Perry, Anne: Monk14 Schwarze Themse

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Perry, Anne: Monk14 Schwarze Themse

Beitragvon Binchen » Mo 28. Apr 2008, 12:30

englischer Titel: Ivory and Black

Inhalt:
London 1863, William Monks finanzielle Situation sieht nicht gerade rosig aus, deshalb ist er gezwungen, den lukrativen Auftrag des Reeders Clement Louvain anzunehmen. Er soll gestohlenes Elfenbein finden, das von dessen Schiff gestohlen wurde. Die Ermittlungen an dem Tod des Wachmanns, der bei dieser Aktion erschlagen wurde, soll hintenan gestellt werden. Wider seine Prinzipien muss Monk den Auftrag annehmen und vor allem seine Aktivitäten vor der Wasserschutzpolizei geheim halten.

Kurz darauf taucht Louvain in Hesters Krankenhaus für Bedürftige auf. Er bringt Ruth, angeblich die Geliebte seines Freundes, die schwer krank ist. Seine finanzielle Unterstützung ist hochwillkommen. Die Bürger Londons spenden lieber für Unbekannte in Afrika als für die eigene Bevölkerung, weil sie so besser verdrängen können, dass es auch vor der eigenen Haustür Probleme gibt.

Hester ist bereit sich Ruths anzunehmen, obwohl diese eher undankbar ist, ständig gerät sie in Streit mit den anderen Hilfskräften, deren Herkunft ihr zu gering ist. Und dann ist Ruth plötzlich tot, und Hester macht an der Leiche eine schreckliche Entdeckung.

Meine Meinung:

Einer der besten Romane der Reihe.

Atemlos habe ich Monks Bemühungen verfolgt, um sein Auskommen zu halten und trotzdem Gerechtigkeit zu üben. Auf dem Fluss und in den Docks hat er keine Verbindungen und so fühlt er sich ein Stück in die Zeit nach seinem Kutschenunfall zurückversetzt. Menschlich wächst er über sich hinaus. Sein Verhältnis zu Hester wird tiefer und immer glaubhafter. Soviel Gefühl hatte ich ihm anfangs nicht zugetraut, aber damit beweist er, dass er ein wirklich guter Mann ist.

Hester geht in ihrer Krankenhausarbeit auf. Mit ihren Helferinnen hat sie zwar keine ausgebildeten Krankenschwestern an der Seite, aber sie wissen sich zu arrangieren und das Herz ist am rechten Fleck. Die Geldnot in der Klinik ist bedrohlich. Überall muss gespart werden, weil die Spendengelder nicht so leicht zu bekommen sind.

Die kleine Gemeinschaft wird jedoch durch die diversen Probleme zusammengeschweißt und sogar der Rattenfänger ist beeindruck von Hesters Engagement und arbeitet nur für eine Tasse Tee.

Als Ruth stirbt muss auch Hester über sich hinauswachsen und ist gefordert, wie lange nicht mehr. Ihre Überlegungen und Zweifel, ihre eigene Angst wirkt so authentisch, wie lange nichts, was ich gelesen habe.

In diesem Buch litt ich atemlos mit allen unseren Helden. Auch Oliver hatte mein Mitgefühl. Seine Gedanken und eigenen Zwänge sind glaubhaft und nachvollziehbar und auch er verdient Bewunderung für seine Entscheidungen.

Perry schafft es diesmal besonders eindrücklich eine bedrohliche Stimmung zu erzeugen.

Ob alles gut ausgeht? Ich bin nur froh, dass ich schon während des Lesens wusste, dass es einen Folgeband gibt, ansonsten hätte ich ggf. an einigen Stellen die Hoffnung aufgegeben.

Zusammen mit 'Dunkler Grund' eines der Highlights der Serie.

Binchen, Mai 2008.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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