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Hallo zusammen,
ich eröffne mal einen eigenen Thread für Mario Vargas Llosas Romane und hoffe, dass er sich mit weiteren Eindrücken füllt.
Ich lese gerade "Tod in den Anden" (Lituma en los Andes)
Kurzbeschreibung
Auf ihrem Polizeiposten hoch oben in den Anden sitzen Korporal Lituma und sein junger Helfer Tomas wie in einer Falle. Unter ständiger Bedrohung durch Terrorkommandos und grausame Naturgewalten, sollen sie das mysteriöse Verschwinden dreier Menschen aufklären. Überall schlägt ihnen Mißtrauen entgegen, unheimliche Geschichten dringen an ihr Ohr. Hätte Tomas nicht die Erinnerung an seine abenteuerliche Liebesgeschichte mit Mercedes, von der er Lituma Nacht für Nacht erzählt, die beiden müßten schier verzweifeln in dieser feindseligen Bergwelt. Mit diesem Roman führt Mario Vargas Llosa mitten hinein in die lateinamerikanische Wirklichkeit, die er als extreme Existenzform des Menschen begreift.
http://www.amazon.de/Tod-den-Anden-suhr ... 3518392743
demnächst erscheint das Buch in der schönen Sonderausgabe:
Tod in den Anden
Die Sonderausgaben die der Suhrkamp am 19. September 2011 für 10 Euro herausbringt, hat Rachel in einem anderen Thread erwähnt. Vielen Dank dafür. Ein weiterer Roman (Das Paradies ist anderswo) ist in dieser Ausstattung bereits auf meiner Wunschliste gelandet.
zum Roman "Tod in den Anden".
Bereits nach den ersten 50 Seiten hatte mich der Roman in seinen Bann gezogen. Es ist ein klarer und rauer Stil. Realitätsnah bis grausam, was das Thema (Guerilla-Kampf) mit sich bringt. Aber es hat auch ein wenig von dieser flirrenden und beklemmenden Art etwas zu beschreiben das die Südamerikaner gerne benutzen; diese Auflösung des Menschen durch die Natur in deren Beschreibungen; Metaphern bleibt Llosa eher fern, jedenfalls bisher.
Beispiel:
Ohne den Kopf zum Abschied zu neigen, drehte die Frau sich um und trat in den strömenden Regen hinaus. Nach wenigen Minuten hatte sie sich, Richtung Lager, in der bleiernen Feuchtigkeit aufgelöst.
Auffallend ist jedoch, dass diese metaphysischen Elemente, sich mit dem Thema des Verschwindens der drei Männer sicherlich gewollt harmonieren. Sehr gekonnt gemacht.
Ab S. 70 kommt ein Wechsel in dem Erzählen vor. Es überrascht und im ersten Moment ist man verwirrt, bis man bemerkt, dass nun abwechselnd und zwar Satzweise(!) die Zeitperspektiven wechseln. Sowas habe ich noch bei keinem Buch erlebt. Man könnte vielleicht davon ausgehen, dass der Autor gerne überrascht. Jedoch nach wenigen Seiten gehts wieder "normal" weiter.
Es kann übrigens sein (bin mir noch nicht sicher), dass Korporal Lituma bereits in dem Roman "Wer hat Palomino Malero umgebracht" vorkommt. Ich weiß, mindestens zwei Mädels aus dem Forum haben das Buch und es wäre schön, wenn man irgendwann dies abklären könnte.
Ich werde weiter berichten
Ich komme zum III. Kapitel (S. 78 suhrkamp TB)