Hotelromane; Leseprojekt seit 2009

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Re: Hotel Romane

Beitragvon Herr Herbert » Mi 19. Aug 2009, 08:39

Hallo Maria,

danke für den Willkommensgruß. "Wilde Schafsjagd" muss man nicht unbedingt gelesen haben, um den "Tanz mit dem Schafsmann" zu verstehen. Tatsächlich habe ich die beiden Bücher auch "verkehrt herum" gelesen. Das war dann fast noch spannender - so als könnte man im Familienalbum noch mal ein bisschen zurückblättern. Wenn dir allerdings das Surrealistische an Murakami nicht so gut gefällt, ist das Buch wahrscheinlich eher nichts für dich. Da passt vielleicht doch eher "Hotel New Hampshire" von Irving, das hat mir damals auch sehr gut gefallen. Ist allerdings schon eine ganze Weile her, dass ich es gelesen habe - ich bin mir nicht ganz sicher, ob es heute noch Bestand hat.

Viele Grüße
H. Herbert
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Re: Hotel Romane

Beitragvon Petra » Do 20. Aug 2009, 13:45

Hallo Herr Herbert,

ein freudiges und herzliches Willkommen hier im Forum! Und dann noch ein Einstieg mit solch schönen Buchempfehlungen, inklusive dem Hinweis, dass auch die verkehrte Reihenfolge ihren Reiz hat!

Gutes Zurechtfinden und guten Einstieg hier! Ich hoffe wir lesen uns noch öfter! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hotel Romane

Beitragvon JMaria » Do 20. Aug 2009, 22:04

Hallo Herbert,

Herr Herbert hat geschrieben: danke für den Willkommensgruß. "Wilde Schafsjagd" muss man nicht unbedingt gelesen haben, um den "Tanz mit dem Schafsmann" zu verstehen. Tatsächlich habe ich die beiden Bücher auch "verkehrt herum" gelesen. Das war dann fast noch spannender - so als könnte man im Familienalbum noch mal ein bisschen zurückblättern. Wenn dir allerdings das Surrealistische an Murakami nicht so gut gefällt, ist das Buch wahrscheinlich eher nichts für dich. Da passt vielleicht doch eher "Hotel New Hampshire" von Irving, das hat mir damals auch sehr gut gefallen. Ist allerdings schon eine ganze Weile her, dass ich es gelesen habe - ich bin mir nicht ganz sicher, ob es heute noch Bestand hat.



sehr gut; mir wäre es (vom Gefühl her) lieber, wenn ich den "Tanz mit dem Schafsmann" durchaus vorweg lesen könnte. Danke für die Antwort.

bisher habe ich noch keiner seiner surrealistischen Romane gelesen, somit kann ich nicht sagen, ob sie mir liegen oder nicht. In seinen Kurzgeschichten bin ich dieser Art Erzählens bereits begegnet und es hatte schon etwas faszinierendes, wenn ich auch so manches nicht verstand.

Hotel Hampshire:
kenne ich auch nicht. Werd ich mir merken.

Viele Grüße,
Maria
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Re: Hotel Romane

Beitragvon Herr Herbert » Sa 22. Aug 2009, 19:40

Hallo Petra,

danke für den netten Empfang. Ich hoffe, ich werde mich bald in die einzelnen Themen einlesen können. Auf jeden Fall freue ich mich, diese Forum entdeckt zu haben.

Herzliche Grüße
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Re: Hotel Romane

Beitragvon Petra » Fr 4. Sep 2009, 10:35

Hallo Herr Herbert,

die letzte Zeit gab es nur sehr zeitverzögerte Antworten von mir - da ich mich in Urlaub befand. So nun auch diese Antwort zeitverzögert, aber nicht weniger herzlich! :-)

Jetzt ist aber Schluss mit Urlaub und ich bin wieder voll und ganz da! Du zur Zeit ein paar Tage im Off, wie ich anderswo gelesen habe. Wenn Du wieder da bist, freue ich mich auf weiteren regen Austausch! Scheint sehr interessant zu werden mit Dir!

