Glattauer, Daniel: Alle sieben Wellen

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Glattauer, Daniel: Alle sieben Wellen

Beitragvon Petra » Di 24. Feb 2009, 11:56

Glattauer, Daniel
Alle sieben Wellen

Bild

Kategorie: Ungekürzte Lesung mit verteilten Rollen
Genre: Erzählung / fitkiver Briefwechsel
SprecherInnen: Andrea Sawatzki und Christian Berkel
Regie: /
Medium: 4 CDs
Laufzeit: ca. 296 Minuten
Verlag: HörbucHHamburg
Preis: 24,95 €
ISBN: 978-3899036480
Bewertung: ****
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:

Manche Begegnungen – auch die schriftlicher Art – lassen einen nie los. So geht es auch Emmi Rothner. Monate nach der letzten E-Mail und dem verpatzten Treffen mit Leo Leike versucht sie erneut Kontakt zu ihm aufzunehmen. Nach einigen Versuchen gelingt es ihr.

Werden Emmi und Leo sich doch noch treffen? Wird Emmi es mit Bernhard nochmal erfolgreich versuchen? Findet Leo eine neue Beziehung? Ja. Und doch lassen sie einander nicht los. Werden die beiden doch noch zueinander finden? Oder lässt sich die Virtualität nicht ins reale Leben überführen?

1. Meine Meinung:

Wie schön, dass es mit Emmi und Leo doch noch weiter geht! Nach „Gut gegen Nordwind“ (Link zur Rezension zu dem Hörbuch findet sich unten) blieb alles offen. Scheinbar gab es für sie beide keine Zukunft. Zu sehr sind sie in ihren bisherigen Leben und Beziehungen verhaftet. Und doch gehen sie einander nicht aus dem Sinn…

Da fragen sich nicht nur die beiden, ob es nicht doch noch einen Weg, eine Möglichkeit gibt, sondern auch der Leser/Hörer. Daniel Glattauer ist diese Fortsetzung genauso glaubhaft gelungen wie der Vorgänger. Und ebenso überzeugt Glattauer mit seinem Festhalten am E-Mail-Stil. Egal welche Situation, er weicht nie vom Schema ab. Alles wird dem Leser/Hörer per E-Mail vermittelt. Ganz erstaunlich, wie elegant ihm das gelingt. Es macht großen Spaß diesen elektronischen Briefen zu folgen.

Ebenso großen Spaß machen und vermitteln – wie schon bei „Gut gegen Nordwind“ – die Sprecher Andrea Sawatzki und Christian Berkel. In jedes Gefühl der Figuren fühlen sie sich so hinein, als wäre es das eigene. Als wären sie selbst es, die sehnsüchtig auf die nächste E-Mail warten und die dann und wann wütend auf den Anderen sind. Authentischer kann man es nicht umsetzen!

Mit diesem Abschluss bin ich hochzufrieden! Und alles in allem kann ich sagen: Die beiden E-Mail-Romane zeigen die Geschichte einer E-Mail-Freundschaft und –Liebe auf, die genauso abgelaufen sein könnte. Daniel Glattauer hat sich hier sehr stark hineingedacht und mit Emmi und Leo ein unvergessliches Liebespaar geschaffen. Ein Liebespaar und eine Liebesgeschichte, die zwar gefühlvoll und leidenschaftlich ist, aber dennoch nicht kitschig. Weil Daniel Glattauer bei all dem Gefühlschaos der beiden sehr genau beobachtet hat, wie Mann und Frau sich (oftmals) in Liebesdingen verhalten. Er setzt diese Aspekte so glaubhaft ein, dass sie nicht klischeehaft wirken. Denn viel Wahres ist dran an seinen Beobachtungen, wie Mann und Frau Beziehugnen und Gefühle auffassen.

Und letztendlich bleibt Glattauer überraschend - denn bis zum Ende weiß weder Emmi, noch Leo noch der Leser/Hörer wie das alles endet. Denn Glattauer traut man alles zu!(Petra)

2. Meinung:

Ich habe es nicht einmal gehört, ich habe es nicht zweimal gehört, nein, ich habe es bereits drei mal gehört. Und ich muss gestehen, ich habe immer noch nicht genug davon. "Alle sieben Wellen" ist eines dieser Ausnahmehörbücher, an dem man sich einfach nicht satt hören kann.

Neuneinhalb Monate lang hat Emmi nichts mehr von Leo gehört, ihrer E-Mail-Bekannschaft, die sie nach einem mißglückten Treffen nicht mehr erreichen kann. Nur der Systemmanager antwortet auf die vergeblichen Versuche einer erneuten Kontaktaufnahme. "Achtung geänderte E-Mail-Adresse" ..., ein Text, den Emmi immer wieder in ihrem Postkasten vorfindet. Doch sie gibt nicht auf. Dafür ist sie Emmi, eine Frau, die mitten im Leben steht und weiss, was sie will. Und eines Tages ist es soweit, Leo ist wieder da und antwortet ihr.

Genau hier beginnt die Fortsetzung der eigentlichen Geschichte. Einer Geschichte voller Sehnsucht und Mißverständnisse, voller Vernunft und Unvernunft. Emmi ist verheiratet und Mutter zweier Kinder, Leo hat seit Kurzem eine feste Freundin. Warum also all diese E-Mails? Diese Treffen? Dieses auf und ab der Gefühle?

Sie machen es sich nicht einfach, die beiden Protagonisten. Mal liebenswert, mal zynisch, voller Spitzfindigkeiten, provozierend, zur Übertreibung neigend, dann doch wieder verständnisvoll und liebenswert reizen sie die volle Palette menschlicher Gefühle und Stimmungen aus und können einfach nicht voneinander lassen.

Mit "Alle sieben Wellen", einer Fortsetzung des Romans "Gut gegen Nordwind" hat Daniel Glattauer mit viel Witz und Ironie etwas Besonderes geschaffen. Eine Liebesgeschichte, erzählt in Form von E-Mail´s, mit überzeugenden Charakteren und unnachahmlichen Dialogen. Hier kann ich nur sagen, herrlich diese Wortwahl des Autors, nicht perfekt, aber einzigartig!

Einen ganz besonderen Leckerbissen stellt die Hörbuchfassung dieser faszinierenden Geschichte dar. Andrea Sawatzki und Christian Berkel, im wirklichen Leben seit 11 Jahren glücklich verheiratet, sind als Sprecher von Emmi und Leo mehr als überzeugend. Ungeduldig, kratzbürstig und spröde, interpretiert Andrea Sawatzki die Protagonistin Emmi, um kurz darauf mit lieblichem Singsang in der Stimme ihrer virtuellen Liebe Leo zu gefallen. Im Gegenpart dazu Christian Berkel mit seiner ruhigen, erotisierenden Stimme, die gefühlvoll und um Besonnenheit bemüht, dem Protagonisten Leo sein Leben einhaucht. Man möge fast glauben, dass die Sprecher hier ihre eigene Geschichte erzählen, so lassen sie es knistern und flirten miteinander, was das Zeug hält.

Nach dem Genuss des Hörbuches komme ich wohl nicht umhin, das Buch zu lesen. Die Einzigartigkeit dieser E-Mails nicht nur akustisch, sondern auch visuell auf mich wirken zu lassen. (villawiebke)

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HIER geht es zur Rezension des Vorgängers „Gut gegen Nordwind“.
Liebe Grüße,
Petra


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