Gablé, Rebecca: Hiobs Brüder

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Gablé, Rebecca: Hiobs Brüder

Beitragvon Binchen » Sa 30. Jan 2010, 19:44

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Bewertung: **** von max.*****
(_furchtbar / *schlecht/** noch ok / *** richtig gut / **** spitze/***** außergewöhnlich)

Inhalt:
Viele Behinderte sind im England des 12. Jahrhunderts nicht gut gelitten, vor einigen hat man Angst, aber andere werden als unbedarfte Glückskinder bezeichnet, wieder andere gelten als von Dämonen befallen.

Eine Gruppe Behinderter wurde auf einer Insel eingesperrt, während draußen in England der Krieg zwischen Kaiserin Maud und König Stephen um die englische Krone die Bevölkerung beherrscht.

Ein schweres Unwetter zerstört die Insel, so dass die Überlebenden fliehen müssen. Dabei sind Losian, der Mann, der sein Gedächtnis verlor, Simon, der junge Mann, der die Fallsucht hat, die siamesischen Zwillinge Wulfric und Godric, der Priester, der sich für den verstorbenen Märtyrerkönig Edmund hält, Regy der Massenmörder, Luke der eine Schlange im Bauch spürt und der freundlich, kindliche Oswald.

Sie begeben sich auf eine Reise, um ein neues Leben zu finden und geraten mitten hinein in Not, Elend und den Krieg, von dem sie annehmen, dass er doch nichts mit ihnen zu tun haben kann.

Meine Meinung :
Ein neuer Gablé, die Vorfreude war groß, und sie wurde mehr als voll erfüllt.

Die Einleitungen von Rebecca Gablé entwickeln sich zum Anheizer, (die vom Spiel der Könige war auch schon gut) sie bereitet uns vor, sie schickt uns mit einem Augenzwinkern auf die Reise durch ihre gehaltvolle durchweg spannende Geschichte, so dass die 900 Seiten wie im Flug vergingen.

Die Zeit der Anarchy wurde schon häufig für große Romane benutzt, hier erwartet den Leser ein neuer Blickwinkel. Zwar sind auch hier genügend Edelleute in die Geschichte verwoben, aber die Sympathieträger haben alle einen Makel. Der Umgang damit ist erfreulich spannend.

Wieder einmal hat Rebecca Gablé eine Geschichte geschaffen, die sich zum Pageturner entwickelt. Zwar wird auch den Personen dieser Geschichte oftmals übel mitgespielt, aber den Grundtenor empfand ich immer verlässlich so, dass zu erwarten war, dass sich die Situation durch eine Wendung doch teilweise zum positiven entwickeln würde. Damit wurde eine angenehme Spannung erzeugt, die sich durch das gesamte Buch zog.

Meine Sympathie konnte ich diesmal nicht auf nur eine Person verteilen. Aber selbst der Massenmörder Regy hat bei mir ein paar Pluspunkte gewonnen, das hätte ich nicht erwartet, dass mir ein so grundlegend böser Charakter doch Achtung abverlangen würde.

Ich habe diesen Roman, wie alle anderen historischen Gablés sehr genossen.

912 Seiten, Verlag: Ehrenwirth 24,95 Euro, erschienen: Oktober 2009
Bemerkung: Die Ausstattung des Buches mit Vorsatzpapier und Lesebändchen ist wie bei den anderen Hardcovern sehr ansprechend und edel
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Binchen
 
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