Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Mitfreude über meinen Kauf - ich freue mich wirklich sehr darauf, wenn ich dieses Buch in Händen halte. Denn auch ich habe größten Respekt vor diesem Mann. Vor seinem Leben, vor seinem Wissen und vor seiner Gradlinigkeit, die natürlich auch ihre Schattenseiten hat (wie die meisten stark ausgeprägten menschlichen Eigenschaften). Denn er ist somit in seinen Meinungen sehr starr, aber durch sein großes Wissensspektrum ist es wiederum sicher auch oft von Vorteil, dass er sich nicht beirren lässt. In jedem Fall macht ihn diese Eigenschaft einzigartig. Und führt ihn auch zu konsequenten Handlungen, wie der bei der Verleihung der
Goldenen Kamera. (Ich erinnere mich auch mit einem schelmischen Grinsen!

)
Britti, Du hast auch noch etwas schönes und wichtiges gesagt: Wirklich bewundernswert, dass er Deutschland die Treue gehalten hat. Und wie gut, dass ihm hierzulande großer Respekt gezeigt wird!
Didonia, dass Du nicht so gerne Bücher über den Krieg liest, kann ich sehr gut verstehen. Das kann einem ganz schnell zu nahe gehen. Ich merke es auch gerade ein wenig schon in den Auszügen in meinem aktuellen Buch ("Ausnahme" von Christian Jungersen). Die Fakten über Völkermorde sind hier sachlich untergebracht. Und hochinteressant aufgearbeitet, weil hier danach gefragt wird, was normale Menschen zu solchen Bestien werden lässt. Und dennoch, manchmal verliert man sich in der Vorstellung, was das für die Menschen, die das alles erlitten haben, heißt. Und das ist so unvorstellbar schlimm, dass es schnell zu viel werden kann. Eine Doku ziehe ich Romanen über solche Zeiten auch oft vor. Erstens weil ich dann oft gern reine Fakten höre. Zweitens weil man doch etwas mehr Distanz hat, als in einem Roman (oder Spielfilm), in dem man sich mit den Figuren identifiziert. Ich verstehe Dich somit.
Marcel Reich-Ranicki traue ich aber zu, mir das mit seiner gewohnten Stärke und Wachsamkeit nicht allzu emotional herüberzubringen. Und so freue ich mich, trotz (und auch wegen) des Themas sehr auf das Buch! Wie schön, dass er sein Leben aufgeschrieben hat. Zumal er sich eigentlich nie als Autor gesehen hat und auch keiner sein wollte. Aber wer solche Erlebnisse in sich trägt, sollte sie weitergeben. Zumal wenn er solch einen klaren Verstand hat und solch ein großes Talent, zu berichten, zu erzählen.
Ich bin richtig froh, über meine Hörereien zum Literarischen Quartett auf die Idee gekommen zu sein, das Buch doch - nach all den Jahren - noch zu kaufen und zu lesen.
Britti, für Dich wäre das in der Tat bestimmt auch etwas. Ich werde auf jeden Fall berichten!
