Hörerlebnisse 2010 - Ich höre gerade

[Binchen]

Hallo lieber Wolf,

ja - das mit dem dahinziehen kann ich gut nachvollziehen. Ich bin jedoch unvorbereitet in diese Falle getappt.

Ich habe mir ja zu Weihnachten die 'Tore der Welt' als Hörspiel gegönnt und stelle gerade fest, ich hätte genau darauf warten sollen, denn durch die Lesung weiß ich noch viel zu genau, wie es weitergeht. So werde ich zwar wieder gut unterhalten, die Spannung fehlt mir dabei jedoch mehr als gewohnt - (das ging mir bei Gablés bisher z.B. nie so) . Die Stimmung des Hörspiels knüpft nahtlos an die von 'den Säulen der Erde' an.

Dein Anthony Burgess-Ausflug klingt richtig gut, ich liebe Harry Rowohlt, wenn er in seinem Element ist.

[steffi]

Der Meister des jüngsten Tages von Leo Perutz. Es wirkt äußerst spannend, wenn schauernd von einem "bluttriefenden Ungeheuer" die Rede ist und der Erzähler nur knapp den Tod entronnen ist.

Du machst mich sehr neugierig auf das Hörbuch - das klingt ja äußerst interessant !!

[Petra]

Hallo zusammen,

ich stecke mitten in "Verblendung" von Stieg Larsson. Das Buch hatte mir beim reinlesen klar und deutlich gesagt: Besser hören! Und damit lag ich - für mich persönlich - genau richtig. Die Kritikpunkte (Kleine Spoiler, deshalb lieber in Spoilerschrift für die, die lieber nichts über die Schwachpunkte wissen wollen, die ich beim reinlesen für mich ausgemacht habe: Stark überzeichnete Figur der Lisbeth Salander und Unglaubwürdigkeiten, die noch auf mich zukommen werden, wie ich gehört habe Ende des zweiten Bandes verstärkt.) kann ich beim hören wirklich viel besser vertragen als wenn ich selbst lesen würde. Sie fallen mir zwar immer noch auf (was mir sagt, dass es richtig für mich war zum Hörbuch anstatt zum Buch zu greifen), aber stören mich nicht wirklich.

So kann ich mich viel besser auf die positiven Aspekte diesen ersten Teils der Trilogie einlassen. Ich habe viel Freude am hören und habe mich tief in die Geschichte eingefunden und die Figuren kommen dem Hörer hier auch gut näher! Manchmal hat man im Hörbuch ja eine größere Distanz zu den Figuren als beim selber lesen. Hier habe ich ein erstaunlich gutes Gefühl für die Figuren entwickelt. Dietmar Bär überrascht mich hier wirklich sehr! Ich kenne ihn als einen Sprecher, von dem ich lieber erst gar nichts höre, da es mir mit ihm einfach keinen Spaß macht. Er war in den Hörbüchern, die ich mit ihm gehört habe monoton und lustlos. Atmosphäre kam überhaupt keine auf. Das ist hier ganz anders! Er gibt besonders auch dem alten Mann (Vanger), der Mikael beauftragt, eine sehr passende und eigene Stimme, so dass man der Handlung sehr gut folgen kann und die Geschichte plastisch wird. Auch gefällt mir, dass er offenbar die Passagen in der aus Mikaels Sicht erzählt wird gesprochen hat und dann immer eine Pause einlegte, bevor er die Passagen um Lisbeth Salander einlas. Ich kann mich täuschen, aber mir kommt es so vor, als wenn seine Stimme dann leicht anders wäre. Er reißt den Hörer damit aus der gerade passierten Situation und eröffnet die nächste. Das ist dem Hörfluss sehr förderlich, finde ich! Dietmar Bär gefällt mir hier ausnehmend gut!

Danke dafür nochmals an Binchen, dass Du mir/uns so oft versichert hast, dass Dietmar Bär seine Sache hier wirklich ausnahmsweise sehr gut macht!

Ich freue mich jeden Tag aufs weiterhören und befinde mich in der Mitte der 3. (von 8) CD. Und freue mich schon auf die beiden weiteren Teile, die ich dann noch vor mir habe!

@Wolf: Dass Du "Nachtzug nach Lissabon" unterbrochen hast, kann ich Dir nicht verdenken!
"Der lange Weg zur Teetasse" interessierte mich auch mal. Ich habe die Idee es zu lesen oder zu hören verworfen. Umso interessierter lausche ich hier aber Deinen Eindrücken! Danke fürs teilhaben lassen!

