Hörerlebnisse 2011 - Ich höre gerade...

[Kessy]

So,ich noch mal,"Das Haus der Schwestern" habe ich gestern in einem Rutsch durch gehört.Es ist eigentlich nichts besonderes.Aber es diente mir sehr gut zur Entspannung.Mal etwas nichts so aufregendes zu hören,tut auch mal ganz gut.Und ich konnte sehr gut dabei abschalten.Zwar geht es in dem Roman um einen Mord,aber es wird sehr ruhig erzählt.Nun will ich mir von Stephen King "Wahn" anhören.Ich glaube das wird wohl eine Achterbahn der Gefühle.Erst etwas ruhiges hören und dann etwas hoffentlich spannendes.

[Binchen]

Hallo Kessy,

na fein, dass Dir das Haus der Schwestern zumindest gefallen hat. Ich habe es damals gerne gehört und vorher sogar gelesen. Am Ende des Schweigens fand ich noch besser, allerdings wird es nicht gerade gut gelesen.

Ich habe Audrey und ihre Schildkröte ja nun verlassen und mich einer Autorin mit Schreibblokade zugwand: Kajsa Ingemarsson: Das große Glück kommt nie allein.

Es beginnt, wie ein ChickLit-Roman, aber so langsam bekommt er etwas gehaltvolleres - Betonung auf ETWAS' . Eine Krimiautorin schreibt am letzten Band einer erfolgreichen Krimiserie, und kommt nicht so recht voran ... - Liza Marklund, Camilla Läckberg und andere warten schon darauf ihr den Rang abzulaufen ...

es liest eine sehr einfühlsame Nina Petri -

[Petra]

Hallo zusammen,

ich habe nun schon ein gutes Stückchen weiter "Der Trinker" von Fallada gehört. Es wird wirklich ausgesprochen gut und passend gelesen von Christian Melchert, wofür ich sehr dankbar bin. Einen Trinker von Anfang an zu begleiten, bis zum bitteren Ende, ist nicht eben amüsant. Christian Melchert verschmilzt mit Falladas Text, so dass man gebannt zuhört. Wie Erich Sommer zum Alkohol kommt, wie der Alkohol ihn langsam regiert, wie Erich sich selbst belügt, und seine Frau - um seine Sucht vor sich selbst überhaupt rechtfertigen zu können wahrscheinlich. Wie er immer weiter abrutscht. Das Geschäft vernachlässigt, die Ehe kaputt geht, er sich Geld beschafft, um seinen Alkohol zu kaufen. Ein sehr authentisches Porträt eines Süchtigen. Eindrucksvoll, vor allem vor Falladas persönlichem Hintergrund. Interessant auch, unter welchen Umständen Fallada den Roman schrieb (bei Amazon in der Kurzbeschreibung steht): Das Manuskript getarnt und verschlüsselt, als er selbst Insasse der Landesanstalt Strelitz war.

Mich würde interessieren, warum er es verschlüsselt hat. Aus Scham oder weil es in der Anstalt nicht entdeckt werden durfte? Da muss ich mich noch schlau machen.

@Kessy: Ein Genre-Wechsel habe ich auch immer gern. So bleibt es abwechslungsreich und man hat nicht irgendwann ein Genre über.

[Britti]

Hallo zusammen

Ich war ja nun mal wieder ein paar Tage bei meinen Eltern und das heißt immer laaaange Fahrt und viiiiel Hörzeit

Ich hatte mir Die Wälder am Fluss von Joe R. Lansdale vom delta Verlag mitgenommen das ich neulich für 2,99 € erstanden habe.
Ich fand es ganz klasse. Spannende Zeit: Südstaaten in den 30er Jahren und der Kampf der schwarzen Bevölkerung um Anerkennung.
Der Sprecher war Josel Tratnik. Ich habe glaube ich vorher noch nie von ihm gehört aber er hat seine Sache hervorragend gemacht.

Auf meinem Player höre ich immernoch Smaragdgrün von Kerstein Gier und amüsiere mich weiterhin köstlich.

[Petra]

Hallo Britti,

schön, dass Du wieder da bist! Und schön, dass Du Dir die langen Fahrtzeiten so schön versüßen konntest!

Ich beneide Dich förmlich darum, dass Du "Die Wälder am Fluss" gehört hast. Ich finde die Geschichte inhaltlich so vielversprechend. Und das reinhören hatte mich sofort verlockt, weiterzuhören. Der Sprecher ist mir auch unbekannt, aber auf mich hatte er auch eine sehr positive Wirkung! Das Hörbuch weilt nun schon so lange auf meinem iPod. Aber Du verstärkst meine Lust darauf. Und mir wäre sowieso schon länger nach Südstaaten zumute. Danke für den Laune machenden Bericht!

[Didonia]

So,die Farm ist beendet und mich hat das Hörbuch genauso fasziniert wie das Buch.Ich hatte wieder mal das Gefühl in die Kinderzeit ein zu tauchen und selber auf einer Farm zu leben.Es war einfach nur schön und ich habe jede Minute mit dem Hörbuch genossen.Jetzt geht es weiter mit "Das Buch ohne Staben" von Anonymus.Und da laufen mir jetzt schon vor Lachen die Tränen über die Wangen.

