Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Martina » Mo 24. Aug 2009, 12:11

Hallo Ihr Lieben,

am Wochenende habe ich „Grabkammer“ von Tess Gerritsen beendet. Die erste Hälfte hat mir nicht so gut gefallen, aber dann hat er ordentlich an Tempo gewonnen, so dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Alles in allem halte ich es für eine gute Fortsetzung der Serie.

Dann habe ich „In einem Leben wie diesem“ von Aline Sax begonnen. Ich fand ja den ersten Band schon heftig, aber hier geht es ja gleich richtig zur Sache. Und so etwas nennt sich Jugendbuch. *Kopfschüttel* Ich bin jetzt ca. auf Seite 90 und muss doch häufig ganz schön schlucken. :o Es gefällt mir ausgesprochen gut, man kann mit der Hauptfigur Adrian gut mitfiebern und zittert eigentlich mit allen Personen stark mit. Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Liebe Doris, danke Dir für diesen wertvollen Tipp. :P
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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Petra » Di 25. Aug 2009, 14:18

Hallo zusammen,

Rachel hat geschrieben:Allerdings liest Du ja auch schon recht lange an dem Buch und ehrlich gesagt weiß auch ich nicht, ob mir das Ganze dann nicht auch irgendwann zuviel werden würde. Vielleicht liegt es ja daran?


Meinte Binchen ja auch schon. Aber auch nach nochmaligem nachdenken glaube ich es nicht. Humor ist ja immer eine Geschmackssache. Und da kommt es oft auf Nuancen an, die darüber bestimmen ob er einem liegt oder nicht. Donna Andrews Humor liegt mir bedingt. Er ist mir zu aufdringlich, zu gewollt. Es ist mehr einen aneinandereihung an komischen Situationen, die - zugegebener Maßen - oft auch komisch sind. Aber in der Masse nutzt sich das einfach für mich ab. Ein bisschen weniger, aber ein bisschen mehr Augenmerk auf die Kriminalgeschichte und vor allem auch die Figurenzeichnung hätte mir mehr gelegen. Zu viel wird es mir z. B. wenn Hochzeitsgäste mit Vogelfutter werfen (nicht nur ein Gast, sondern zahlreiche) während die Autos mit den Brautleuten abfahren. Oder wenn Menschen ständig auf Bäumen hocken oder sich in ihnen verstecken. Oder der boshafte Hund... irgendwann weiß man ja, dass er ein kleiner Wüterich ist.

Aber das ist nicht weiter schlimm. Bei mir reicht das ja immerhin noch für 2-3 Sterne (also zwischen "ganz nett" und "gut"). Nur eben nicht - wie bei Doris auch - um Verlangen zu entwickeln jetzt das nächste zu kaufen/lesen. Aber da ich da mit Doris auch eher eine Ausnahme bilde, ist mir noch bewusster, dass es einfach eine Geschmacksfrage in diesem Fall ist.

Mir wurde der Humor in der Reihe von P.J. Tracy übrigens auch zuviel, wo andere es eben gerade deswegen so besonders finden! Bei der Thriller-Reihe zündete es aber bei mir immerhin so, dass ich sie alle lesen will, weil ich schon wissen möchte wie es allen so weiter ergeht und weil ich es teils auch schon lustig finde. Nur dann irgendwann immer zu viel. Denn durch diese ständig eingebauten Gags und flotten Sprüche wird es einfach auch sehr unglaubwürdig.

Aber wer Meg Langslow besucht, will sicher auch gar nichts halbwegs glaubwürdiges. Und deswegen stört es ganz gewiss auch die meisten nicht, dass sich vieles wiederholt. Der Humor, aber auch die Art der Hochzeitsvorbereitungen oder auch Dinge innerhalb des Kriminalfalls (Spoilerschrift: Z. B. die Anschläge mit dem vergifteten Essen. In der Realität würde da ja keiner mehr drauf reinfallen. Und hier hätte ich mir ein bisschen mehr Abwechlung und Raffinesse gewünscht. Darin - fand ich - hat sich die Autorin nicht so große Mühe gegeben. Und es nutzte sich für mich einfach auch ab.

Und dass es durch das langsame Lesetempo kommt, glaube ich auch deswegen nicht, weil ich ja jahrelang noch viel langsamer gelesen habe. Und da hat mich dann sowas auch entweder genervt oder eben nicht, wenn mir der Humor eben besser lag.

