Hallo zusammen,
ich verstehe was Du meinst, lieber Peter. Beim lesen geht es mir verstärkt so: Nach einem richtig tollen Buch fällt es mir schwer, mich für ein neues zu entscheiden, und mich darauf auch wirklich einzulassen. Die Eindrücke müssen erst sacken. Beim hören kann ich da schneller umschalten. Aber auch da kenne ich dieses Phänomen.
Aber ich entscheide mich trotzdem meist sehr schnell für etwas neues. Einfach weil ich den nächsten Tag nicht ohne Lese- oder Hörstoff unterwegs sein will. Glücklich ist solch ein Schnellschuss manchmal dann nicht. Aber ich habe auch ein relativ sicheres Händchen entwickelt in meiner Auswahl. So ist es bei mir, wie bei Steffi und Britti z. B., dass ich gern zwischen den Genres wechsel. Und nach einem Highlight nehme ich gern eine
sichere Bank. Also eher weniger etwas, von dem ich mir grandioses verspreche, sondern eher etwas, was bei mir eigentlich immer gut ankommt. Ich habe da diverse Autoren, die für mich verlässlich sind, wenn es darum geht, mich gut unterhalten zu fühlen - nicht mehr und nicht weniger.
Aber wie gesagt, hätte ich nicht sonst einen Tag ohne Buch/Hörbuch vor mir, würde ich mir oftmals auch mehr Zeit lassen. Ich merke das gern mal am Wochenende wenn ich gerade ein Buch beendet habe. Dann greife ich oft erst Sonntag Abend zum nächsten. Beim Hören verhält sich das wiederum etwas anders. Denn am Wochenende putze ich gern. Das heißt: Viel Hörzeit am Stück. Und da schalte ich dann auch gern direkt zum nächsten Hörbuch.
@Britti: Toll, dass Du schon "Die Woll-Lust der Maria Dolors" am Wickel hast und es sich so gut anhört! Bis auf die gewöhnungsbedürftige KatharinaThalbach. Die hat wirklich eine krächzende Stimme. Aber lesen kann sie immerhin gut. Konntest Du Dich an die Stimme inzwischen ein bisschen gewöhnen?
Dass das Buch was für Deine Oma ist, kann ich mir sehr gut vorstellen! Und ich finde auch sehr interessant was Du über den Umgang der anderen mit der alten Dame schreibst. Dass man alte Leute oft wie Kinder behandelt, stimmt. Ich freue mich auch schon auf das Hörbuch! Ich hatte mich bewusst fürs Hörbuch entschieden, da ich weiß, dass es als Buch anderen doch dann nachgestanden hätte. Als Hörbuch kommt es eher dran. Es ist bereits auf meinem iPod. Und Du machst mir große Lust darauf!
@Peter: Sicher nicht mein Lieblingsgenre, aber in dem Fall (zudem als Hörbuch) klingt es sehr interessant! "Die Sturmkönige" von Kai Meyer - ein modernes 1.001 Nacht, damit lockst Du mich schon hinter'm Ofen vor! Schön, dass Du uns teilhaben lässt, an Deinem tollen Hörerlebnis! Und toll, dass Du den 3. Teil nun auch hast ergattern können! Wäre allzu ärgerlich gewesen!
Überaus interessant, was Du über "Zwei Jahre Ferien" von Jule Verne schreibst. Wo es doch auch eine Robinsonade ist. Ich wusste davon noch gar nicht. Danke für den interessanten Aspekt. Und vielleicht kennt ja jemand das Buch oder gar Hörbuch und kann dazu etwas sagen. TWITCHET THE VOICE sagt mir gar nichts. Was für ein merkwürdiger Name!

In einer Amazon-Kundenrezension kommt er aber schon mal sehr gut weg!
@Steffi: Ja, 15 CDs oder 1165 Minuten sind schon wirklich ein dicker Brocken! Ich hatte letztens schon lange mit "Robinson Crusoe" zu tun, der sich mit unter 800 Minuten begnügte. Somit verständlich, dass Du noch ein Weilchen für "Freiheit" brauchen wirst. Schön aber, dass es Dir gut gefällt, trotz der ein oder anderen Langatmigkeit. Ich stelle mir Ulrich Matthes da auch sehr hilfreich vor. Denn seiner Stimme kann man so mühlos lauschen, dass er einen durch solche Stellen trägt, ohne dass man sich anstrengen muss. Die langsame Annäherung Franzens an seine Figuren kann ich mir gut vorstellen. Das war in seinen
Korrekturen auch so. Wenn die auch den meisten Lesern besser gefallen haben, als
Freiheit. Aber auch da umkreist er seine Figuren langsam. Mir fiel es da nicht schwer, Geduld aufzubringen, weil er es hervorragend erzählt hat. Aber generell tue ich mich beim Lesen auch schwerer mit solch langgedehnten Schilderungen. Franzen war für mich da die Ausnahme. Aber wie gesagt, "Die Korrekturen" sollen ihm noch etwas besser gelungen sein.