Ransmayr, Christoph: Der fliegende Berg - von Britti

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Ransmayr, Christoph: Der fliegende Berg - von Britti

Beitragvon Binchen » Mo 31. Mär 2008, 18:27

Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Fantasy
SprecherInnen: Christoph Ransmayr
Regie: Harald Trewer
Medium: 8 CDs
Laufzeit: ca. 565 Minuten
Verlag: Argon
Preis: 34,95 €
ISBN: 3-86610-100-7
Bewertung: **
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Die beiden irischen Brüder Liam und Pat brechen gemeinsam auf um im Osten Tibets einen Berg zu besteigen, von dem sie meinen er sei noch ein weißer Fleck in den Karten des Himalayagebirges – vielleicht der letzte weiße Fleck auf der gesamten Weltkarte. Der Phur-Ri, der fliegende Berg wie ihn die Tibeter nennen.

Liam hat die Expedition sorgfältig geplant und nichts soll ihn aufhalten, weder die chinesischen Besatzer noch die Nomaden von denen er viel über den Berg erfahren kann und schon gar nicht sein Bruder. Immer wieder kommt es zum Streit zwischen den beiden. Ihr Leben lang ging das so, was Liam auch den Namen „Master Kaltherz“ einbrachte.

Die Brüder mussten früh auf ihre Mutter verzichten die die Familie verließ und mit einem neuen Mann nach Nordirland ging. Unter dem patriotischen Vater hatten sie häufig gemeinsam zu leiden. All diese Erinnerungen werden in der Einsamkeit, der Kälte und der Zeit der Entbehrungen wieder wach gerufen.

Im Frühling 2002, im chinesischen Jahr des Pferdes, brechen sie auf, doch nur einer von ihnen kehrt an die Küste Irlands zurück.

Eine Geschichte von Liebe, Freundschaft und Tod, auf einer Reise unter extremen Bedingungen.

Meine Meinung:

Christoph Ransmayr mag man oder man mag ihn nicht.

Mich konnte er mit diesem Hörbuch nicht überzeugen, wobei es nicht an der Geschichte lag, sondern eher an der Art des Lesens. Häufig tue ich mich schwer mit Autorenlesungen, so auch hier. Ich denke jemand anders hätte mehr aus dem Text machen können. Christoph Ransmayr liest für meine Verhältnisse viel zu emotionslos, teilweise gelangweilt.

Allerdings zählt er in der Welt der Literatur zu den ganz Großen, denn er hat einen sehr eigenwilligen Stil zu schreiben. Der fliegende Berg ist als eine Art Gedicht geschrieben, deshalb würde ich ihm in Buchform gern nochmals eine Chance geben.

Er ist selbst Bergsteiger und ein persönlicher Freund von Reinhold Messner. Seine Erfahrungen, Bruderzwist und Bruderliebe, als auch die spannenden Hintergründe des tibetischen Volkes und deren Einstellung zur Natur sind sicherlich höchst interessant. Dazu gesellt sich eine Geschichte des irischen Patriotismus und zudem noch eine Liebesgeschichte zwischen einem der Brüder und Nyema, der Nomadin.

All das eine schöne Geschichte, aber meines Erachtens nur zum selber lesen und die besondere Gedichtform selbst im Kopf wirken zu lassen.

Er beschreibt wunderschöne Landschaften, sowohl an der rauen irischen Küste als auch in den kalten Höhen des Himalaya. Er lässt wunderschöne Bilder im Kopf entstehen, deshalb würde ich beim nächsten Mal lieber zum Buch greifen.

Fazit: **

Selten viel mir eine Beurteilung so schwer, denn wie gesagt die Geschichte ist spannend, interessant und vielseitig, aber für meinen Geschmack nicht gut genug rüber gebracht. Hierbei stört mich nicht der leichte österreichische Akzent.

Die Buchform ist gewagt, aber sicherlich lesenswert. Hier muss sich wirklich jeder sein eigenes Urteil bilden. Ich gebe ihm „nur“ zwei Sternchen, bin aber hin und her gerissen... (Britti)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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