Definitiv ist es aber ein Wohlfühlbuch. Ich fühle mich in der verrückten Familie auch wohl. Aber danach möchte ich sie sich lieber selbst überlassen! ;-)
Da sehe ich mich aber als (fast) Einzelfall. Ich kann wirklich gut verstehen, dass das Buch vielen große Freude bereitet, bzw. die ganze Serie. Denn wohlfühlen kann man sich darin wirklich. Und wenn man sich nicht an den Dingen stört, die mich davon abgehalten haben sehr begeistert zu sein, dann ist es genau das richtige!

Rachel hat geschrieben:"A Likeness" gefällt mir immer noch sehr gut, allerdings habe ich die letzten Tage pausiert, weil mir das Buch für unterwegs dann doch zu unhandlich war. Heute Abend geht es weiter.


Das ist schön zu wissen! Denn - soviel sei schon verraten - ich habe es zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen (sogar doppelt! *g*). Und es lockt natürlich! ;-)
Dass es Dir zu dick für unterwegs ist, kann ich gut verstehen! Ist ja wirklich wieder ein Brecher! :-)

Binchen hat geschrieben:ich bin mir nicht so ganz sicher, was die innere Handlung für Dich so lesenswert machen könnte, denn im weiteren Sinne ist es ja auch ein historischer Roman, der allerdings in nicht allzuferner Vergangenheit - also zur Zeit meiner Großmutter spielt. Also vielleicht auch ein wenig Gefühl für deren Aufwachsen und Leben.


Auf Grund der Zeit in der die innere Handlung spielt, sehe ich keine Probleme. Ganz im Gegenteil! Meine Probleme mit den historischen Romanen bezieht sich ja auf die Zeit des Mittelalters oder noch davor liegenden Zeiten. Da habe ich Probleme mich reinzudenken. Kann mir nicht ganz vorstellen, wie die Welt da ausgesehen hat. Aber ich sage mal bis zurück ins 15. Jahrhundert habe ich da geringere Probleme. Und spätestens ab 17. Jahrhundert gar nicht. Um 1900 rum finde ich die Zeit beinahe nicht historisch - auch wenn sie das strenggenommen ist. Denn aus der Zeit kenne ich ja selbst noch Menschen, so z. B. meine Großmutter väterlicherseits. Das ist für mich alles sehr vorstellbar und auch sehr interessant!

Binchen hat geschrieben:Es ist eher spannend - Ariane sagt - Suspense - denn es gibt einen Mord, verschwundene Menschen, Geheimnisse, Physik, Politik, Geheimpolizei - und Lebensgefühl - nicht alles wird aufgeklärt - aber es gibt halt auch einen Bezug zur Rahmenhandlung - der jedoch schwächer ist, als erhofft.


Suspense liegt mir sehr! Allein schon durch Patricia Highsmith. Aber auch Jason Starr. Oder jüngst Hans Werner Kettenbach, den man da ja auch ein Stückweit einordnen kann mit seinem Krimi "Glatteis". Ich mag ja gern Bücher, die mehr sind als ein bloßer Krimi. Mich stört es eher nicht, wenn er sich nur langsam und leise entwickelt/einschleicht. Im Gegenteil, sowas reizt mich. Insofern könnte die innere Handlung was für mich sein. Lebensgefühl lasse ich mir auch allzu gern vermitteln, zumal von einer Stadt wie Berlin, die ich ja schon öfters sehr begeistert besucht habe und die meine liebste deutsche Großstadt ist.

Die Rahmenhandlung hatte mich allerdings zuerst angesprochen. Und somit halt meine Befürchtungen, ob die innere Handlung auch so atmosphärisch und packend ist wie die Rahmenhandlung. Denn das war es, was mich so neugierig auf das Buch gemacht hat: Die dichte Atmosphäre und das direkt hineingezogen werden und nicht mehr losgelassen werden.

Binchen hat geschrieben:Wie stehst Du zu Baronessen? Zu Standesunterschieden? - Hier ist ein WENIG Jane Austen zu wittern -


Na klar, den finde ich sehr interessant! Das ist ja ein wichtiger Punkt, der mich z. B. an Jane Austen oder Charles Dickens oder auch den Geschwistern Bronte reizt.

