McCaig, Donald: Rhett

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McCaig, Donald: Rhett

Beitragvon Binchen » Di 5. Aug 2008, 07:48

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Kategorie: Vollständige Lesung
Genre: Unterhaltung / Historischer Roman / Liebesgeschichte
SprecherInnen: Martin Umbach
Laufzeit: ca. 1245 Minuten
Verlag: Hoffmann und Campe
Preis: 59,90 €
Spielzeit: 1244:50
Bewertung: ****
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)


Inhalt:


Beim Gartenfest von 12 Oaks, bei den Wilkes, da trafen wir Rhett zum ersten Mal. Damals warf Scarlett eine Vase nach ihm, ohne es recht zu wissen. Hielt er doch sein Nickerchen unbemerkt auf dem Sofa.

Donald McCaig ist Rhetts Spuren gefolgt, mal mit und mal ohne Scarlett. Als Junge steckt er Prügel von seinem Vater ein, weil er die Sklaven nicht verprügeln sondern anständig behandeln will. Als schwarzes unbelehrbares Schaf verstößt ihn der Vater immer wieder. Aber Rhett macht seinen Weg auch, oder gerade, ohne ihn. Egal ob er zur Schule geschickt wird, wie ein Reissklaven arbeiten muss oder auf See, wo er einen guten Freund gewinnt, den Farbigen Tunis Bonneau. Einzig seine Liebe zu seiner Schwester Rosemary ist eine Familienbande, die ewig hält. Aber auch Rosemary hat kein einfaches Leben.

Durch das Duell mit Belle Wardlings Bruder macht er sich den Betbruder seiner Mutter zum lebenslangen Feind. Das wird er noch einige Male zu spüren bekommen.

Als Rhett Scarlett zum ersten Mal trifft erkennt er mit einem Schlag, dass sie und er wie zwei Hälften eines Teils zusammenpassen. Er verliebt sich sofort in sie und versteckt dies hinter seiner Ironie und witzelnden Art. Ob sie jemals erkennt, dass sie ihn auch so sehr liebt, wie sie ihn braucht? Diesem Geheimnis folgen wir mit Rhetts Geschichte.

Meine Meinung:

Die vollständige Lesung des Romans Rhett von Martin Umbach gelesen, ist eine spannende Geschichte. Einige Aspekte von Rhetts Leben kennen wir, von seinen wirklichen Freunden oder seinem echten Verhältnis zu Belle erfahren wir erst mit diesem Roman.

Geschickt hat Donald McCaig Rhetts Leben in das Gerüst eingepasst, das uns ‚Vom Winde verweht’ geliefert hat. Rhetts Vorgeschichte, seine Schwester oder aber auch die von ihm geschätzte Melanie Hamilton geraten so in ein anderes Licht – aber auch Scarletts Filmbild wird dadurch redigiert. Wer die ewige Sehnsucht von Scarlett leid ist, findet hier eine nicht gar so gefühlsduselige Darstellung der Zeit der Sezessionskriege.

Die Darstellung der Zeitgeschichte ist angepasster an heutige Techniken historische Romane zu schreiben. Diverse Entwicklungen auch in Europa, oder Erfindungen, die die Zeit bestimmten, vermitteln ein anschaulicheres wesentlich weniger fremdes Bild über diese Zeitepoche in Amerika. Eine Einordnung, wann die Geschichte spielt, wird viel leichter möglich.

Martin Umbach (z.B. George Clooney, Keneth Branagh (Gilderoy Lockhart aus Harry Potter) versteht es als Sprecher den Figuren Leben einzuhauchen. Er macht seine Sache mehr als gut überdreht nie (selbst als Prizzy nicht) und interpretiert die Stimmungen.

Mir hat besonders die Darstellung der Freundschaft zwischen Rhett und Tunis Bonneau. Craig baut diese Geschichte auf, die manifestiert, wie Rhett den Begriff Freundschaft definiert. Überall treffen wir auf Freunde und Feinde von Rhett und ich war in den Bann gezogen, wie Craig den Hörer und Leser zusammen mit Rhetts Umwelt manipuliert und die Beweggründe und der Umfang von Rhetts weitem Betätigungsfeld sich nur langsam erschließt.

Wer nur in einen Aufguss von Scarletts Gefühlen baden möchte, ist hier falsch, wer sich für diese Zeit in Amerika interessiert oder näheres über den BadBoy dieser Geschicht miterleben will, der liegt mit Rhett richtig. Denn das Miterleben ist durch Martin Umbachs Lesung ansprechend gewährleistet. (Binchen, Juli 2008)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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