Hallo zusammen,
mit Stieg Larssons "Verdammnis" bin ich nun auch durch. Und sehe mich erneut bestätigt: Für mich sind die Hörbücher besser geeignet als die Bücher es wären. Denn Lisbeth ist mir - wie schon im Buecher4um im Stieg Larsson Thread ursprünglich erwähnt - zu sehr Superheldin! Das kommt jetzt im zweiten Teil der Trilogie so richtig heraus. Spoilerschrift:
Das Ende... mit Kugel im Gehirn und noch lebendig eingegraben, gräbt sie sich wieder aus und wiedersetzt sich ihren Widersachern. Nee klar! Wenn ich sowas im Buch lesen würde, würde mir wirklich der Spaß vergehen! Bei Hörbüchern ist meine Toleranzgrenze höher - warum auch immer. Aber den Spaß mindert es für mich definitiv auch hierbei ab. Ebenso dass Lisbeth so klein und solch ein Fliegengewicht ist, es beim Boxen damals aber mit jedem aufgenommen hat (und dabei gut abgeschnitten hat), ist mir zu viel. Dass sie solch eine hervorragende Hackerin ist, ist ok für mich. Und ich mag die Figur der Lisbeth auch. Aber die Unglaubwürdigkeiten würde mir die Bücher verleiden - da kenne ich mich. Ebenso unglaubwürdig ist Lisbeths Halbbruder. Wobei ich ja stark vermute, dass das ihre umoperierte Zwillingsschwester sein könnte. Wobei dann natürlich nicht erklärt wäre, dass sie so dermaßen groß ist. Aber Stieg Larsson traue ich den Humbug auch noch zu! Mal sehen. Mir reichte schon, dass er so schmerzunempflindlich ist. Alles ein bisschen sehr drüber für drüber für meinen Geschmack.Auch muss ich sagen, dass mir der erste Teil ("Verblendung") besser gefallen hat als der zweite. Im zweiten wurde mir zu viel erklärt, wer wer ist und wie alles mit Lisbeth zusammenhängt. Mir war das oftmals keine flüssig erzählte, keine sich von selbst ergebende Geschichte mehr. Die Spannung hat für mich darunter etwas gelitten. Sie wurde nicht gänzlich zerstört, aber dennoch bekommt "Verdammnis" von mir in der Wertung nur 7 von 10 Punkten. "Verblendung hatte ich 8,5 gegeben.
Als nächstes habe ich nun zu "Das Labyrinth der Wörter" von Marie-Sabine Roger gegriffen. Und auch hier glaube ich, war für mich der Griff zum Hörbuch richtig. Eine naiv erzählte Geschichte mit viel Herz und auch Tiefgang - für mich eignet sich so etwas immer gut zum hören. Die sehr einfache Sprache (muss so sein, da die Figur, aus deren Sicht hier erzählt wird, eben ein sehr einfacher Mensch ist) liegt mir gehört mehr als gelesen. Ich freue mich schon aufs weiterhören.
Und nun zu Euch:
@Trixie: Auf "Die Wendeltreppe" freue ich mich schon. Hab sie ja schon auf meinem iPod. Gut zu wissen, dass die etwas zu alt klingende Stimme nur auffällt und nicht stört. Das reinhören hatte mir ja sehr gut gefallen. Aber da wusste ich auch noch nicht, dass die Stimme vielleicht etwas zu alt ist für die Hauptfigur der Geschichte. Aber gut zu wissen, dass das letztendlich auch nicht zum Hör-Hindernis wird!
@Elke: Du kennst "Die Wendeltreppe" also auch schon. Ja, das kann sein: Wenn man vorher ein noch besser gesprochenes Hörbuch hört, dann fällt einem eine solide Sprecherleistung negativer auf.
"7 Minuten zu spät" hatte ich damals gelesen. Fand ich sehr gut. Spannend und irgendwie eigen. Nur das Ende war mir ein bisschen zu Hollywood-like.
Und Tommy Jaud höre ich auch gern - allerdings eben auch gelesen von Christoph Maria Herbst. Dass "Hummeldumm" eine Autorenlesung war, hielt mich ab. Aber gut zu wissen, dass er es durchaus sehr gut macht! Bei einer Autorenlesung ja alles andere als selbstverständlich. Und einen Christoph Maria Herbst muss man erst mal "ersetzen" können!