Und ich habe mal ganz begeistert "Ein kleiner Tod" (Link führt zur Rezension) von Laura Wilson gelesen. Ebenfalls ein Roman, der um die Jahrhundertwende (also um 1900 meine ich) spielt (bzw. in Rückblenden - die den größten Teil des Buches ausmachen - in diese Zeit zurückgehen) und über Standesunterschiede (Dienstboten und die Herrschaft) erzählt. Auch hier ist die Kriminalgeschichte äußerst leise. Aber das Szenarium, das Lebensgefühl, die Lebensumstände, die Standesunterschiede, all das hat mich fasziniert. Das Buch war mir 4 Sterne wert! Kleiner Auszug aus meiner Rezension:

"Man hat Einblicke in eine Zeit, die noch gar nicht so weit zurückliegt und in der das Leben doch noch so ganz anders war. Andere Moralvorstellungen, andere Prinzipien, strengere Regeln und der deutliche Klassenunterschied."

Binchen hat geschrieben:Ich hätte Dir diesen Roman nicht sofort wärmstens ans Herz gelegt - ich würde vielleicht noch einem Monk ins Rennen schicken - um dich der Zeit auch durch einen englischen Roman zu nähern, der faszinierende Persönlichkeiten birgt.


So sehr mich Monk auch auf seine Art reizt, so glaube ich doch, dass mir Dagmar Scharsichs "Der grüne Chinese" noch etwas mehr liegt, weil sie so dicht und so atmosphärisch erzählt. Wenn sie innerhalb des Romans nicht nachlässt. Und wie gesagt, die Zeit in der der grüne Chinese spielt bereitet mir gar keine Probleme. Die ist noch greifbar nahe für mich.

So kann ich mir das jetzt schon mal ein bisschen deutlicher vorstellen. Dankeschön!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Doris » Mi 26. Aug 2009, 10:04

Martina hat geschrieben:Hallo Ihr Lieben,

Dann habe ich „In einem Leben wie diesem“ von Aline Sax begonnen. Ich fand ja den ersten Band schon heftig, aber hier geht es ja gleich richtig zur Sache. Und so etwas nennt sich Jugendbuch. *Kopfschüttel* Ich bin jetzt ca. auf Seite 90 und muss doch häufig ganz schön schlucken. :o Es gefällt mir ausgesprochen gut, man kann mit der Hauptfigur Adrian gut mitfiebern und zittert eigentlich mit allen Personen stark mit. Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Liebe Doris, danke Dir für diesen wertvollen Tipp. :P


Hallo Martina,
ja, ganz genauso ging es mir mit dem Buch auch. Wie oft ich dachte, das kann doch bitteschön kein Jugendbuch sein, bzw. die Verlagsangabe kann doch nicht stimmen. Wenn ich mich richtig erinnere, gab der Verlag ab 13 Jahre an. :o
Martina, freut mich sehr dass du es als wertvollen Tipp betrachtest.
Für den Herbst habe ich schon ein neues Jugendbuch auf dem Schirm ;)

Herzlichst, Doris
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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Doris » Mi 26. Aug 2009, 10:11

Rachel hat geschrieben:Hallo Doris,

mich hatte "The Gargoyle" auch gleich gepackt. :) Hoffentlich gefällt Dir das Buch auch weiterhin so gut, halte uns auf dem Laufenden.


Liebe Rachel,
ich kann garnicht mehr aufhören......also, ich habe noch nie so ein Buch gelesen. Wie ich schon sagte, nicht mein Beutschema (Mystik, verschiedene Zeitachsen, Mittelalter, Kirche). Das sind Elemente die mich sonst eher abschrecken. Und zwischendrin ein ehemaliger Pornodarsteller/Produzent. :o Aber passt alles.
Das war mein kurzer Zwischenbescheid.

Herzlichst, Doris
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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Rachel » Mi 26. Aug 2009, 11:15

Hallo Doris,

mir ging es ja nicht unähnlich, gerade dieser Mystik-Aspekt ist eigentlich so überhaupt nichts meins. Aber im Falle von "The Gargoyle" fand ich das sehr gut gelöst, da stimmte in meinen Augen einfach die Mischung.

Und jetzt warte ich gespannt auf deine abschließende Meinung. :)

Übrigens, vielen Dank für deine Rezi zu "Outback Bastard". Ich liebäugele ja schon länger mit der englischen Ausgabe, jetzt ist sie praktisch schon so gut wie gekauft. :)
Liebe Grüße,
Rachel

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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Petra » Do 27. Aug 2009, 13:45

