Perry, Anne: Monk09 Tödliche Täuschung

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Perry, Anne: Monk09 Tödliche Täuschung

Beitragvon Binchen » Mo 28. Apr 2008, 12:41

Tödliche Täuschung

FINGER WEG VOM KLAPPENTEXT DES BUCHES. DAMIT VERDIRBT MAN SICH DIE FREUDE AM MITRÄTSELN.

Inhalt:

Killian Melville, der derzeitige Stararchitekt der Londoner Gesellschaft, ist ein Freigeist. Seine Häuser sind gut durchdacht, sie spielen mit Licht und sind genial geplant.

Als Kilian die Freundschaft mit der Tochter seines Auftraggebers vertieft, ist ihm nicht klar, dass andere daraus schon eine Verlobung ableiten. Und als er dann auch noch wegen eines gebrochenen Eheversprechens angeklagt wird, fällt er fast aus allen Wolken. Er bittet Rathbone um seine Verteidigung. Leider bleibt ihm nichts als die Beteuerung, dass er garantiert nicht beabsichtigte die Tochter seines Gönners zu ehelichen, dass er niemals eine Frau der Gesellschaft heiraten würde. Eine Begründung lehnt er ab.

Rathbone, der gerade auf einer Gesellschaft kennen gelernt hat, wie der Heiratsmarkt mit den jungen Frauen umgeht und wie schnell Mütter sich Hoffnungen auf Hochzeitsaussichten ihrer Töchter machen, nimmt diesen Fall an, obwohl Melville ihm keine weitere Hilfe bieten kann.

Mitleidig wird Sir Oliver Rathbone ob seines fehlenden Urteilsvermögens belächelt. Monk wird bemüht Nachforschungen anzustellen, wie sich die Auswirkungen der Klage eindämmen lassen könnten.

Und dann versetzt eine Entdeckung ganz London in Aufruhr.

Meine Meinung:

Architektur ist neben der Gesellschaftsdarstellung das zentrale Thema des Buches. Schnell kann man sich die Gebäude von Melville vorstellen. Licht, Schlichtheit und offene Gestaltung gegenüber Verschnörkelungen und Überfrachtungen werden geschildert, als stünde der Leser selbst in den Gebäuden in London.

Aber auch die Mechanismen des Heiratsmarkts der Zeit werden nachfühlbar, da Perry Rathbone ein ähnliches Schicksal erleben lässt. Seine eigenen Erfahrungen führen dazu, dass er den Fall annimmt und, dass der Leser die Bedrängnis und ausweglose Lage selbst erkennen kann.

Die Rätsel rund um Melville und das Interesse an Olivers Entwicklung bestimmten das Lesevergnügen an diesem Roman. Die Gespräche zwischen Oliver und seinem Vater waren wieder eingestreute Nebenhighlights der Handlung. Die spektakuläre obligatorische Gerichtsverhandlung hat auch diesmal wieder beeindruckt. Obwohl der Leser die Fakten der Ermittlung durch die Begleitung von Monk oder die taktischen Vorgespräche oftmals mitbekommt, ist es immer wieder spannend, wenn Sir Oliver vor Gericht die Zeugen in die gewünschte Richtung steuert.

Auch das ambivalente Verhältnis von Monk und Rathbone ist immer ein interessanter Nebenschauplatz. Ihre Gefühle für Hester zu beobachten, oder die Anerkennung des jeweils anderen zu erkennen, macht immer mehr Freude, je weiter die Serie gedeiht.

Ein unverzichtbarer Teil der Monk-Serie, den ich sehr gerne gelesen habe.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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