JMaria hat geschrieben:"Eine Naturkatastrophe"
mir fiel besonders diese Armageddon Stimmung (Endzeitstimmung) in der Geschichte auf. Diese Menschen hatten keine Chance zu überleben und dennoch diese passive Ergebenheit.
"Passive Ergebenheit" charakterisiert die Geschichte sehr gut, die schrecklichen Geschehnisse werden ja relativ ruhig und nüchtern berichtet. Obwohl es keine Fluchtmöglichkeit gibt (die einzige Straße ist zerstört) gibt es kein Aufbegehren oder Panik, sondern alles wird einfach so hingenommen.
JMaria hat geschrieben:Ich glaube, keine Nation hat soviel über Endzeitkatastrophen geschrieben und gefilmt wie die USA.
Interessanter Gedanke, darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht, wobei das natürlich bei den Filmen nicht gar so verwunderlich ist, denn die USA ist nun einmal die führende Filmnation, sie haben also wahrscheinlich fast über jedes Thema die meisten Filme gedreht.
In "Sonderbares Verhalten" verstopft sich der Ich-Erzähler mit Kleenex und einem Schal die Ohren, offenbar weil es ihm nun zu laut ist, seit er nicht mehr alleine lebt. Seine Behauptung, daß er in Wirklichkeit kein Sonderling sei, will man als Leser nicht so recht glauben.
Die nächste Geschichte, "St. Martin", habe ich auch schon gelesen. Es ist eine vergleichsweise umfangreiche Geschichte, die recht geradlinig erzählt ist, aber man bleibt als Leser am Ende dann doch irgendwie ratlos zurück. Welches St. Martin ist hier eigentlich gemeint? Die Erzählung spielt offenbar in Frankreich ("Monsieur", "Francs"). Man erfährt gleich zu Anfang, daß es da ein Ereignis mit einem Hund gab, dem etwas zugestoßen ist. Was das war, erfährt man dann erst gegen Ende der Geschichte, wobei dieses Ereignis dann ganz am Ende der Geschichte anscheinend doch nicht mehr so wichtig ist. Die Schilderungen der Umgebung sind zum Teil sehr detailliert, aber über die beiden Hausmeister (Mann und Frau?) erfährt man eher wenig. Man weiß nicht einmal, wie sie aussehen. Auch zu den vielen Menschen (Nachbarn, Dorfbewohner), die erwähnt werden, bekommt man als Leser keine rechte Beziehung, es scheint, als ob die Menschen da irgendwie aneinander vorbei leben oder als ob sie kein tieferes Interesse aneinander hätten. Eine sehr merkwürdige Stimmung, die da in dieser Geschichte vorherrscht.
Schöne Grüße,
Wolf