Hallo zusammen,
heute (17.08.09) erscheint der Roman von David Grossman:
Eine Frau flieht vor einer Nachricht
ein sehr schöner lyrischer Titel für ein, von der Kritik hochgelobtes, tragisch-schönes Buch:
Kann ein Buch ein Leben retten?
Auszüge:
Grossman hatte im Mai 2003 mit seinem Buch begonnen, ein halbes Jahr bevor sein älterer Sohn, Jonathan, seinen Militärdienst beendete und ein halbes Jahr bevor der jüngere Sohn, Uri, einberufen wurde. Beide dienten beim israelischen Panzerkorps.
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Kann ein Buch ein Leben retten? David Grossman hat es gehofft. „Ich hatte damals das Gefühl – oder genauer gesagt, die Hoffnung –, dass das Buch, das ich schreibe, Uri schützen wird“,
und
So erfand er die Geschichte einer Frau namens Ora, was hebräisch „Licht“ bedeutet, deren Sohn sich freiwillig für den Kriegsdienst verpflichtet und die eine Vorahnung hat, dass er sterben wird; dass die Überbringer der Nachricht seines Todes kommen werden. Um den Sohn zu schützen, beschließt sie, nicht zu Hause zu sein. Wenn sie nicht da sei, werde die Hiobsbotschaft nicht ankommen können. Eine Nachricht gebe es schließlich nur, wenn es auch einen Empfänger gebe, denkt sie. Ora begibt sich auf eine Wanderung durch Galiläa, die sie eigentlich mit dem Sohn hat machen wollen, überredet einen Freund, mit ihr zu kommen, und sie erzählt diesem Freund von ihrem Sohn, sein ganzes Leben, bis ins kleinste Detail – um ihn am Leben zu halten.
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Mehr als siebenhundert Seiten ist David Grossmans Roman lang, und man liest immer langsamer, weil man nicht will, dass er aufhört. Noch Tage danach ist man wie benommen und voll von dieser Romanwelt, die ein Leben nicht retten konnte, die aber ihrerseits Rettung ist, weil man in einer Welt ohne Bücher wie dieses gar nicht leben will.
der Artikel hat mich sehr berührt.
Gruß,
Maria


