Updike, John: Terrorist

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Updike, John: Terrorist

Beitragvon Petra » Fr 29. Aug 2008, 09:56

Updike, John
Terrorist

Bild

Kategorie: Gekürzte Lesung
Genre: Erzählung / Unterhaltung
SprecherInnen: Ulrich Noethen
Regie: Torsten Feuerstein
Medium: 7 CDs
Laufzeit: 498 Minuten
Verlag: Argon Verlag
Preis: 34,95 €
ISBN: 978-3-86610-101-2
Bewertung: ***
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Der achtzehnjährige Ahmad lebt mit seiner allein erziehenden irischen Mutter in New Jersey. Sein arabischer Vater hat seine Frau und seinen Sohn früh verlassen. Ahmad hat das nie verwunden.

In der Schule glänzt Ahmad durch Leistung und er hätte sicher eine glänzende Karriere vor sich. Doch Ahmad sucht seine Bestimmung woanders: Im islamischen Glauben – oder besser gesagt im islamischen Fundamentalismus – sucht er das, was er bei seinen Eltern nicht findet: ein zu Hause. Ahmad ist dadurch sehr beeinflussbar und glaubt alles, was ihm andere sagen. Und er ist bereit für seinen Glauben sein Leben zu opfern.

Einzig sein Lehrer, der von seinen Leistungen an der Schule begeistert ist, hat ein Auge auf ihn. Und kommt Ahmad langsam auf die Schliche... und versucht ihn zu stoppen.

Meine Meinung:

Muss man diesen Updike gelesen oder gehört haben? Nein, nicht zwingend. Aber es kann trotzdem nicht schaden. Will heißen, dass John Updike hier zwar ein wichtiges Thema aufgreift, es ihm auch ganz gut gelingt, aber es dennoch ein wenig blass bleibt.

Um der Wichtigkeit des Themas Willen ist es aber dennoch eine Empfehlung. Und sei es drum, dass man sich klar macht, wie es kommt (kommen kann), dass jemand zum Terroristen wird. Allgemein gesehen: durch den Glauben. Denn der ist ein gutes Lockmittel, wenn man ihn geschickt einsetzt. Denn, wer will nicht ins Paradies? Wer hätte es nicht gern dort so richtig gut?

Speziell auf Updikes Roman gesehen: durch den islamischen Glauben. Und hier wird es aktuell, wenn man die Terroranschläge der letzten Jahre bedenkt.

An der Figur des Ahmad verdeutlicht Updike, welch leichtes Spiel die Mächtigen haben, einen verunsicherten Jugendlichen für ihre Zwecke zu manipulieren. Das bringt Updike wirklich gut herüber.

Warum „Terrorist“ dennoch kein absolutes MUSS für mich darstellt? In der Form, in der Updike es hier beschreibt, konnte ich mir das Gefüge schon vorstellen. Es hier am Beispiel von Ahmad mal verdeutlicht zu bekommen, fand ich schon interessant. Denn es wird hierdurch ein Stückchen weniger Theorie – ein Stückchen mehr greifbare Realität. Und das ist durchaus wertvoll.

Ich bin jedoch froh, dass mir dieser Roman vorgelesen wurde und ich ihn mir nicht Zeile für Zeile selbst erarbeiten musste. Dafür wäre mir die Erzählung nicht tief genug geschrieben gewesen. Mir von Ulrich Noethen den Roman vortragen zu lassen, ging da doch besser an mich heran. Ulrich Noethens Leistung war, wie eigentlich immer, sehr gut. Er verleiht jeder Stimme die richtige Nuance... die der Anstifter sind eindringlich, die von Ahmad jugendlich trotzig und unsicher – somit auch verführbar. Und die des resignierten Lehrers dumpf und pflichtergeben – ein Mann, der wichtiges tut, ohne die nötige Leidenschaft dabei. All das fängt Ulrich Noethen perfekt mit seiner Stimme ein. (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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