William Faulkner

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William Faulkner

Beitragvon steffi » Di 23. Mär 2010, 11:20

Hallo JMaria,

da bin ich gespannt, wie dir Faulkner gefällt. Ich finde seine Atmosphäre sehr interessant, aber die Sprache und Handlungen oft sehr derb und ab und zu verzerrt wie im Alkohlrausch. Ich kenne aber nicht so viel von ihm, daher freue ich mich auf einen weiteren Bericht.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon JMaria » Di 23. Mär 2010, 11:29

steffi hat geschrieben:Hallo JMaria,

da bin ich gespannt, wie dir Faulkner gefällt. Ich finde seine Atmosphäre sehr interessant, aber die Sprache und Handlungen oft sehr derb und ab und zu verzerrt wie im Alkohlrausch. Ich kenne aber nicht so viel von ihm, daher freue ich mich auf einen weiteren Bericht.


meinst du damit "Die Freistatt"? Faulkners Antwort auf die Frage, ob er während des Schreibens berauscht gewesen sei, "Nicht immer", hat mich amüsiert *g*

Gespannt bin ich wie ich die Gewaltbereitschaft vertrage, denn Christmas wird es übel ergehen, wenn der Pöbel ihn findet. Doch es passt auch zu dem heißen Süden, der Atmosphäre .. ... aber ich muß erst noch weiter in die Geschichte vordringen.

Vom Aufbau her, finde ich den Roman jedenfalls hoch interessant und total auf meiner Linie.

es soll auch einen "anderen" Faulkner geben, mit "Schelmen" wie in Steinbecks Romanen wie "Von Mäusen und Menschen".... Auch ein interessanter Aspekt, den Autor nicht aus den Augen zu verlieren.

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Rachel » Di 23. Mär 2010, 11:37

Hallo Maria,

JMaria hat geschrieben:neben "Drood" habe ich nun "Licht im August" von William Faulkner begonnen. Ich habe zuvor noch nichts von ihm gelesen, da die Meinungen über seine Romane doch recht auseinander gehen. Doch ich glaube mit "Licht im August" habe ich eine gute Wahl als Einstieg getroffen. Diese flirrende Hitze gibt der Geschichte eine gewisse Zeit- und Raumlosigkeit die mich anspricht. Gefällt mir bisher sehr gut und so langsam spitzt sich das Geschehen zu....

Sehr interessant, bitte berichte doch weiter, wie Dir "Licht im August" gefällt. Ich habe von dem Autor noch "The Sound and the Fury / Schall und Wahn" hier, konnte mich bisher aber nicht zum Lesen aufraffen. Vielleicht hilft es ja, wenn Du positiv über "Licht im August" berichtest. ;)

Ich lese immer noch "Jane Eyre", nähere mich aber dem Ende. Tolles Buch, wirklich schade, dass ich momentan so wenig zum Lesen komme. Aber wenn ich mal Zeit habe, genieße ich es sehr. :)
Liebe Grüße,
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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Di 23. Mär 2010, 12:52

Hallo zusammen,

schön, dass Dir "Jane Eyre" auch so viel Freude bereitet, Rachel! Ich habe es damals auch ausgesprochen gern gelesen! :-) (Ich habe nach dem Buch übrigens mit viel Vergnügen die Verfilmung mit Samantha Morton geguckt! Und da fällt mir ein, ich habe noch ein oder zwei Verfilmungen zu Hause, die ich schon lange sehen möchte. Könnte ich eigentlich demnächst mal anschauen!)

Maria, Deinem Lesebericht von "Licht im August" lausche ich mit großem Interesse! Irgendwie hat William Faulkner bislang meinen Leseweg noch nicht gekreuzt. Aber was Du über ihn berichtest, macht mich über alle Maßen neugierig! "Licht im August" könnte für mich das passende Buch von ihm sein. Bitte berichte weiter. Die Stimmung des Buches, die Du schilderst, kann ich mir gut vorstellen. Und die Eskalationen, zu denen es im Verlauf der Geschichte noch kommen wird, auch.

