Beckett, Simon: Obsession

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Beckett, Simon: Obsession

Beitragvon Binchen » So 28. Jun 2009, 10:59

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Kategorie: gekürzte Lesung
Genre: Thriller
SprecherInnen: Johannes Steck
Regie:
Medium: 6 CDs
Laufzeit: ca. 420 Minuten
Verlag: Argon
Preis: 19,90 €
ISBN: 9783866106185
Bewertung: **
(* schlecht / ** ganz gut / *** gut / **** spitze)

Inhalt:
Als Sarah, seine geliebte Frau beerdigt ist, fällt der Fotograf Ben in düstere Stimmung. Schnell macht er sich ans Aufräumen, damit hofft er schnell wieder lebensfähig zu sein. Doch bei seiner Aufräumaktion entdeckt er, dass sein autistischer Stiefsohn gar nicht der Sohn seiner Frau war, sondern, dass er am Tag seiner Geburt aus dem Krankenhaus entführt wurde. Die Forschung nach den Umständen und die folgenden Realitäten bestimmen fortan Bens Leben.

MEINE Meinung:

Samuel Beckett einmal anders, als bei David Hunter - mit der Einstellung ging ich an diese Geschichte heran. Gelesen von Johannes Steck - umso beser!
Denn der hat mich bisher noch nie enttäuscht und auch diesmal gelang es ihm die Geschichte so zu erzählen, dass ich sie zuende hören wollte.
Aber das ist eher ihm als der Geschichte zu verdanken. Die zwar so aufgebaut ist, wie seine Krimis mit David Hunter, nur ist hier das Thema und die Darstellung nicht so gestrickt, dass sie mich interessieren. Es gibt Autoren, die können auch solche Themen so behandeln, dass sie fast zu Lieblingsbüchern werden (Ian McEwan z.B.) aber hier ist es nicht der Fall.

Allerdings dürfte das daran liegen, dass ich ein bisschen Schönheit in einer Geschichte brauche, ich möchte mich ein Stück weit Wohlfühlen mit mindestens einer der Figuren, und hier ist nicht eine davon zu finden.

Der Autismus des Jungen, Jakob, spielt nur eine untergeordnete Rolle, im Vordergrund der Geschichte stehen Ben und seine Einordung in seine Arbeits - und seine neue Forschungsarbeit zu Jakobs Herkunft. Und damit schildert Beckett sicherlich eine spannende Geschichte. Immer weiter gerät Ben in den Strudel der Ereignisse, immer wieder überrascht uns der Autor mit Wendungen, die auch in seinen David Hunter Geschichten niemals fehlen, und doch fehlt mir hier die Faszination an der Darstellung.
Die Personen sind nirgendwo richtig sympathisch, Ben suhlt sich teilweise im Selbstmitleid, seine Freunde und Helfer sind es oft nur, weil sie aus verschiedensten Gründen müssen.

All das endet, auch wie bei Hunter, in einem Showdown, der für mich, in seinem Ergebnis, zu schnell vorhersehbar war.

Fazit: Für mich ist nur eine Geschichte, die auch schöne Elemente enthält, eine Gute Geschichte - hier konnte ich keine finden und bin daher nicht glücklich damit. Allerdings zeigt Beckett auch hier seine Stärke darin, dass er durch geschickte Wendungen einen Sog erzeugt, bei dem es einem danach verlangt, das Ende kennen lernen zu wollen, was von einer tollen Leseleistung von Johannes Steck unterstrichen wird.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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