@Binchen: Ja huch... das Hörspiel "Die Tore zur Welt" packt Dich - trotz der guten Qualität - nicht so recht? Da hätte ich auch nicht mit gerechnet! Aber ich denke Du hast recht: Du hast es wohl zu rasch hinter der Lesung gehört. So ist der Fortlauf der Geschichte noch zu präsent.

[Binchen]

Petra schrieb

Binchen: Ja huch... das Hörspiel "Die Tore zur Welt" packt Dich - trotz der guten Qualität - nicht so recht? Da hätte ich auch nicht mit gerechnet! Aber ich denke Du hast recht: Du hast es wohl zu rasch hinter der Lesung gehört. So ist der Fortlauf der Geschichte noch zu präsent.

Nein, ganz trifft es das nicht, liebe Petra. Ich fürchte es ist etwas anders. In der Regel kann ich auch Buch und Hörbuch kurz hintereinander hören (werde ich mit Hiobs Brüdern auch sicher machen) - diesmal ist ja schon mehr als ein halbes Jahr vergangen. Es ist mehr die Art des Arrangements, die mich nervt.
Man hat hier deutlich das Gefühl, dass es eine Radioproduktion in Etappen ist. D.h. gegen Ende eines Abschnitts passiert etwas, was dann zu Beginn (ich gehe davon aus, weil es auf dem IPod ist, kontrolliere ich es aber nicht) der nächsten CD nochmal kurz zusammengefasst ist. Dazwischen ist dann die 'gewaltige Orchestermusik' zum sacken lassen. Diese Wiederholungen, die ja durch die ca. 60 Minuten-Abschnitte ziemlich dicht aufeinander folgen, sind nicht sehr erquickend, wenn man das Hörbuch in einem Rutsch hört.

Die Geschichte selbst ist sonst gut inszeniert - und stimmig gekürzt. Die Effekte sind klasse gewählt - mit der Einschränkung eben, ob diverse Wiederholungen notwendig sind. Ich habe auch das Gefühl, dass es nicht nur die End- und Anfangspassagen sind, die ja für eine RAdiosendung sicher wünschenswert sind - sondern auch innerhalb der Geschichte wird zuviel nochmal zusammengefasst und betont, warum jetzt wer wie agiert - das ist mir in der Lesung nicht aufgefallen. (obwohl es dort möglicherweise auch enthalten ist)

[Martina]

Huhu Binchen,

hm, das klingt ja nicht so gut mit den Wiederholungen. Manchmal mag ich die ja ganz gerne, aber wenn es zu häufig wird und dann auch noch zwischendurch, dann macht es natürlich keinen Spaß mehr. Vielleicht sollte ich das Hörspiel mal schnell für den iPod vorbereiten, so dass ich auch reinhören und dann mitreden kann.

Allerdings liegen noch 2 CDs "Der Pferdejunge" vor mir. Ich komme momentan kaum zum Hören, obwohl ich das Hörbuch sehr mag. Es ist eine sehr interessante Geschichte, die der Vater eines autistischen Jungen berichtet. Wenn einen das Thema Autismus interessiert, so ist das sicherlich ein gutes Hörbuch, um mehr darüber zu erfahren. Ich bin auch sehr gespannt, ob sich der Autismus bzw. einige Begleiterscheinungen "heilen" lassen oder nicht. Der Autor geht nämlich sehr ungewöhnliche Wege.

[Petra]

Hallo Binchen und Martina,

Binchen, da habe ich Dich falsch verstanden. Denn Du schriebst:

Ich habe mir ja zu Weihnachten die 'Tore der Welt' als Hörspiel gegönnt und stelle gerade fest, ich hätte genau darauf warten sollen, denn durch die Lesung weiß ich noch viel zu genau, wie es weitergeht. So werde ich zwar wieder gut unterhalten, die Spannung fehlt mir dabei jedoch mehr als gewohnt.

So dachte ich es liegt einfach daran, dass Du es nur zu nah an der Lesung gehört hast.

Aber was Du da zu den ständigen Zusammenfassungen schreibst, klingt für mich grausam! Da würde mir glaube ich auch viel Spaß verloren gehen! Wenn man es im Radion hört, nicht. Aber als Hörbuch schon. Da hätte man ja die Zusammenfassungen irgendwie rausschneiden können und sollen. Aber dann wäre es vielleicht nicht mehr so nahtlos gewesen oder aber zu viel Mühe/Arbeit. Aber als Käufer freut man sich nicht gerade.