Interessant finde ich die :arrow: Infos zu dem Autor bei Wikipedia. Das Leben, das er (auch) in "Licht im August" beschreibt, kennt er, somit weiß er wovon er schreibt - sowas gefällt mir immer. Er wuchs selbst in solch einer Stadt in Mississippi auf. Interessant finde ich auch, dass er all seine Geschichten im fiktiven Ort Yoknapatawpha County spielen lässt (in dem ja auch, wie Du in literarische Reisen berichtet hast, "Licht im August" spielt) , dass an das reale Oxford in Mississippi angelehnt ist, in dem er aufwuchs. Auch die Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist (Anfang des 20. Jahrhunderts), ist ihm bestens vertraut. Doch, von dem Buch würde ich mir so einiges versprechen. Ich werde mal reinlesen. Und Du halte uns hier bitte auf dem Laufenden, Maria, ja?

Auch der manchmal alkoholisierte Zustand des Autors beim Schreiben (was sich offenbar auch teils im Roman wiederspiegelt) interessiert mich durchaus. Das kann intensiv sein, denke ich.
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon JMaria » Mi 24. Mär 2010, 11:29

Hallo Petra, hallo Rachel, hallo Steffi,

Petra hat geschrieben: Interessant finde ich die :arrow: Infos zu dem Autor bei Wikipedia. Das Leben, das er (auch) in "Licht im August" beschreibt, kennt er, somit weiß er wovon er schreibt - sowas gefällt mir immer. Er wuchs selbst in solch einer Stadt in Mississippi auf. Interessant finde ich auch, dass er all seine Geschichten im fiktiven Ort Yoknapatawpha County spielen lässt (in dem ja auch, wie Du in literarische Reisen berichtet hast, "Licht im August" spielt) , dass an das reale Oxford in Mississippi angelehnt ist, in dem er aufwuchs. Auch die Zeit, in der die Geschichte angesiedelt ist (Anfang des 20. Jahrhunderts), ist ihm bestens vertraut. Doch, von dem Buch würde ich mir so einiges versprechen. Ich werde mal reinlesen. Und Du halte uns hier bitte auf dem Laufenden, Maria, ja?

Auch der manchmal alkoholisierte Zustand des Autors beim Schreiben (was sich offenbar auch teils im Roman wiederspiegelt) interessiert mich durchaus. Das kann intensiv sein, denke ich.



ich berichte natürlich gerne weiter.

Petra, den Artikel im Wikipedia fand ich sehr hilfreich, denn es wurde mir erst dabei richtig bewußt, dass es sich um einen fiktiven County handelt, angelehnt an Faulkners Zuhause und dass die meisten seiner Bücher darin spielen. Faulkner nahm sich darin Sherwood Anderson als Vorbild, der sozusagen als einer der ersten modernen Autoren von "lokaler Literatur" galt und "Lokale Literatur" salonfähig machte. Bei Sherwood Anderson war es der Bundesstaat Ohio, bei Faulkner Mississippi.

nochmals zurück zum alkoholisiertem Zustand des Autors und seines oben erwähnten Zitates. Darin ging es um das Buch "Die Freistatt". In welchem Zustand er "Licht im August" schrieb ist mir nicht bekannt. Doch ich glaube, er war nüchtern, denn die Struktur des Romans finde ich, nachdem ich 150 Seiten gelesen habe, brillant.

Rachel, "Schall und Wahn" interessiert mich auch. Ich muß mich wirklich zusammen reissen, dass ich nicht gleich mehr von ihm kaufe. Ich habe noch sein berühmt-berüchtigtes "Die Freistatt" im SUB. Aber am meisten reizt mich die Trilogie um die (Schelmen)Familie Snopes (Das Dorf, Das Haus, Die Stadt // The Hamlet, The Mansion, The Town).

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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon Petra » Mi 24. Mär 2010, 11:46

Hallo zusammen,

nun noch mal zu Faulkner, auf den Du mich wirklich sehr neugierig machst, Maria.

