Claudel, Philippe: Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung

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Claudel, Philippe: Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung

Beitragvon Petra » Fr 29. Aug 2008, 12:09

Claudel, Philippe
Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung

Bild

Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Erzählung / Unterhaltung
SprecherInnen: Christian Brückner
Regie: /
Medium: 3 CDs
Laufzeit: 180 Minuten
Verlag: Parlando Edition Christian Brückner
Preis: 24,90 €
ISBN: 9783935125581
Bewertung: ***/**** (der 4. Stern gilt ausschließlich dem Ende!)
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Monsieur Linh musste nach einem Bombenangriff aus seinem Heimatdorf fliehen. Er und seine kleine Enkelin sind die einzigen Überlebenden seiner Familie. Für sie will er da sein und kommt zusammen mit ihr in einer fremden Stadt an, in der es so kalt ist und in der er die Sprache nicht versteht. Er hat niemanden – bis er den dicken Monsieur Bark kennen lernt. Beide verstehen die Sprache des anderen nicht und doch fühlen beide sich miteinander wohl. Sie vertrauen – jeder auf seine Sprache – dem anderen die eigene Geschichte und Sorgen und Sehnsüchte an.

Meine Meinung:

Man kann es auch anders sehen, denn diese Geschichte hat viele Facetten. Doch was ich sehe, ist folgendes: Was kann der Krieg einem Menschen alles nehmen?

In Monsieur Linhs Fall alles: Die Heimat, die geliebten Menschen, alle Vertrautheit, aller Halt. Doch eines nicht: Die Hoffnung!

Wie groß Monsieur Linhs Verlust wirklich ist, wird am Ende erst so richtig klar. Wer das gehört hat, dem geht das Herz auf! Für die Menschen, denen der Krieg (nein – die Menschen, die Krieg führen!) alles genommen hat. Für die Menschen, die so sehr liebenswert sind, weil sie Menschen sind. Weil sie Hoffnung brauchen. Weil sie Wärme brauchen. Und weil sie lieben und für andere da sein wollen. Weil sie eine Aufgabe brauchen.

Wäre der Schluss nicht, wäre es einfach nur eine nette Geschichte, die schnell vergessen werden könnte, obwohl sie gefühlvoll und besonders erzählt wurde und obwohl sie so wundervoll gesprochen wurde. Am Ende jedoch erhält alles ein neues Gewicht und die Geschichte wurde mir sehr wertvoll!

Christian Brückner begleitet Monsieur Linh, seine Enkeltochter und den neu gewonnenen Freund aufs wunderbarste. Gefühlvoll lotet er die Szenen aus, bangt mit Monsieur Linh, freut sich mit ihm, sorgt sich mit ihm. Für alles hat er die richtige Tonlage und wird eins mit Philippe Claudels Geschichte, die nicht nur von Verlust (zwischen den Zeilen) erzählt, sondern vordergründig über Freundschaft, die nicht unbedingt Worte braucht. Ein tiefes inneres Einvernehmen hat der Autor Monsieur Linh und seinem neu gewonnenen Freund zugewilligt. Ja, so etwas gibt es – nicht nur in einer surreal anmutenden, beinahe märchenhaften Geschichte, wie dieser. Denn auch das ist allzu menschlich! (Petra)

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Liebe Grüße,
Petra


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