Dass Du nun auch gerade das erste Kühlfach-Buch hörst, während Binchen gerade am zweiten ist, ist auch schön.
@Binchen: Gut zu wissen, dass auch "Im Kühlfach nebenan" wieder klasse ist. Und die Dosis wieder gut getroffen ist. Ich denke auch, länger dürften die (Hör-)Bücher nicht sein, da ich mir gut vorstellen kann, dass der Humor sonst doch ermüdet.
@NatiFine:NatiFine hat geschrieben:bevor ich ein neues Hörbuch höre, lese ich in der Regel keine Rezensionen oder Informationen zum Autor oder Sprecher. Ich möchte mich nicht beeinflussen lassen und unvoreingenommen an Neues herangehen.
Das kann ich gut verstehen - geht mir auch so. Dachte mir nur, dass meine Infos über Helge Timmerberg und Andreas Altmann für Dich interessant sein könnten. Mag sonst ja sein, dass Du Timmerberg als "ganz nett" abtust, und vielleicht die besseren Sachen von ihm verpasst. Ich fürchte nämlich, dass "Der Jesus vom Sexshop" eines seiner ganz netten Sachen ist, aber kein Highlight. Und er Dir zudem gelesen besser liegen könnte als gehört, da Du ja Reiseberichte sehr gern magst. Und Andreas Altmann empfehle ich einfach immer zu gern, weil ich seine Bücher wirklich sehr schätze.
Von Helge Timmerberg habe ich auch mal ein total witziges kleines Büchlein (kein Reisebericht) gelesen. Das hat mir zu gut gefallen! Es heißt "Timmerbergs Tierleben". Hier mal der Link zu meiner
Rezension, falls sich hier jemand für Timmerberg interessiert. Darüber habe ich Timmerberg für mich entdeckt.
Interessant, dass Du ihn letztlich sogar doch kanntest - zudem noch aus
Die Zeit, die Du anscheinend gern liest.

NatiFine hat geschrieben:Das ist der erste Fall für mich, bei dem mir ein Hörbuch Lust macht, mir die Bücher des Autors mal näher anzusehen.
Das freut mich total! Und ich denke, es lohnt sich! Könnte mir echt gut vorstellen, dass er Deinen Geschmack trifft.
@Hermy: Du machst mir wirklich Lust und vor allem Mut, "Die Blechtrommel" bald zu hören! Mich machte ja die Rezension in der
hörBücher so neugierig. Da war auch die Rede von großem Hörgenuss! Ich hätte sonst befürchtet, dass die Autorenlesung eher nicht so eine tolle Idee ist. Hätte ich Grass nicht so zugetraut. Schön aber, dass das Magazin darauf aufmerksam machte und Du nun auch noch bestätigen kannst, dass er einem da einen ganz großen Hörgenuss liefert! Zumal ich das Buch lange schon lesen wollte, hier aber befürchtet habe, dass es mir doch schwer fällt. Hören ist mir in dem Fall glaube ich lieber. Wie gut, dass ich das Hörbuch schon auf meinem iPod habe.

Und vielleicht wird das somit mein erstes wirklich langes Hörbuch. Sonst waren meine Hörbücher eigentlich max. 9 CDs. Wird sicher mal eine Erfahrung, was Längeres zu hören. Ich bin darauf gespannt, auch wenn ich dem noch mit etwas Ehrfurcht entgegen sehe.
Vor längeren Hörbüchern - sehe ich hier - haben außer mir noch andere Respekt. Ist sicher mal einen Versuch wert.
@Turni: Vielen Dank für Deinen Bericht zu Suters "Der Koch". Sag, sind das eher Kurzgeschichten? Weil es dort anscheinend verschiedene
Menüs gibt? Oder ist es eine in sich geschlossene Romanhandlung, die in
Menüs unterteilt ist? Wie hat man sich das vorzustellen?
@Britti: Ja, Val McDermids Hill/Jordan-Reihe ist sehr grausam. Finde ich wirklich auch. Und mir reicht somit die Hörspiel-Variante, die ja auch zudem sehr gut gemacht ist. Dass Dir das Hörspiel von "Schlussblende" schon zu nahe geht, kann ich dennoch gut verstehen. Die Atmosphäre ist schon beklemmend gemacht. Am Ende steigert sich das sogar noch mal. Solltest Du vielleicht dann doch die Finger von lassen.