein Schreibstil! Zu recht eines der grossen Werke des Horror zu jener Zeit, sowie auch heute noch.
Wenn auch die Erzählung recht kurz ist, macht sie es mit einem fesselnden, sowie auch schaurigen Inhalt und einen einzigartigen Schreibstil wieder wett.
Dieses Werk muss man gelesen haben.
Ich lese gerade: Der Doppelgänger von Fjodor M. Dostojewski
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