Der herzliche Empfang ist gern geschehen - nette Gäste (und Mitglieder) begrüßt man gerne nett! :-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Hotel Romane

Beitragvon JMaria » Mi 25. Nov 2009, 11:59

Hallo zusammen,

ich habe einen Roman reingeschoben, den ich schon ca. 1 Jahr im SUB habe und zwar Flucht nach oben von Annemarie Schwarzenbach.

Oberflächlich gesehen ein Hotel Roman, wie er in den zwanziger und dreißiger Jahre in Deutschland recht beliebt war. Doch schaut man tiefer, dann entpuppt sich der Roman als sehr komplex. Es gibt einen inneren und äußeren Aufbau . Der äußere Aufbau der Geschichte spiegelt sich, wie es der Titel erahnen lässt, in der Flucht nach oben, in ein Berghotel, hoch oben im österreichischen Gebirge. Doch es gibt auch ein "unten" und was sich oben und unten abspielt ist wie ein Spiegelbild, insbesondere der Hauptperson Francis von Ruthern.

Der innere Aufbau der Geschichte spiegelt die Heimatlosigkeit der diversen Protagonisten wider, die sich dort oben tummeln.

Besonders hervorzuheben sind auch die typischen elegischen Szenen für die die Autorin bekannt ist (Das glückliche Tal). Die Natur spielt bei ihr in den (Gemüts)Beschreibungen immer eine große Rolle, darin ähnelt sich mMn Virginia Woolf. Leicht autobiographische Erfahrungen finden sich ebenfalls in dem Roman. Dazu findet sich im Anhang eine kleine Einführung über das Leben der Annemarie Schwarzenbach von Roger Perret. Sehr zu empfehlen:

Flucht nach oben

Gruß,
Maria

Meine Hotel Roman Liste:
Hotel:
-Agus, Milena: Die Flügel meines Vaters (gelesen)
Klappentext Hoffmann und Campe Verlag:
„Ihre Nachbarn nennen sie "Madame", weil sie alles Französische so liebt und davon träumt, einmal nach Paris zu reisen. Die Bewohner des kleinen Fleckens an der sardischen Küste wundern sich, dass Madame mit ihrem kleinen Hotel und dem Obst- und Gemüseanbau lieber arm bleibt, obwohl ihr die Bauherren der Touristendörfer lukrative Angebote für ihr traumhaftes Grundstück am Meer machen. Doch Madame ist zufrieden mit ihrem bescheidenen Leben in der sardischen Macchia, zufriedener jedenfalls als ihre Hotelgäste, denen sie mit etwas Magie das Leben zu verschönern versucht. Wenn nur der ständige Liebeskummer nicht wäre! Doch auch auf Madame wartet irgendwo das große Glück – davon ist ihre junge Freundin, die Erzählerin dieser Geschichte, überzeugt. Zur Not muss man der Glücksgöttin eben etwas nachhelfen …

eine sehr naiv, aber bezaubernd magisch erzählte Geschichte, die sich mehr um die Besitzerin des Hotels dreht, als um ihre Gäste. Einteilung in Kapiteln, deren Überschriften sich wiederholen und nach und nach mehr preisgeben über Madame und der kleinen Erzählerin.

-Bang, Herman: Sommerfreuden (gelesen) Sein impressionister Erzählstil hat mir schon in dem Roman "Am Weg" gefallen, so auch in der Erzählung "Sommerfreuden". Mit kurzen Sätzen wird von Szene zu Szene gesprungen und ergibt am Ende doch ein abgerundetes Bild aus Sommerfrische, ernüchternden Geschäftssinn und Chaos. Die ironisch gezeichneten Figuren haben am Ende des Buches dennoch das Mitgefühl des Lesers. Die Heiterkeit schlägt in Melancholie um.

