Grabbe, CHR. : Scherz Satire Ironie und tiefere Bedeutung

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Grabbe, CHR. : Scherz Satire Ironie und tiefere Bedeutung

Beitragvon Binchen » Di 1. Apr 2008, 07:38

Bild
Kategorie: Ungekürzte Lesung
Genre: Klassiker / Humor
SprecherInnen: Harry Rowohlt, Wiglav Droste
Medium: 2 CDs
Laufzeit: ca. 83 Minuten
Verlag: Randomhouse Audio
Preis: 19,95 €
ISBN: 3-86604-333-3
Bewertung: **/***
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Der Teufel friert – ausquartiert wegen Hausputz, landet er auf der Erde und da ist es für ein Feuerwesen auch im Hochsommer recht kühl.

Vier Naturhistoriker finden den scheinbar leblosen Körper und beginnen mit der Untersuchung, wer das wohl sein könne – Der Satan, das wird kurz erwogen, doch letztendlich kommt man zu dem Schluss, dass es nur eine deutsche Schriftstellerin sein kann.

Im Schloss, vor einem Kaminfeuer, erwacht der Teufel langsam wieder zum Leben und spinnt seine teuflischen Pläne, wie weit er damit wohl kommen mag, während der Lehrer sich betrinkt anstatt zu unterrichten, das Fräulein gar Gedanken äußert und ein Schriftsteller nach Inspiration sucht?

Meine Meinung:

Dieser Klassiker aus dem Jahre 1822 macht seinem Titel alle Ehre. Grotesk spinnen sich die Figuren in diverse abstruse Situationen ein. Menschen und ihre Macken und Einschätzungen werden auf die Schippe genommen. Situationskomik, abstruse Gedankenkonstrukte, Überspitzungen von Situationen, Literatur und Menschen beherrschen die Szenerie, was durch die Inhaltsangabe für den Anfang schon recht deutlich wird.

Was an dieser Produktion auffällig ist, ist die inszenierte Lesung. Zwei glänzende Sprecher sprechen hier alle Rollen und entwickeln eine Spielfreude, die ihresgleichen sucht. Man merkt ihnen an, welch Spaß sie an der Produktion hatten. Als Gretchen, als Teufel, als Baron – Rowohlt ist wieder einmal großartig in Form und auch sein Mitstreiter Wiglaf Droste ist eine Ohrenweide.

Allein die Darbietung durch die Sprecher hielt mich so bei der Stange, dass ich bis zum Schluss zugehört habe, auch wenn mich die abstrusen Wirrungen und Wendungen der Geschichte nicht zu interessieren vermochten.

Eine witzige, merkwürdige Inszenierung, die man einfach auf sich wirken lassen muss (Binchen, Januar 2007)
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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