Die Vergessenen - Ellen Sandberg

Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben.
Forumsregeln
Hier können registrierte und mitdiskutierende Mitglieder Buch-Rezensionen schreiben. Die Moderatoren behalten sich vor, anderweitige und kommerzielle Einträge ohne Kommentar zu löschen!

Die Vergessenen - Ellen Sandberg

Beitragvon Turni » Fr 29. Dez 2017, 12:22

Titel: Die Vergessenen
Autorin: Ellen Sandberg
ISBN: 978-3-328-10089-8
Originalausgabe : Dezember 2017
Verlag: Penguin
Seiten: 508


Beschreibung – Bookcover:
1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.
2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat.

Meine Meinung:
Die Geschichte spielt auf 2 Ebenen, einmal im Jahr 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt und 2013 in München. Die zeitlichen Übergänge sind wunderbar eingefügt.
Manolis seine Familie war im II. Weltkrieg fast komplett von der Wehrmacht ermordet worden und sein Vater hat ihm davon im Urlaub an der Ostsee berichtet als er noch ein kleiner Junge war. Aufgrund der sich wiederholenden Albträume hat er eine schwere Kindheit und Jugendzeit hinter sich und verdankt seinem heutigen Lebenswandel seinen Auftraggeber.
Daneben haben wir Vera Mändler, Journalistin für eine Frauenzeitschrift, die zu dem noch Pech bei der Auswahl ihrer Freunde hat. Durch den Schlaganfall ihrer Tante Kathrin Engster geborene Wiesinger, erhält Vera unerwartet die Chance für eine politische Recherche und den Wechsel zu einer anderen Zeitschrift. Der Name Mändler ist ein Fehler auf dem Buchrücken. Doch was findet Vera heraus?
Ihre Tante, hat irgendwo Akten versteckt über die Morde an unschuldige Menschen, darunter auch Kinder in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Kathrin Wiesinger hat sogar Fotos gemacht und Protokolle zu den Akten gelegt. Stellenweise ist das Buch sehr traurig. Ganz schrecklich fand ich die Geschichte der kleinen zweijährigen Therese die an dem Down Syndrom leidet und zudem auch noch Taub war. Dr. Landmann verbot Kathrin Wiesinger die Gebärdensprache zu erlernen um diese auch dem Kind zu vermitteln und dessen Lernfähigkeit zu beweisen. Das Kind hatte sehr viel Energie und wollte gerne toben, was natürlich auch verboten war, es musste in seinem Gitterbett bleiben und an Nahrung gab es wenig und vor allem nichts Gesundes. Einmal hat Kathrin ihr heimlich einen Keks gegeben und ein anderer Arzt kam hinzu. Dr. Bader öffnete gewaltsam die kleine Faust entwendete den Rest des Keks. Solche eine Szene macht den Leser fassungslos, was damals geschehen war und traurig, wie ein kleines Kind so behandelt werden kann.
Bei ihrer Recheche gerät Vera Mändler selbst in Lebensgefahr. Ihr Handy wird abgehört. Also jetzt weiß ich, wenn mein Akku mal besonders schnell leer ist, Vorsicht: Abhörgefahr!
Und wenn eine Wanze einmal auf eine Rufnummer drauf ist, nutzt auch kein Ausschalten!




Fazit:
Ein Roman der auf alle Fälle empfehlenswert ist. Ein spannender Krimi über eine Zeit, die sich hoffentlich niemals wiederholt.
Ein besonderes Leckerbissen: Kommissar Dühnfort hat eine kleine Nebenrolle in dem Buch.

Volle Punktzahl!
Ending a novel is almost like putting a child to sleep—it can't be done abruptly.

Colm Tóibín
Benutzeravatar
Turni
 
Beiträge: 682
Registriert: Do 3. Apr 2008, 21:14

Zurück zu Rezensionen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 25 Gäste