-Baum, Vicki: Menschen im Hotel

-Crane, Stephen: Das blaue Hotel (gelesen) eine sehr rauh wirkende, sehr intensiv erzählte Kurzgeschichte. Es geht um Leben und Tod. Ein Klassiker unter den amerikanischen Short Stories.

-Roth, Joseph: Hotel Savoy

-Schwarzenbach, Annemarie: Flucht nach oben (gelesen)


Hotel/Kur:
-Hesse, Hermann: Kurgast (gelesen) Hesse erzählt sehr humorvoll über seine Erlebnisse auf seiner ersten Kur in Baden. Manche Gedanken sind dem "Zauberberg" recht ähnlich.

-Simenon: Maigret in Kur (gelesen)
auch in Kur kann es Maigret nicht lassen, die Menschen zu beobachten. Eine schöne Studie über Kurspaziergänge mit der Ehefrau und ein Mordfall, der sich als spannend erweist.
Eine gute Kombination.

-(Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise)

-Das Sacher .... eine Wiener Legende:
http://www.br-online.de/bayern2/radiowi ... 122175.xml
Schöne Grüße, Maria
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Re: Hotel Romane

Beitragvon JMaria » Di 8. Dez 2009, 19:27

Aktualisierung:

Hotel:

-Agus, Milena: Die Flügel meines Vaters (gelesen)
eine sehr naiv, aber bezaubernd magisch erzählte Geschichte, die sich mehr um die Besitzerin des Hotels dreht, als um ihre Gäste. Einteilung in Kapiteln, deren Überschriften sich wiederholen und nach und nach mehr preisgeben über Madame und der kleinen Erzählerin.

-Bang, Herman: Sommerfreuden (gelesen)
Sein impressionister Erzählstil hat mir schon in dem Roman "Am Weg" gefallen, so auch in der Erzählung "Sommerfreuden". Mit kurzen Sätzen wird von Szene zu Szene gesprungen und ergibt am Ende doch ein abgerundetes Bild aus Sommerfrische, ernüchternden Geschäftssinn und Chaos. Die ironisch gezeichneten Figuren haben am Ende des Buches dennoch das Mitgefühl des Lesers. Die Heiterkeit schlägt in Melancholie um.

-Baum, Vicki: Menschen im Hotel (gelesen)
Zitat:
Das ganze Hotel ist ein dummes Kaff. Genauso geht's mit dem ganzen Leben.


-Crane, Stephen: Das blaue Hotel (gelesen)
eine sehr rauh wirkende, sehr intensiv erzählte Kurzgeschichte. Es geht um Leben und Tod. Ein Klassiker unter den amerikanischen Short Stories.

-Roth, Joseph: Hotel Savoy (gelesen)
Ein Hotel wird in diesem frühen Roman Joseph Roths zur Metapher für die aus den Fugen geratene Welt nach dem Ersten Weltkrieg. In einem polnischen Städtchen nahe der russischen Grenze gelegen, nach außen mit einer prunkvollen Fassade noch Zeuge der Vorkriegsepoche, beherbergt es im Innern die bunten Existenzen einer durcheinandergeratenen Zeit.... Am Ende geht das Hotel in Flammen auf -- Symbol für die untergegangene Vorkriegswelt.

-Schwarzenbach, Annemarie: Flucht nach oben (gelesen)

Oberflächlich gesehen ein Hotel Roman, wie er in den zwanziger und dreißiger Jahre in Deutschland recht beliebt war. Doch schaut man tiefer, dann entpuppt sich der Roman als sehr komplex. Es gibt einen inneren und äußeren Aufbau . Der äußere Aufbau der Geschichte spiegelt sich, wie es der Titel erahnen lässt, in der Flucht nach oben, in ein Berghotel, hoch oben im österreichischen Gebirge. Doch es gibt auch ein "unten" und was sich oben und unten abspielt ist wie ein Spiegelbild, insbesondere der Hauptperson Francis von Ruthern.

