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Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit

BeitragVerfasst: Fr 5. Aug 2016, 00:26
von Didonia
Ich bin ganz ehrlich: Ich habe nach den ersten beiden Geschichten in diesem Buch erst mal nach der Definition von Sternstunde geschaut. Und bin jetzt genauso schlau wie vorher.

Ich assoziiere mit diesem Begriff etwas Positives und habe beim Lesen der ersten beiden Geschichten immer gedacht: Was sind das für Sternstunden der Menschheit, wo für das Erreichen eines Zieles Menschenblut fließen muss.

Aber: Zu Zeiten von Zweig hatte der Begriff Sternstunde anscheinend die andere Bedeutung:

Sternstunde (um 1800 noch Sternenstunde) ist eine Metapher für Entscheidungen, Taten oder Ereignisse, die schicksalhaft die Zukunft beeinflussen. Entlehnt ist der Begriff der Astrologie, die postuliert, der Stand der Sterne zum Zeitpunkt der Geburt bestimme wesentlich den weiteren Lebensweg.


Quelle: Wikipedia

Das macht die Sache nun nicht besser, erklärt aber zumindest den Buchtitel.

Ich bin ganz ehrlich, mit allen "historischen Miniaturen" bin ich nicht warm geworden. Andere wiederum, von denen ich es nicht erwartet hätte, dass sie mir gefallen, haben mich überrascht.

Da ich bis auf einige Ausnahmen nicht so gerne historische Romane lese, hätte ich zum Beispiel nicht gedacht, dass mir gerade diese historischen Geschichten bei Zweig am besten gefielen. Zumindest die, wo es darum ging, etwas zu entdecken, wie zum Beispiel den Pazifischen Ozean oder das Eldorado.
Die Geschichten in Frankreich lagen mir nicht so, die habe ich einfach nur quergelesen. Wenn ich etwas über Napoleon lesen möchte, dannn lese ich lieber noch ein drittes Mal Désirée von Annemarie Selinko.

Georg Friedrich Händels Auferstehung hat mir am besten gefallen. Nicht nur, weil es da um Musik geht, nein, der Glauben spielt eine wichtige Rolle. Und über den Glauben habe ich mir in der letzten Zeit viele Gedanken gemacht. Vielleicht hat mich Händdels Schicksal darum besonders berührt.

Die Sammlung erschien zuerst mit fünf Miniaturen als Nummer 165/2 der Insel-Bücherei im Leipziger Insel Verlag Ende 1927, wo sie in dieser Form noch heute im Verlagsprogramm präsent ist.
In diesem Buch sind 12 historische Miniaturen enthalten. Zuletzt sind es 14. Eine vollständige Ausgabe gibt es als E-Book.