Hallo zusammen,
ich befinde mich gerade auf einem Bauernhof in den Niederlanden, in einem Dorf namens Waterland. Dort ist es sehr karg. Keine Abwechslung. Jeden Tag das gleiche. Helmer führt den Hof, seit sein Vater zu alt und zu krank dafür geworden ist. Helmer möchte Neues in sein Leben lassen, frischen Wind auf den Hof bringen. Und es gelingt ihm. Aber so einschneidend die Veränderungen für jemanden wie ihn sein mögen, so kümmerlich sind sie für jemanden, der es von außen betrachtet. Ja, so ist es. Wir Menschen können uns ändern, aber das geht nur sehr langsam. Und wer ein Leben wie Helmer hinter sich hat, der kann da auch nur ganz kleine Schritt tun. Und froh sein, wenn er seinem Leben überhaupt noch in irgendeiner Form eine andere Richtung geben kann. Die stupide Eintönigkeit und Fremdbestimmtheit seines Lebens hat ihn abgestumpft.
Ich leiste ihm sehr gern Gesellschaft. Eine sehr schöne und karge Geschichte, die mich berührt. Auf seine ganz leise Art vielleicht sogar eindringlicher, als laute Töne es könnten. Und die Sprache ist ebenfalls angemessen karg. Keine Wendung zu viel, keine überflüssige Bewegung darin.
@Didonia: Die Zeit im ersten Weltkrieg ist sicher aufregend. Ja, die Begeisterung, mit der so manch ein Mensch in den Krieg zieht, erschreckt mich. Da darf man ja mal gespannt sein, wem dieser Krieg Gutes bringt. Sicher den wenigsten!
[Gerbrand Bakker: Oben ist es still]