Der innere Aufbau der Geschichte spiegelt die Heimatlosigkeit der diversen Protagonisten wider, die sich dort oben tummeln.

Besonders hervorzuheben sind auch die typischen elegischen Szenen für die die Autorin bekannt ist (Das glückliche Tal). Die Natur spielt bei ihr in den (Gemüts)Beschreibungen immer eine große Rolle, darin ähnelt sich mMn Virginia Woolf. Leicht autobiographische Erfahrungen finden sich ebenfalls in dem Roman. Dazu findet sich im Anhang eine kleine Einführung über das Leben der Annemarie Schwarzenbach von Roger Perret. Sehr zu empfehlen:

Flucht nach oben


Hotel/Kur:
-Hesse, Hermann: Kurgast (gelesen)
Hesse erzählt sehr humorvoll über seine Erlebnisse auf seiner ersten Kur in Baden. Manche Gedanken sind dem "Zauberberg" recht ähnlich.

-Simenon: Maigret in Kur (gelesen)
auch in Kur kann es Maigret nicht lassen, die Menschen zu beobachten. Eine schöne Studie über Kurspaziergänge mit der Ehefrau und ein Mordfall, der sich als spannend erweist.
Eine gute Kombination.

-(Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise)

-Das Sacher .... eine Wiener Legende:
http://www.br-online.de/bayern2/radiowi ... 122175.xml


kurios:
http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-669599.html

Reiseziele:
http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-679228.html

zum Nachhören:
http://www.drs2.ch/www/de/drs2/sendunge ... schen.html


Schöne Grüße, Maria
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Re: Hotel Roman Projekt 2009/2010 ....

Beitragvon JMaria » Mo 15. Mär 2010, 14:44

Hallo zusammen,

mein Hotel-Roman-Projekt ist zwar nun etwas veraltet, doch vielleicht interessiert sich noch jemand für eine Hörspielreihe des Schweizer Rundfunks. Man kann sie zwar nicht downloaden jedoch nachhören:

Hotels - Vom Leben im Dazwischen

ein passender Titel und auch der ausschlaggebende Grund, warum ich mir so ein Projekt aussuchte, vom Leben Dazwischen und die Begegnungen am Rande. Eigentlich schließe ich ja nie ganz mit einem Leseprojekt ab. ;-)

Edit:
hier noch eine Buchliste, zusammen getragen vom Schweizer Rundfunks:


Literaten und Literatur im Hotel

Liebe Grüße
Maria



Aktualisierung:

Hotel:

-Agus, Milena: Die Flügel meines Vaters (gelesen)
eine sehr naiv, aber bezaubernd magisch erzählte Geschichte, die sich mehr um die Besitzerin des Hotels dreht, als um ihre Gäste. Einteilung in Kapiteln, deren Überschriften sich wiederholen und nach und nach mehr preisgeben über Madame und der kleinen Erzählerin.

-Bang, Herman: Sommerfreuden (gelesen)
Sein impressionister Erzählstil hat mir schon in dem Roman "Am Weg" gefallen, so auch in der Erzählung "Sommerfreuden". Mit kurzen Sätzen wird von Szene zu Szene gesprungen und ergibt am Ende doch ein abgerundetes Bild aus Sommerfrische, ernüchternden Geschäftssinn und Chaos. Die ironisch gezeichneten Figuren haben am Ende des Buches dennoch das Mitgefühl des Lesers. Die Heiterkeit schlägt in Melancholie um.

-Baum, Vicki: Menschen im Hotel (gelesen)
Zitat:
Das ganze Hotel ist ein dummes Kaff. Genauso geht's mit dem ganzen Leben.
in meiner hier aufgeführten Leseliste der typiste Hotelroman des letzten Jahrhunderts und sehr empfehlenswert; keineswegs ein Aneinanderreihen von Klischees.

