Elizabeth Subercaseaux: Eine fast perfekte Affäre

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Elizabeth Subercaseaux: Eine fast perfekte Affäre

Beitragvon YvonneS » Mi 12. Mai 2010, 09:08

Titel: Eine fast perfekte Affäre
Autor: Elizabeth Subercaseaux
Verlag:Pendo Verlag München
Jahr: 2010
Seiten: 223
Preis: 17,95 Euro
Wertung:8,5 von 10 Punkten


Inhalt

Sie haben seit sechs Jahren die perfekte Affäre: Juan Manuel Rementeria, ein einflussreicher und integrer Richter, und Amalia Griffin, Ehefrau eines reichen chilenischen Geschäftsmannes. Niemand weiß von dieser Affäre, nicht mal Amalias langjährige Freundin und Vertraute Teresa kennt den Namen des geheimnisvollen Geliebten. Alles scheint perfekt, bis Amalia eines Tages einen jungen Maler kennen lernt, sich Hals über Kopf in ihn verliebt und die Affäre mit Rementeria beenden will. Doch Rementeria ist nicht bereit, Amalia aufzugeben und erschießt sie eines Morgens eiskalt auf dem Golfplatz. Auf der Flucht vom Tatort wird er jedoch von einem einzigen Zeugen gesehen:

Samuel Cooper, ein bekannter Journalist, beobachtet den fliehenden Rementeria und wird damit unfreiwilliger Zeuge dieses Verbrechens. Doch Cooper verschweigt seine Beobachtungen, denn er führt ein Doppelleben. Obwohl Ehemann und Vater zweier Töchter ist Samuel Cooper schwul und lebt seine Homosexualität im Verborgenen aus. Jeden Dienstag verbringt er den Abend und die Nacht bei seinem Geliebten und es ist die Wohnung seines Geliebten, von wo aus Cooper den fliehenden Rementeria beobachtet. Cooper gerät in einen massiven Gewissenskonflikt und sein Doppelleben droht aufzufliegen. Der auf ihm lastende Druck wird immer größer und er muss eine Entscheidung treffen.

Auch Amalias Freundin Teresa wird in die mysteriösen Umstände um Amalias Tod verstrickt. Ihre Suche nach der Wahrheit über den Tod der Freundin wird auch zu einer Suche nach sich selbst, denn Teresa ist in einer Ehe gefangen, die in der Eintönigkeit des Alltags zu zerbrechen droht.

Die Leben von Teresa, Cooper und Rementeria verstricken sich auf verhängnisvolle Weise und die Suche nach der Wahrheit hinter Amalias Tod zwingt alle drei, sich mit den Lügen ihres eigenen Lebens auseinanderzusetzen.

Meine Meinung

Dieser Roman ist kein Krimi, sondern vielmehr eine spannende psychologisch ausgefeilte Geschichte über menschliche Abgründe, über Lebenslügen, über die Wahrheit und die Wahrhaftigkeit menschlicher Gefühle. Die Autorin hält sich hierbei im Hintergrund und überlässt es ihren Protagonisten, in Ich-Form jeweils selbst ihren Teil der Geschichte zu erzählen. Da die einzelnen Kapitel den Namen des jeweils Erzählenden tragen, behält man als Leser den Überblick. Die Handlung wird so aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gewinnt sehr viel an Tiefe und Komplexität.

Fazit

Ein kraftvoller, mit leichter Hand erzählter und psychologisch fein ausgearbeiteter Roman mit sehr vielschichtigen Figuren, den ich gern weiterempfehle und dem ich viele Leser/Innen wünsche.

Über die Autorin

Elizabeth Subercaseaux wurde 1945 in Chile geboren und ist nach eigenen Angaben eine Ururenkelin von Clara und Robert Schumann. Mit Anfang 20 zog sie nach Spanien, wo sie ihre Karriere als Journalistin begann. Während der Pinochet-Diktatur in Chile arbeitete sie 17 Jahre als Journalistin im Untergrund und bekam am eigenen Leib die Grausamkeit dieses Regimes zu spüren, denn sie wurde in ihrem Haus fast zu Tode geprügelt.

Mit Mitte 40 begann sie Bücher zu schreiben und avancierte in Chile binnen kurzer Zeit zur Bestsellerautorin. 2008 erschien ihr preisgekrönter Roman "Eine Woche im Oktober" erstmals in Deutschland und mit "Eine fast perfekte Affäre" liegt jetzt ein weiterer Roman der Autorin in deutscher Übersetzung vor.
Liebe Grüße
Yvonne



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YvonneS
 
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