Hallo Ihr Lieben,
Mensch, Ihr hört ja tolle Sachen! Und zu vielem möchte ich auch was sagen. Also lege ich mal los:
Die
Brunetti-Hörspiele finde ich genauso gelungen wie Du, NatiFine. Dass Du da Probleme hattest, zu folgen, liebe Milka, lag bestimmt an Deiner Fitness-Ablenkung.

(Aber sehr löblich - Fitness und Hörbuch zu vereinen!

)
Ich habe die Brunettis lange Zeit ja gelesen (bis Band 13). Sie jetzt als Hörspiel wiederzuerleben, gefällt mir ausnehmend gut! Zumal ich sie auch so atmosphärisch finde. Aber ich habe Milka gegenüber somit natürlich den Vorteil, dass ich die Handlung schon kenne und mich nicht mehr so darauf konzentrieren muss. Das geht mit übrigens bei Hörspielen nahezu generell so: Sie erfordern hohe Aufmerksamkeit, da sie die Story ja zusammenraffen und nur durch Dialoge, kleine Erzählpassagen und Geräusche wiedergeben. Da kann schnell ein roter Faden abhanden kommen oder (bei schlecht gemachten) fehlen! Ich habe mich beim Stieg Larsson-Hörspiel "Verblendung" gefragt ob dem jemand folgen kann, der zuvor nicht die Lesungen oder Bücher gehört/gelesen hat. Halte ich für schwierig. Als "Wiedersehen" war das Hörspiel aber super, da so atmosphärisch! An der Stelle ein liebes Dankeschön an Dich, liebe NatiFine, dass Du mich an die Brunetti-Hörspiele erinnert hattest vor ein paar Wochen! Die machen so einen Spaß! Und mir gefällt Hannelore Hoger in den Erzählpassagen auch ausnehmend gut! Sie erzeugt mit ihrer Stimme viel Atmosphäre, die auch sehr zum Ton von Donna Leon passt! Schön, dass Du das auch so wahrnimmst, NatiFine!

(Übrigens hat mir Hannelore Hoger auch sehr, sehr gut in der Lesung des Elizabeth George-Krimis "Gott schütze dieses Haus" gefallen. Eine ganz tolle Lesung - und auch ein Krimi, der mal wieder mehr ist als das. Hat mir wirklich sehr gefallen - hier mal meine
Rezension von damals.)
Bei den
Val McDermid-Hörspiele der Tony Hill und Carol Jordan-Reihe ist die Umsetzung super gelungen. Der rote Faden hat sich für mich an keiner Stelle verloren. Sehr, sehr gut gemachte Hörspiele sind das! Aber ich muss Britti zustimmen: Auch mir sind sie teils schon fast ein wenig zu heftig. Was sie da mit den Opfern (und mit Tony Hill) machen, ist schon echt heftig. Ich denke nach wie vor auch, dass ich die Bücher (oder Lesungen) nicht so gut verkraften würde. Aber auch so manche Hörspiel-Sequenz setzt mir da schon sehr zu! Gerade im 1. Band "Das Lied der Sirenen". Aber gemacht sind die Hörspiele wirklich großartig!
Es freut mich, dass ich Dich mit den Hörspielen grad anstecken konnte, Milka!

Ich halte es mit den Hörspielen auch wie Britti: Immer mal wieder zwischendurch. Ansonsten dann lieber wieder mal eine Lesung. Aber ich möchte die Hörspiele nicht mehr so ganz aus den Augen verlieren, wie es mir jahrelang mal ging.
Hape Kerkelings "Ich bin dann mal weg" ist eines meiner absoluten Lieblings-Hörbücher, Milka!

Da passte einfach alles: Die Geschichte und Hape als Sprecher seines eigenen Erfahrungsberichts. Grandios! Viel Hörvergnügen! Das Buch kennst Du ja schon.
Und auf
Rattentanz bin ich auch immer neugieriger geworden. Schön, dass Du uns von Deinen Eindrücken dazu berichtest, liebe Britti. Und in Ausnahmesituationen kann ich mir schon gut vorstellen, dass das
Tier im Mensch zum Vorschein kommt. Und unsere Abhängigkeit von Computern, bzw. wie weit sie in unser Leben eingreifen, ist sowieso ein absolut spannendes Thema! Einen Hacker-Wettbewerb finde ich auch krass! Danke für die Info, Milka!
Orhan Pamuks "Das Museum der Unschuld" habe ich auch noch auf meinem Player. Als Buch ging mir das irgendwann zu nahe. Kemals Gefühlswelt steckte mich an. Zumal ich selbst gerade eine ganz schwierige Liebesgeschichte hinter mir hatte, bzw. sie endlich unkompliziert wurde, sich endlich geklärt hatte. Da versetzte mich Pamuk allzu sehr in dieses Gefühlschaos. Und dann der Verlust von einem geliebten Menschen - auch das Thema kam gerade zum falschen Zeitpunkt für mich. Somit bewirkte das Buch viel zu intensive Gefühle bei mir, was aber natürlich ein Kompliment an den Autor ist! Er kann ganz toll erzählen!
So hoffe ich darauf, dass ich die Geschichte übers Hörbuch besser zu Ende bringen kann, und sie mir nicht so nahe geht wie beim lesen. Dass Gegenstände Erinnerungen auslösen, Gefühle und ganze Welten heraufbeschwören können, stimmt. Auch eine Erfahrung, die ich selbst kurz vorher gemacht hatte. Wenn die Eltern sterben, und man Gegenstände von ihnen sieht, berührt und aufbewahrt, dann kann man die Gefühle von einst vollständig zürckholen. Ganz deutliche Erinnerungen lassen sie vor dem inneren Auge entstehen. Auch aus dem Apsekt fand ich das Buch sehr interessant!
So, Ihr Lieben. Ich habe es sehr genossen Eure Berichte zu lesen!