-Crane, Stephen: Das blaue Hotel (gelesen)
eine sehr rauh wirkende, sehr intensiv erzählte Kurzgeschichte. Es geht um Leben und Tod. Ein Klassiker unter den amerikanischen Short Stories.

-Roth, Joseph: Hotel Savoy (gelesen)
Ein Hotel wird in diesem frühen Roman Joseph Roths zur Metapher für die aus den Fugen geratene Welt nach dem Ersten Weltkrieg. In einem polnischen Städtchen nahe der russischen Grenze gelegen, nach außen mit einer prunkvollen Fassade noch Zeuge der Vorkriegsepoche, beherbergt es im Innern die bunten Existenzen einer durcheinandergeratenen Zeit.... Am Ende geht das Hotel in Flammen auf -- Symbol für die untergegangene Vorkriegswelt.

-Schwarzenbach, Annemarie: Flucht nach oben (gelesen)

Oberflächlich gesehen ein Hotel Roman, wie er in den zwanziger und dreißiger Jahre in Deutschland recht beliebt war. Doch schaut man tiefer, dann entpuppt sich der Roman als sehr komplex. Es gibt einen inneren und äußeren Aufbau . Der äußere Aufbau der Geschichte spiegelt sich, wie es der Titel erahnen lässt, in der Flucht nach oben, in ein Berghotel, hoch oben im österreichischen Gebirge. Doch es gibt auch ein "unten" und was sich oben und unten abspielt ist wie ein Spiegelbild, insbesondere der Hauptperson Francis von Ruthern.

Der innere Aufbau der Geschichte spiegelt die Heimatlosigkeit der diversen Protagonisten wider, die sich dort oben tummeln.

Besonders hervorzuheben sind auch die typischen elegischen Szenen für die die Autorin bekannt ist (Das glückliche Tal). Die Natur spielt bei ihr in den (Gemüts)Beschreibungen immer eine große Rolle, darin ähnelt sich mMn Virginia Woolf. Leicht autobiographische Erfahrungen finden sich ebenfalls in dem Roman. Dazu findet sich im Anhang eine kleine Einführung über das Leben der Annemarie Schwarzenbach von Roger Perret. Sehr zu empfehlen:

Flucht nach oben


Hotel/Kur:
-Hesse, Hermann: Kurgast (gelesen)
Hesse erzählt sehr humorvoll über seine Erlebnisse auf seiner ersten Kur in Baden. Manche Gedanken sind dem "Zauberberg" recht ähnlich.

-Simenon: Maigret in Kur (gelesen)
auch in Kur kann es Maigret nicht lassen, die Menschen zu beobachten. Eine schöne Studie über Kurspaziergänge mit der Ehefrau und ein Mordfall, der sich als spannend erweist.
Eine gute Kombination.

-(Jean Paul: Dr. Katzenbergers Badereise)

-Das Sacher .... eine Wiener Legende:
http://www.br-online.de/bayern2/radiowi ... 122175.xml


kurios:
http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-669599.html

Reiseziele:
http://www.merian.de/reiseziele/artikel/a-679228.html

zum Nachhören:
http://www.drs2.ch/www/de/drs2/sendunge ... schen.html

Literaten und Literatur im Hotel

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Re: Hotel Roman Projekt 2009/ 2010 ...

Beitragvon Binchen » Mi 17. Mär 2010, 20:40

Danke für's hochschubsen, liebe Maria.
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Re: Hotel Roman Projekt 2009/ 2010 ...

Beitragvon steffi » Do 18. Mär 2010, 09:59

Hallo JMaria,

da hast du ja eine ganze Menge Hotelromane gelesen ! Klingt wirklich toll und spannend, auch die ganzen links dazu - sehr interessant !
Gruss von Steffi

:lesen:
Wolfgang Reinhard - Die Unterwerfung der Welt ( Langzeitprojekt)
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