Chance, Karen: Untot mit Biss

Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben.
Forumsregeln
Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben. Die Moderatoren behalten sich vor, anderweitige und kommerzielle Einträge ohne Kommentar zu löschen!

Chance, Karen: Untot mit Biss

Beitragvon keksigirl » Sa 1. Nov 2008, 14:24

Inhalt:

Freunde werden zu Feinden und Feinde zu Freunden

Cassandra Palmer gerät in Panik als in ihr Reisebüro kommt und am Computer einen Artikel aus der morgigen Tageszeitung findet, der von ihrem baldigen Tod berichtet. Aber sie weiß sofort wer hinter dem Mordanschlag steckt: Der Vampir Tony, bei dem sie augewachsen ist, nachdem dieser ihre Eltern töten ließ um an ihre hellseherischen Fähigkeiten zu kommen. Doch bald ist nicht nur Tony hinter ihr her, denn auch der Vampirsenat und ein Magierkreis sind an Cassandra interessiert. Und schnell muss sie erkennen, dass aus Freunden Feinde und aus Feinden Freunde geworden sind.

1. Meine Meinung:

Die Handlung des Buches besteht immer aus nur einem einzigen Handlungsstrang, Es geht die ganze Zeit über um Cassandra und ihre Fähigkeiten, sowie die Gründe ihrer Jäger sie für sich haben zu wollen. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass das Buch in der Ich-Form aus Sicht von Cassandra geschildert wird. Die Handlung ist meist actionreich, ein Angriff jagt den nächsten Hinterhalt und Cassandra und ihre Helfer/Beschützer haben kaum einen Moment Ruhe. Mehr Spannung kommt zudem auf, da Cassandra neue Fähigkeiten an sich entdeckt und plötzlich auch in andere Körper schlüpfen und in die Vergangenheit reisen kann.

Die Sprache ist leicht & locker, teils lustig und selbstironisch. Außerdem enthält das Buch einige Immer-durch-Bindestrich-verbundene-Worte. Außerdem ist die Sprache sehr modern.

Die Figuren wirken auf mich etwas oberflächlich. Sie haben keinen Tiefgang, man erfährt so gut wie nichts über ihre Gefühle und Gedanken, was wohl an der Erzählperpektive liegt.
Cassandra macht sich selbst das ein oder andere Mal über sich selbst lustig und empfindet ihre Visionen als nutzlos.
Eine amüsante Idee ist es, berühmte Persönlichkeiten in die Geschichte mit einzubauen. So sind einige Figuren berühmte Vampire wie Jack the Ripper, Rasputin und Raffael.

Mir persönlich hat das Buch zwar etwas besser gefallen als erwartet, aber die Fortsetzungen werde ich trotzdem nicht lesen.
Die Körperwechsel und Zeitreisen sind für mich etwas zu verwirrend, außerdem kommen zu den zahlreichen Vampiren noch zwei Magierkreise, Golems, Feen, ... hinzu und lassen einen schnell die Überblick verlieren.
Für mich ist das Buch einfach überzogen und auch der geschichtliche Hintergrund war für mich irgendwie fehl am Platz. Es wirkt oft so, als wäre der Autorin einfach nichts mehr eingefallen und so hat sie was Neues in die Geschichte eingearbeitet.
Ein Buch, das für mich einfach zu vampirös ist und mich nicht überzeugen konnte,bei dem etwas weniger sicherlich mehr gewesen wäre. (keksigirl)

Bild
Untot mit Biss
Karen Chance
Piper 2008-10-18 Broschiert 400 Seiten


2. Meinung:

Eintopf statt Fünf-Gänge-Menü

Cassandra Palmer hat seit ihrer frühsten Kindheit Visionen. Nach dem Tod ihrer Eltern wuchs sie in der Obhut des Meistervampirs Antonio auf. So konnte er sich ihre hellseherische Gabe zu Nutze machen. Als Cassandra erfährt, dass Antonio für den Mord an ihren Eltern verantwortlich ist, ergreift sie die Flucht und lebt unerkannt unter "normalen" Menschen. Doch auch dort wird sie aufgespürt....
Cassie fühlt sich selbstbewußt und erfahren durch ihr ach so schweres Leben, ist gleichzeitig aber sehr naiv und leichtgläubig, mit einer unangenehmen Portion Verachtung für normale Menschen, die ja so überhaupt keine Ahnung von der übernatürlichen Welt haben.

Bei der Zubereitung ihres Erstlingswerkes scheint Karen Chance die Zutaten für mehrere Gerichte auf einmal verwendet zu haben. Eine jungfräuliche sterbliche Heldin mit übernatürlichen Fähigkeiten, Vampire, Hellseher, Geister als Grundzutaten. Dazu Werwölfe, einen Werratten-Satyr, Dämonen, helle und dunkle Zauberer und einige andere Fabelwesen, bekannte Persönlichkeiten wie Rasputin und Raffael als Vampire und als besondere Würze Reisen durch Zeit und Raum. Als Sahnehäubchen dann noch Golems und Elfen.

Am Anfang der Lektüre hatte ich das Gefühl, ich wäre mitten in den Topf gefallen statt die Suppe langsam Löffel für Löffel genießen zu können. Leser von „Untot mit Biss“ werden mitten in die unübersichtliche Handlung geworfen, Erklärungen kommen ab und zu als Rückblick – oft in Verbindung mit weiteren mystischen Figuren, zusätzlichen Handlungssträngen und neuen übersinnlichen Fähigkeiten. Hätte Karen Chance die Zutaten auf mehrere Bände verteilt, den Inhalt nur ein wenig chronologischer geschildert und eine Liste ihrer Zutaten beigefügt, wäre ihr Buch deutlich besser verdaulich gewesen.

Doch so blieb ich am Ende mit dem Gefühl zurück, mir den Magen durch die Fülle der Zutaten verdorben zu haben und mir ist für längere Zeit der Appetit auf Vampirromane vergangen. (sassenach)
keksigirl
 
Beiträge: 15
Registriert: Mo 13. Okt 2008, 18:49

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste