Hallo zusammen,
mit
“Drood“ bin ich nun durch. Du hast also richtig vermutet, Sandra, dass ich damit inzwischen fertig bin. Und mich hat es auch bis zum Ende hin begeistert. Vor allem wegen des Blicks auf diese beiden Schriftsteller. Die Geschichte um Drood war für mich nur ein Beiwerk und hatte etwas besonderes, weil es Dickens unvollendeter letzter Roman war, um den man dieses Geheimnis wunderbar spinnen kann. Herrliche Idee, sehr schön umgesetzt – vom Autor und vom Sprecher!
Die Figuren kamen mir so nahe, dass ich fast das Gefühl hatte, dem Ableben Dickens (und am Ende Collins) beizuwohnen. Dan Simmons hat beide Leben bis hin zum Ende begleitet, und dem Leser (Hörer) unzählige spannende Details aus beider Leben und Schaffen serviert. Und das hat er so unterhaltsam rübergebracht, dass ich wirklich nur begeistert sein kann.
In der Küche hatte ich während des Herstellens der Füllung für die Gans und dem schnibbeln des Rotkohls noch mehr Hörzeit. Und so blieb ich erst mal noch bei Charles Dickens, da ich mich nicht so abrupt lösen konnte und wollte, und hörte
“Eine Weihnachtsgeschichte frei nach Charles Dickens“. Eine musikalische Inszenierung mit Christoph Maria Herbst für die erzählten Passagen, und Liedern von den Luftmentschn. Die Luftmentschn stellen musikalisch die Szenen dar, in denen die Scrooge die Geister erscheinen. Das ist richtig schön und stimmungsvoll gemacht, und nicht ohne Pepp. Gefiel mir sehr gut. Christoph Maria Herbst gestaltet die Lesung herrlich – ich hatte es nicht anders von ihm erwartet. Diese Variante von Dickens Weihnachtsgeschichte werde ich mir im Laufe der kommenden Jahre wohl noch öfter anhören. Ich habe sie deshalb auf dem iPod belassen.
Ebenfalls habe ich auf meinem iPod das nächste weihnachtliche Hörbuch belassen, dass ich im Anschluss gehört habe:
“Woanders is auch Weihnachten – Krippenblues Reloaded“ von Frank Goosen. Es trifft so vieles auf den Punkt, dass ich mich hätte ausschütten mögen vor lachen. Und das alles auch noch in Ruhrpott-Deutsch. Kerlo Kiste (so sagt man im Ruhrpott – ich darf das: Ich bin in Bochum geboren, und gerade dieser Ausspruch erinnert mich sehr an meinen Opa, der das allzu gern sagte, anstatt „Mannomann“), das hat mir großen Spaß gemacht. So großen, dass ich es vielleicht sogar direkt dieses Jahr noch mal hören werde. Und im Laufe der nächsten Jahre sicher auch immer wieder mal, denn es ist einfach köstlich, wie Frank Goosen uns aufzeigt, dass um die Weihnachtszeit auch in anderen Familien nicht alles Paletti (sagt man so gern im Ruhrpott – wie schön, diese Begriffe mal schriftlich anwenden zu können, da es hier so schön passt) ist. Viele der Szenen kommen einem so bekannt vor – köstlich! Und dann noch der ruhrdeutsche Akzent. Ich habe es sehr genossen.
Mal sehen was es als nächstes wird.
@Sandra: Wie ich sehe, bist Du auch schon recht weit gekommen, bei „Drood“. Es freut mich sehr, dass Du auch so großen Spaß damit hast. Der Tipp kam von Herzen!
Die Szene in Collins Haus ist köstlich – wie so viele andere. Und ja, man fragt sich ständig, ob Wilkie das gerade wirklich erlebt, oder er im Laudanum-Wahn davon nur fantasiert.
Ob es eine Rezension von mir geben wird, weiß ich noch nicht so genau. Ich habe es vor. Aber ich komme die letzte Zeit leider so gar nicht dazu, welche zu schreiben. Ich hätte noch so manches Buch und Hörbuch, dass es wirklich wert wäre. Ich hoffe, ich kann das in der nächsten Zeit aufholen, oder wenigstens wieder regelmäßiger welche schreiben. Ich vermisse es.