Smith, Roger - Staubige Hölle

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Smith, Roger - Staubige Hölle

Beitragvon Doris » Mo 6. Jun 2011, 10:55

Gebundene Ausgabe: 330 Seiten
Verlag: Tropen Bei Klett-Cotta (Mai 2011)
ISBN 978-3608502107
Originaltitel: Dust Devils


Klappentext

Robert Dell ist auf der Flucht. Seine Frau und Kinder sind auf grausame Weise umgebracht worden, er selbst steht plötzlich unter Mordverdacht.Dells einziger Verbündeter ist sein verhasster Vater, ein ehemaliger CIA-Killer und überzeugter Rassist, der gerade aus dem Gefängnis entlassen ist. Auf einem blutigen Roadtrip, der sie tief ins Landesinnere führt, machen Dell und sein Vater Jagd auf den wirklichen Mörder - und decken dabei eine Verschwörung auf, die bis in die höchsten Regierungskreise reicht. Immer weiter eskalieren Gewalt und Vergeltung, denn im Zeitalter der Post-Apartheid scheint ein Menschenleben nicht mehr viel wert zu sein.

:arrow: Staubige Hölle

Meine Meinung:

In einer staubigen Hölle findet man sich wieder, wenn man auf der Flucht ist, weil man miterleben musste wie das Wichtigste im Leben, die eigene Familie getötet wurde, man selbst zum Hauptverdächtigen wird und keine Ahnung hat wie es dazu kommen konnte.

Roger Smith hat in seinem dritten Buch noch schneller, noch gnadenloser, noch distanzloser agiert als in den Büchern zuvor. Und wer glaubt die Aparheid wäre Vergangenheit, der irrt.
Worauf basieren die Geschehnisse? Korruption und die Gier der schwarzen Politiker Macht zu erlangen und diese auch auszuüben, kennt keine Grenzen. Das ist Realität und das zeigen auch die Nachrichten. Roger Smith zeigt es uns aber noch detailgenauer.

In einem Land das von Aids gebeutelt ist, prallen Tradition und Moderne aufeinander. Dieses Thema aufzugreifen und auch den jetzigen Präsidenten Südafrikas damit in Verbindung zu bringen, zeigt wie ohnmächtig aufgeklärte Menschen zusehen müssen wie dieses wunderbare Land offensichtlich mehr Schritte zurück als nach vorne macht.
Ich war in CT, habe Guguletu und Crossroads gesehen. Ich habe sowohl vor weißen als auch vor schwarzen Menschen das Fürchten gelernt und es tut weh zu lesen, dass sich nichts aber auch garnichts geändert hat.
Wer Mitte der 80er mit Schwarzen befreundet war und dafür große Unannehmlichkeiten seitens der Polizei in Kauf genommen hat, ist es auch heute noch. Und wer damals schon die Rassentrennung befürwortete tut es heute mehr denn je.

Bücher wie diese hier von Roger Smith bestägigen das in ihrer ganzen Grausamkeit.

Volle Punktzahl
"Das richtige ist das intensive Buch. Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt und nicht mehr los läßt - bis zum Ende nicht, lies oder stirb! Dann liest man lieber." Kurt Tucholsky
Doris
 
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