Hallo zusammen,

gestern habe ich mich zu einem neuen Buch entschieden, nachdem ich vorgestern "Falscher Vogel fängt den Tod" endlich zu Ende gelesen hatte (dazu nochmal ein kleiner Spoiler: Das Megs Dad Megs Mutter wieder heiratet, war mir ziemlich klar. Aber dass er Jake unbedingt an ihrem Hochzeitstag überführen wollte, fand ich eine nette Idee. Wenn er es auch nicht hätte beweisen können. Ansonsten war ich echt froh, dass endlich alles überstanden war und Michael Meg seine Liebe gestehen konnte. Mir war zwar auch das etwas zu oberflächlich/nüchtern gehalten, als dass es mich wirklich mitgerissen hätte, aber Hauptsache er kam jetzt endlich zu Wort! ;-)), habe ich mich dem neuen Tana French zugewandt. Wie schön, dass ich ihn schon zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen hatte, denn ich hätte ihn mir nicht vor meiner Feier am Samstag gekauft, da ich die nächsten Käufe ja erst mal abwarten will, bis ich weiß, was bei den Geschenken dabei ist. Es wäre mir aber schwer gefallen erst noch zu einem Zwischenbuch zu greifen. Zumal ich ja eh ein bisschen aus dem Leserhythmus raus bin, da ich mich mit Donna Andrews so schwer getan habe. Da im Anschluss ein Kompromiss-Buch wäre vielleicht nicht wirklich gut. Zumal vor Donna Andrews ja Karin Alvtegens "Die Flüchtige" dran war und ich das abgebrochen hatte. Aus so etwas kann bei mir schnell auch eine Lese-Unlust entstehen.

Aber was soll ich sagen? War ich beim - sehr kurzen - Prolog noch skeptisch, so hatte Tana French mich direkt auf den ersten Seiten des ersten Kapitels schon wieder gepackt! So habe ich gestern, obwohl ich müde war, die ersten 35 Seiten gelesen - für mich ja recht viel an einem Stück, da ich ja so langsam bin! :-)
Und auch dann habe ich es nur schweren Herzens weggelegt, denn es ist schon wieder sehr interessant und die Atmosphäre aus "Grabesgrün" ist wieder da.

Rachel, ging es Dir auch so? Ich finde, die Autorin fängt wieder mit Gedanken der Hauptfigur, aus deren Sicht diesmal erzählt wird, an, die den Leser so persönlich ansprechen und in das Geschehen einbinden. Sehr gelungen fand ich das. Denn das war etwas, was mich an "Grabesgrün" auch anfangs so reingezogen und gereizt hat, auf eine ganz besondere Weise. Schön, dass sie sich in dem Punkt schon mal treu geblieben ist! :-)

Die ersten Kunden-Rezensionen bei Amazon sind auch sehr positiv. Ein Verfasser kennt offenbar den ersten Band nicht. So kann Band zwei offenbar auch einzeln für sich bestehen. Scheint mir doch sehr für das Buch zu sprechen. Ich hoffe es sehr, dass es so gut bleibt wie der Anfang verspricht! Denn 780 Seiten sind ja nicht ohne... und da die Spannung und das Interesse des Lesers aufrecht zu erhalten, ist gar nicht einfach.

Wie weit bist Du inzwischen, Rachel?

Rachel und Doris, Ihr macht auf "The Gargoyle" sehr neugierig! Wenn es auch so gar nicht mein Beuteschema ist. Aber Doris geht es ja genauso - und doch übt das Buch eine ganz eigene Faszination auf sie aus. Wenn ich über das Buch mal stolpere werde ich auf jeden Fall mal reinlesen. Denn neugierig habt Ihr mich alle mal gemacht! Ist ja immer wieder schön, dass man hier durch den Austausch auch von Büchern erfährt, an denen man von selbst vorbeigegangen wäre! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Martina » Fr 28. Aug 2009, 08:32

Doris hat geschrieben:Wenn ich mich richtig erinnere, gab der Verlag ab 13 Jahre an. :o

Ab 13 sogar. :o Das finde ich viel zu früh!! Aber den ersten Band kann ich Dir auch sehr empfehlen. Ich finde, dass man dann diesen noch besser versteht.
Doris hat geschrieben:Für den Herbst habe ich schon ein neues Jugendbuch auf dem Schirm ;)

Da machst Du mich aber sehr neugierig. Erzähl mal mehr. :P
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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon JMaria » Fr 28. Aug 2009, 10:34

Hallo zusammen,

ich lese mein erstes Buch von T. C. Boyle: 'Willkommen in Wellville' und befinde mich anfang des 20. Jahrhunderts in Battle Creek, Michigan im Sanatorium des Dr. Kellogg, Produzent der Corn-Flakes. Seine Behandlungsmethoden und Ernährungsansichten sind recht ungewöhnlich und Steakesser kommen hier wirklich nicht auf ihre Kosten ;-), denn Alkohol und Zigaretten sind streng verboten (Tabak zerstört die Geschlechtsdrüsen), ebenso Fleischverzehr und Sex (Sex hält Dr. Kellogg für die schlimmste Geißel der Menschheit).