Martina, Dein Hörstoff wäre sich für Anke (für die Du die Wolle mitgegeben hast - hatte ich Dir eigentlich ihr liebes Dankeschön dafür geschrieben?) etwas. Sie arbeitet ja mit autistischen Kindern beruflich zusammen und hat sich während ihres Studiums mit Autismus befasst.

Schön, dass Du so ein schönes Hörbuch im Player hast! Schade aber, dass Du so wenig zum hören kommst!

[Binchen]

Liebe Petra,

das es die Nähe zum damals gehörten sein könnte war meine erste Überlegung.

Die Sache mit der Wiederholung ist mir dann später aufgefallen, als ich bewußt überlegt habe, was mich so stört. Das war gestern auf Rück- und heute auf der Herfahrt zum Büro. Wenn man da dann quasi 2* 1,5 Stunden hört, da verdichtete sich der 2. Eindruck - eben der mit der 'Radioversion' .

Außerdem hab ich noch überlegt, ob sich die Säulen der Erde vielleicht zu tief eingegraben haben und die Tore der Welt nicht genügend Neues zu bieten haben. Das Hörspiel läuft exakt in der Schiene der Säulen - Kann man sich so schnell satt hören? Bin ich anspruchsvoller geworden als damals? Die Säulen der Erde als Hörspiel hatten mich als mein 2. Hörbuch nach Harry Potter 1, ja besonders tief beeindruckt. Die Chöre, die Vögel ... - all das war damals ja noch richtig neu.

[Elke]

Hallo!

Binchen ,schade, dass dich das Hörspiel nicht so mitreissen kann.
Was du über diese Wiederholungen schreibst, würde mich wohl auch etwas stören.
Stimmt, das Hörspiel vom "Die Säulen der Erde"war toll, hat mir auch sehr gut gefallen.

Ich habe gerade auch Historischen Hörstoff angefangen, welcher ebenfalls in England spielt: "Das Spiel der Könige" von Rebecca Gablé als Lesung.
Habe aber gerade erst mal 5 min gehört und kann somit natürlich noch nichts sagen. Aber ich meine mich zu erinnern, dass dies diese ewig langen Tracks waren, oder? D.h. ich muss aufpassen, dass sie Batterie meines Players nicht zu leer wird, sonst findet der nämlich nicht mehr die Stelle, an der ich aufgehört habe und das ist bei langen Tracks natürlich extrem ärgerlich.

Vorher habe ich "Rauhnacht" gehört und mir hat es gut gefallen. Von der Krimihandlung her natürlich jetzt nicht so überragend. Aber allein diese Agatha Christie Athmosphäre fand ich gut und natürlich auch das "Ermittlerteam" Langhammer/Kluftinger.
Bin fast traurig, dass ich nun alle erschienen Kluftingers gehört habe .

Petra den ersten Stieg Larsson habe ich auch sehr gerne gehört. Das ich zur Zeit ganz wenig Lesezeit habe, kam für mich auch nur das Hörbuch in Frage.
Was Dietmar Bär angeht, so kenne ich ihn von ein paar Hakan Nesser Lesungen, aber da ist er mir eigentlich nicht unangenehm aufgefallen.

Wolf, gut dass man noch manches in petto hat, wenn sich ein Hörbuch zieht. Ich habe von Mercier hier noch "Lea" ebenfalls von Walter Kreye gelesen. Es hat aber bisher noch nicht den Weg auf meinen Player gefunden. Walter Kreye kenne ich von Amelie Nothombs "Der Professor", da hat er mir sehr gut gefallen.

Viele Grüße
Elke

[Turni]

Ich habe mir soeben "Die Totgesagten" von Camilla Läckberg gekauft via mini-abo.
Das ist jetzt gerade auf dem Weg zu meinem Player.

Zur Zeit habe ich noch die letzte Stunde von "Alle sieben Wellen" im Player. Es gefällt mir nicht so gut wie "Gut gegen Nordwind". Während ich für Gut gegen Nordwind eine glatte 1 geben würde, gebe ich für Alle sieben Wellen nur 2,5.

[Binchen]

Liebe Rachel,

gestern habe ich meine Bücher durchforstet und nach einem Zweitbuch Ausschau gehalten. Dabei sind mir auch meine Nordfriesland - Krimis besonders aufgefallen.

Du schriebst ja:

...

.Aber, unterhaltsam ist es allemal und sollte Band 2 auch als Hörbuch erscheinen, hätte ich nichts dagegen, mich noch einmal nach Kiel zu begeben.

was meinst Du nur, wie schön es wäre 'Großer Jäger' aus Husum mal life zu erleben ... *strahl* Diese Nygaards finde ich ja auch nochmal besser