steffi hat geschrieben:JMaria hat geschrieben:Die Bezüge zur griechischen Mythologie war recht deutlich zu erkennen. Die Kneipe in Naccos, die Wirte Dionisio und Arianna, erinnert an Ariadne auf Naxos. ...
man könnte diese Liebe auch 'rein' nennen und an dieser Reinheit hält sich Lituma aufrecht, sie trägt ihn über die grausame Wirklichkeit.
Ja, du hast recht - eine reine Liebe, die das Ende übersteht.
Die griechische Mythologiebezüge sind mir auch aufgefallen, aber richtig einordnen konnte ich sie nicht. Vielleicht, dass alle Völker die gleichen Wurzeln, die gleiche Urgeschichte, die gleichen Ängste haben ? Die man nur mit reiner Liebe überwinden bzw. aushalten kann ? Das wäre ja dann auch ein christliches Motiv. Altes und Neues Testament ?
hallo steffi,
hier komme ich auch auf keine eindeutige Interpretation. Es geht ja um Opferung, das doch eher den alten Göttern vorbehalten ist und nicht christl. Ursprungs ist. Opfer um die Götter milde zu stimmen !
Die Gewalt war ja für die Bergbewohner allgegenwärtig, ganze Dörfer wurden überfallen, die Guerillakämpfer fackelten nicht lange. Verschont blieb Lituma ja nur, weil er den Bergrutsch (Sitz der Götter) überlebte und der Aberglauben der Bergbewohner, dass das ein Zeichen ist.
Griech. Mythologie:
Der Ariadnefaden (in der griech. Mythologie) war im Buch ja das scharfgewürzte Essen, das Arianne zubereitete und den Mann so in Bedrängnis führte (Durchfall), dass er sich seinen Weg durch das Labyrinth zurückschnupperte. War schon eklig diese Szene.
Opferungen und Aberglaube ist wohl das vorherrschende Thema.
Dennoch schließt die Geschichte mit der Liebe. Da hast du recht. Wie gesagt, die Deutung fällt mir schwer. Was aber nicht schlimm ist, das Buch ist unglaublich fesselnd.
Edit:
erschreckend ist der Gedanke, wenn Staat und Gesellschaft versagen, dass der Mensch zurück in archaischen Gesetzen sein Heil sucht, dem heutigen Fundamentalismus (und ich meine nicht nur den Islam) nicht unähnlich. Was für eine niederschmetternde Aussicht, wenn Gruppen von Menschen meinen, dass nur noch radikale Mittel helfen (wie die Guerillakämpfer im Buch). "Tod in den Anden" - ein zeitloses Thema, leider, muß man sagen.