Maria hat geschrieben:Faulkner nahm sich darin Sherwood Anderson als Vorbild, der sozusagen als einer der ersten modernen Autoren von "lokaler Literatur" galt und "Lokale Literatur" salonfähig machte. Bei Sherwood Anderson war es der Bundesstaat Ohio, bei Faulkner Mississippi.


Das ist ja interessant, dass Sherwood Andersons Ohio-Erzählungen Faulkner zum Vorbild dienten und dass Anderson die sog. Lokale Literatur solonfähig machte. Interessant - das wusste ich nicht. Ich habe den Wikipedia-Artikel nur überflogen, eigentlich auf der Suche nach Titeln von Faulkners Romanen.

Sag, hat Deine aktuelle Lektüre (Sherwood Anderson) Dich auf Faulkner gebracht? Wenn ja, wodurch? Durch die Info mit dem Vorbild, das Anderson Faulkner gab?

Maria hat geschrieben:Doch ich glaube, er war nüchtern, denn die Struktur des Romans finde ich, nachdem ich 150 Seiten gelesen habe, brillant.


Ok, der alkoholisierte Zustand gilt vielleicht nur für "Die Freistatt". Auch gut zu wissen.

Aber auf "Licht im August" machst Du mir immer mehr Lust! Wo Du jetzt auch die Struktur des Romans so brillant findest. Danke fürs Neugierde anstacheln!
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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon JMaria » Mi 24. Mär 2010, 12:23

Hallo Petra,

zuerst einmal ein dickes Danke schön für deinen ausführlichen Bericht und Rezension zu "Kürzere Tage". Die Rezension muß ich mir noch in Ruhe durchlesen. Das Buch habe ich auf meiner Merkliste.

Petra hat geschrieben:Sag, hat Deine aktuelle Lektüre (Sherwood Anderson) Dich auf Faulkner gebracht? Wenn ja, wodurch? Durch die Info mit dem Vorbild, das Anderson Faulkner gab?


Faulkners Romane (Licht im August // Die Freistatt) schlummern schon Jahre in meinem SUB. Und tatsächlich hat mich die Leserunde "Winesburg, Ohio" (Sherwood Anderson) daran erinnert. Ich spürte, dass ich mich noch nicht von "Amerika" lösen konnte. Klar war mir allerdings auch, dass "Die Freistatt" als Beginn für mein "Faulkner-Leseabenteuer" nicht in Frage kommt. Doch "Licht im August" gilt eigentlich als eins seiner Meisterwerke. Ich bin etwas ängstlich an diesen Autor rangegangen, weil seine Darstellung des Südens sehr realistisch (zu seiner Zeit) dargestellt wird. Frauen die kaum mitreden und den Männern zu Willen sind, passiv sind in ihrer Sexualität oder Religion usw... , die Gewaltbereitschaft, Rassismus...

Die Atmosphäre ist in "Licht im August" voller Elektrizität. Der Autor knüpft verschiedene Erzählebenen ineinander. Die eigentliche Geschichte umfasst nur ein paar Tage, doch die Rückblenden ein ganzes Leben mancher Protas. Dann gefällt mir auch die Symbolik, die sich manchmal im Namen eines Protagonisten findet oder die Heraushebung der Gegensätze (Mann/Frau....), das finde ich schon sehr brillant gemacht.

Petra hat geschrieben:Das ist ja interessant, dass Sherwood Andersons Ohio-Erzählungen Faulkner zum Vorbild dienten und dass Anderson die sog. Lokale Literatur solonfähig machte. Interessant - das wusste ich nicht.


eigentlich hat es schon Sarah Orne Jewett den Amerikanern vorgeführt, dass regionale Literatur seinen Reiz haben kann, mit ihren Kurzgeschichten, die in Maine spielen, ende des 19. Jahrhunderts. Doch die Modern Short Story mit regionalem Charakter hat Sherwood Anderson vorgeführt.

Einige Schriftsteller, wie Faulkner, Steinbeck, Thomas Wolfe, Jerome D. Salinger, Raymond Carver usw. ließen sich von Sherwood Andersons Werk "Winesburg, Ohio" inspirieren.

