Mengestu, Dinaw: Zum Wiedersehen der Sterne

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Mengestu, Dinaw: Zum Wiedersehen der Sterne

Beitragvon Doris » Mo 2. Aug 2010, 10:04

Originaltitel: The beautiful things that heaven bears
Verlag: List Taschenbuch
ISBN: 978-3548609836
Preis: € 8,95

Klappentext:
Was ist Glück? Ein Gefühl von Heimat, Freundschaft, Familie, Liebe? Mit feiner Komik, aber auch voller Melancholie lotet Dinaw Mengestu das Dasein eines äthiopischen Einwanderers aus, der auch nach Jahren in den USA nicht angekommen ist. Seine kraftvolle und farbenreiche Sprache zieht den Leser magisch in ihren Bann.

Zum Wiedersehen der Sterne

Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch aufgrund einer Empfehlung gelesen und wurde in jeder Hinsicht belohnt.
Die Geschichte von Sepha Stephanos hat mich sehr berührt, über seinem ganzen Empfinden in dem fremden Land, obwohl er da schon seit 17 Jahren lebt, hängt so eine greifbare Wehmut und Sehnsucht die man beim Lesen beinahe körperlich spüren kann. Aber nie beschwert er sich, nie macht er andere für sein Schicksal, sein Demütigungen die er erdulden muss, verantwortlich.

"Jeder von uns hatte schon soviel Spott und Erniedrigung über sich ergehen lassen müssen, dass es für mehr als ein Menschenleben reichte, und wenn mir jetzt die Rolle zufiel, ihn als blind ergebener Cheerleader bei allen Prüfungen, die uns erwarteten, zum Sieg anzufeuern, war ich aus ganzem Herzen dazu bereit."

Sepha wohnt, wie gesagt, schon seit 17 Jahren in den USA ist aber nie wirklich dort angekommen. Sein Herz, seine Gefühle sind immer noch in Äthopien bei seiner Mutter und seinem Bruder. Sein Vater wurde von Rebellen vor seinen Augen abgeführt und ermordet. Daraufhin hat die Mutter ihn gebeten das Land zu verlassen und so ist er schließlich in den USA gelandet.

Er freundet sich mit zwei weiteren Afrika-Flüchtlingen an und ihre Zusammentreffen gipfeln in einem Spiel, bei dem sie gegenseitig afrikanische Diktatoren erraten und deren Gräueltaten (mit Jahreszahl) aufzählen.
Dann lernt Sepha eine Frau kennen, die zusammen mit ihrer 11jährigen Tochter in der Nachbarschaft ein Haus renovieren läßt und dort einzieht.
Wird er es schaffen endlich "zuhause" anzukommen.

Ich könnte mir keinen schöneren Titel für das Buch vorstellen, das in einer teilweisen sehr poetischen Sprache gehalten ist, die aber nie kitschig wirkt, und stellenweise mitten ins Herz trifft.
Jede Seite ein Genuss und wert von ganz vielen Menschen gelesen zu werden.(dk)

Volle Punktzahl
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
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