ich bin gespannt, wohin mich dieser Roman führt; jetzt nach ca. 50 Seiten bekommt man einen Überblick über die Personen und die Handlung.

als Zweitlektüre habe ich mit 'Hölderlin' von Peter Härtling begonnen. Eine Romanbiographie. Bin noch ganz erschüttert von den Internatsbräuchen:

Sie sollen sommers um fünf, winters um sechs im gehörigen Habit geziemend erscheinen.... 'Weltförmige Kleidung' ist innerhalb und außerhalb der Schule verboten. Sie haben die grauen, dauernd feuchten Kutten zu tragen, unförmige Säcke, deren grober Stoff auf der Haut nesselt. Sie sollen nicht umherstreunen oder ohne Erlaubnis das Kloster verlassen. Sie sind schlicht und einfach eingesperrt.

Der Stundenplan lässt keine Freizeit zu:
6 - 7 Uhr Hebräisch
1 Stunde Privatstudium
8 - 9 Uhr Hebräisch
1/2 Stunde Privatstudium
10.30 - 11 Uhr Andacht, Chorandacht

11 Uhr Mittagessen
Ruhe bis 13 Uhr

13 - 14 Uhr Musikübungen
14 - 15 Uhr Griechisch aus dem Neuen Testament und Latein mit Ovids "Tristia".
1 Stunde Privatstudium
16 - 17 Uhr Griechisch "Cyropädie" des Xenophon und Rhetorik
1 Stunde Privatstudium

18 Uhr Abendessen, Chorandacht, Gebet, Lernen mit den Lehrern bis es ins Bett geht.

uff.

Gruß
Maria
Schöne Grüße, Maria
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150 Jahre Thomas Mann
100 Jahre Mrs Dalloway
500 Jahre Bauernkrieg


Sie schaffen eine Wüste und nennen das Frieden ( Tacitus )
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang v. Goethe)
Das Leben und dazu eine Katze, das ergibt eine unglaubliche Summe (Rainer Maria Rilke)
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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon YvonneS » Fr 28. Aug 2009, 10:47

Hallo Maria,

ich bin gespannt, was Du zu T.C.Boyle sagst. Ich bin mit "Die Frauen" leider kläglich gescheitert, irgendwie habe ich einfach keinen Zugang zu dem Buch gefunden. Ich werde es aber hier nochmals mit dem Hörbuch versuchen, vielleicht geht das besser.

Von Boyle habe ich vor einiger Zeit mal die Erzählungen "Zähne und Klauen" gelesen. Besonders die Geschichte mit der Wildkatze fand ich gelungen, typisch Boyl´sche an Sarkasmus grenzende Ironie.

Was die Internatsregeln betrifft:
Auf meiner Irlandreise im letzten Jahr habe ich erfahren müssen, dass die Zustände an den Klosterschulen in Irland bis weit in die 70er Jahre nicht viel anders waren. Der irsche Schauspieler Gabriel Byrne hat sogar vor einigen Jahren sehr offen mit den Grausamkeiten der Klosterbrüder abgerechnet, denen er als Internatsschüler ausgesetzt war.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

Beitragvon Martina » Fr 28. Aug 2009, 11:34

Hallo Ihr Lieben,

zum Thema Internatsregeln bzw. Klosterschulen: Ich glaube, da muss man gar nicht bis Irland schauen. Ich vermute, dass es diese strengen Regeln und auch Misshandlungen durchaus auch noch lange bei uns gab. Ich spreche ein wenig aus eigener Erfahrung, Ich war Anfang der 70er mit ca. 5 Jahren im Krankenhaus (Blinddarm) auf der Kinderstation. Diese wurde von katholischen Schwestern geleitet. Der Tag war streng reglementiert. Besuchszeit von 15 - 16 Uhr, Freitags gar nicht. Der Ton war sehr, sehr streng, und ich würde sogar von seelischen Grausamkeiten bis Misshandlung sprechen. Laute Töne, Herumschreierei, die Kinder in Panik versetzen, so etwas kannte ich von zuhause nicht. Das war jetzt "nur" ein Krankenhaus (und ich wurde glücklicherweise nach 10 harten Tagen entlassen), aber ich möchte nicht wissen, wie es zur ähnlichen Zeit in einigen Klosterschulen/-Internaten zugegangen ist.
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