Von Anonymus kommt am 24. Juni mittlerweile der 3. Teil als Buch und als CD raus. Der Titel lautet: Das Buch ohne Gnade.

[Kessy]

@Didonia das ist ja super! Da werde ich mir doch gleich mal den 24 Juni rot im Kalender ankreuzen.Ganz lieben Dank für den Tipp!

[Peter]

Hallo zusammen,
ich habe nun von der Hörspielserie „Detektei Sonderberg & Co.“ den ersten Teil gehört und versuche meinen Eindruck einmal kurz zusammenzufassen.

Das Hörspiel spielt in Düsseldorf ca. 1880 und baut als Ermittlerpärchen einen Düsseldorfer Sherlock Holmes, ergänzt von einer deutschen Miss Marple auf. Das Ganze geschieht im gemütlichen Stil der Altvorderen und besonders beim Blick auf die Polizei fallen einem sofort Parallelen zum Königlich Bayrischen Amtsgericht auf....... Man hat halt noch Zeit, kennt sich und die Welt ist noch überschaubar. Die Eisenbahn ist noch die Köln – Mindener, die Pferdebahn verkehrt in der Stadt und auch sonst ist Platz für Originale und Originelles. Fingerabdrücke sind der Stadtpolizei noch nicht bekannt, während der Detektiv da schon weiter ist. In der ersten Folge werden anhand eines Mordfalles die wesentlichen Personen eingeführt, wobei das Dienstmädchen (richtiger aufgrund des Alters Dienstfrau) langsam in ihre Rolle als „Miss Marple“ gleitet und erkennbar wird, dass sie den Part des & Co bei Dr. Sonderberg in der Serie dauerhaft einnehmen wird. Besonders interessant ist für den Hörer die unterschiedliche Sicht der Dinge durch 2 verschiedene Stände, einmal der Herr Doktor und zum zweiten die recht geradlinig agierende ehemalige Dienstfrau.

Die Sprecher wirken frisch und ihre Freude an der Geschichte überträgt sich recht schnell auf den Hörer. Hintergrund und Umgebungsgeräusche sind gut angepasst und ziehen den Hörer schnell in die jeweilige Situation hinein.

Das CD Cover ist ein Klapp / Pappcover das mit alten Düsseldorfer Stadtansichten recht liebevoll bedruckt ist. Lokale Bezüge zu Düsseldorf werden über die gewählten Schauplätze eingestreut, die Düsseldorfer schmunzeln lassen aber Ortsfremde auch nicht das Verständnis der Geschichten erschweren. Einzig am Sprachklang sollten die Sprecher noch ein wenig feilen. Ein Kölner Kölner Akteur klingt doch ein wenig Arg nach „Berliner Schnauze“...

Der Serie kann man bei diesen Grundlagen einen guten Start und ein hohes Potential zur Weiterentwicklung bescheinigen. Für Hörspielfreunde, die Spaß an dem Flair der alten Zeit und sich langsam entwickelnden Geschichten haben, ein unbedingtes Muss.

Erschienen sind bis jetzt 3 Teile:

1 – Detektei Sonderberg & Co und der Mord auf Schloss Jägerhof

2 – Detektei Sonderberg & Co und der Tote im Rhein

3 – Detektei Sonderberg & Co und die Jablotschkowsche Kerze


Momentan höre ich den ersten Teil der Hörspielserie „Goldagengarden“ von Marco Göllner und auch diese Serie macht einen recht guten und spannenden Eindruck.

Liebe Grüße
Peter

[Didonia]

Lieber Peter,

vielen Dank für diese kleine Einführung. Das liegt ja genau auf meiner Wellenlänge und kommt sofort auf meine Liste

[Peter]

Hallo Didonia,
schön wenn ich Dir eine Anregung geben konnte.

Wenn Du grundsätzlich an solchen Hörspielen interessiert bist solltest Du dir auch unbedingt einmal "Die Geisterseher" von Kai Meyer zulegen. Zwar nicht ganz preiswert aber absolut perfekt gemacht und die Gebrüder Grimm als Detektive, die Göthe und Schiller treffen hat doch was......? Im Oktober / November soll der zweite Teil "Die Winterprinzessin" herauskommen, wobei jede Folge in sich abgeschlossen ist. Vom Umfang her, und das begründet auch den Preis, mit 6 CD's deutlich oberhalb sonstiger Hörspielprojekte.

Zusätzlich gibt es auch noch den Aspekt, dass solche Hörspiele (Detektei Sonderberg, Die Geisterseher, Goldagengarden usw.) üblicherweise nur in Kleinauflagen auf den Markt kommen (Meist im 3 bis knapp 4 stelligen Bereich) und schnell zu gesuchten Sammlerstücken werden.

Liebe Grüße
Peter