Hallo zusammen,
ich nähere mich dem Ende von Bernlefs "Bis es wieder hell ist". Es setzt mir auch immer mehr zu. Denn es ist so hart, wenn jemand an Alzheimer (oder ähnlichen Krankheitsbildern) erkrankt! Dieses sich ausgeschlossen und unverstanden fühlen, das muss ganz schlimm sein! Und für die Angehörigen vielleicht einer mit der traurigsten Anblicke die es gibt: Ein geliebter Mensch vergisst sein Leben und die, die er liebt und die ihn lieben. Sehr traurig. Aber von Bernlef zum Glück nicht rührselig geschrieben, dafür aber mit einer sehr schönen Sprache und mit sehr stimmigen Bildern. Ein tolles Buch! Und ganz gewiss wichtig für alle, die sich damit auseinandersetzen müssen, dass jemand in ihrem Umfeld an Demenz (in welcher Form auch immer) erkrankt ist. Ich habe ja eine persönliche Erfahrung mit solch einem Krankheitsbild und hätte solch ein Buch damals gut gebrauchen können um verstehen zu können, was da in dem geliebten Menschen vor sich geht. Das hätte mir viel von meiner Hilflosigkeit (und der daraus teils entstehenden Wut) nehmen können. Und das hätte mich schneller auf den Weg gebracht, wie man den Patienten am wenigsten aufregt... aber auch jetzt im Nachhinein schön und interessant zu sehen, dass meine Erkenntnisse von damals sich hierin wiederspiegeln, allgemeingültig sind.
Welches Buch ich mir heute Abend (ich denke ich werde heute auf der Rückfahrt vom Büro fertig) als nächstes greife, weiß ich noch nicht. Nach "Schande" und jetzt vor allem "Bis es wieder hell ist" muss ein Kontrast her. Nichts schweres. Was leichtes, unterhaltsames. Bernlef hat mir zu arg zugesetzt, gerade wegen meiner persönlichen Verbindung zu seinem Thema.
@Doris: Wie schön, dass Dir "Herr Nakano und die Frauen" so gut gefallen hat! Den habe ich ja noch vor mir - und freue mich drauf!
Gut auch Deine Einschätzung zu Anthony McCarten zu hören. Von dem Autor werde ich gewiss mal was versuchen. Mal sehen, welches von ihm zuerst. Das wird sich beizeiten zeigen.
"Kalter Hund" hört sich auch gut an, stelle ich erneut fest! Berichte bitte wie es Dir dann gefallen hat.
Übrigens wurde gestern der Capote "Marylin & Co" bei west.art von Christine Westermann vorgestellt.
@Trixie:Trixie hat geschrieben:Nachdem ich den Sefton jetzt fertig habe, kann ich dich in dieser Hinsicht schon mal beruhigen: Das Stricken wird darin absolut nicht zur Kulisse degradiert, ich finde sogar, daß es das inhaltliche Übergewicht hat. Mich hat es jedenfalls animiert, mir erstens schon den nächsten Band zu bestellen und zweitens in einem Wolladen wie Dagobert Duck in sein Geld einzutauchen und in dem fluffigen und farbenfrohen Material nach Herzenslust zu baden - insofern ist es dann wieder gut, daß es ein solches Geschäft in unserer Nähe nicht gibt - man bedenke den Aufruhr
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Trixie, Du hast mich jetzt gerade richtig zum mitträumen gebracht: Ein Wollladen, in dem es mit mir so richtig durchgeht und ich das Gefühl habe, in den Knäulen zu versinken... wie herrlich!

Um meine Ecke ist solch ein Laden - Gott sei Dank - auch nicht! Aber ich kenne jemanden, dem solch ein Laden regelmäßig zum Verhängnis wird, nicht wahr, liebe Martina?
Hört sich gut an, was Du über den Sefton sagst! Wie gut, dass es den nicht auf Deutsch gibt, sonst wäre der Kaufdrang schon arg!