Somit verbleibe ich noch eine Weile in der amerikanischen Literatur :-)

Liebe Grüße
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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon YvonneS » Mi 24. Mär 2010, 13:18

@Maria
Liest Du Faulkners "Licht im August" eigentlich in der Neuübersetzung, die vor zwei-drei Jahren erschienen ist?
Zuletzt geändert von YvonneS am Mi 24. Mär 2010, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Yvonne



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Re: Leseerlebnisse 2010 - Ich lese gerade

Beitragvon JMaria » Mi 24. Mär 2010, 13:46

YvonneS hat geschrieben:@Maria
Liest Du Faulkners "Licht im August" eigentlich in der Neuübersetzung, die vor zwei-drei Jahren erschienen ist?



Hallo Yvonne,

nein, ich lese die Übersetzung von Franz Fein von 1935, die sich immer noch gut lesen lässt, trotz des Alters. Ich habe die ersten Seiten der Neuübersetzung von Frielinghaus/Höbel mit Franz Fein verglichen und fand sie insbesondere dann besser, wenn persönliche Gedanken der Protas austauchten. Beispiel Lena Grove:


Frielinghaus/Höbel:
"Ich bin noch keinen Monat unterwegs und hab's schon bis Mississippi geschafft, weiter weg von zu Hause, als ich je vorher gewesen bin. Ich bin jetzt weiter weg von Doane's Mill , als ich seit meinem zwölften Lebensjahr gewesen bin."

Franz Fein:
"Noch nicht ganz einen Monat bin ich unterwegs und bin doch schon in Mississippi, so weit von zu Hause wie noch nie. so weit von Doane's Mill bin ich noch nie fortgewesen, seit ich zwölf Jahre alt war."

eine einfache, naive, junge Frau vom Lande spricht mMn in einem einfachen Stil. Mir liegt Franz Fein eher.

und als ich Friedhelm Rathjens Rezension aus der Neuen Zürcher Zeitung las, der ja selbst ein Kenner amerikanischer Literatur ist und Übersetzer, fand ich es für mich nicht notwendig eine Neuausgabe zu kaufen, da ich ja bereits die alte besaß.

Zitat:
Aus seiner Sicht wird das Übersetzerduo Helmut Frielinghaus und Susanne Höbel der Faulknerschen Sprache zwar weitgehend gerecht und kann auch mit einigen Modernisierungen überzeugen. Manchmal allerdings fällt die Übersetzung, die für den Geschmack des Rezensenten insgesamt ruhig ein bisschen präziser und radikaler hätte ausfallen können, sogar hinter die Fassung von 1935 zurück. Ganz schlimm findet er den schwafelnden Klappentext der Neuedition, der Rathjen zufolge von einer Ausgabe des Jahres 1955 abgeschrieben ist.
http://www.perlentaucher.de/buch/29146.html


und hier gehts noch zu einer Leseprobe der neuen Übersetzung:
http://www.rowohlt.de/fm/131/Faulkner_L ... August.pdf

hier zu einer Leseprobe von Franz Feins Übersetzung:
http://www.rowohlt.de/fm/131/Faulkner_Licht.pdf

um mal ein Gespür zu bekommen.

Liebe Grüße
Maria
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Re: William Faulkner

Beitragvon YvonneS » Mi 24. Mär 2010, 14:02

@Maria

Danke für den Vergleich der beiden Übersetzungen und die beiden ergänzenden Links. Und ich muss Dir recht geben: eine einfache naive junge Frau vom Land würde sicher nicht so geschliffen sprechen, wie in der Neuübersetzung. Manchen Büchern tut eine (modernisierte) Neuübersetzung einfach nicht gut. Das ist mir auch bei "Der große Meaulnes" aufgefallen. Ich hab zwar jetzt keinen direkten Vergleich mit einer älteren Version, aber mir passte das sprachlich weder in die Zeit noch in ein Teenager-Umfeld. Diesen Klassiker werde ich in der Manesse-Ausgabe nochmals lesen.
Liebe Grüße
Yvonne



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