steffi hat geschrieben: - und ich finde, der Übermut und die Leidenschaft der PRB kommt sehr gut rüber, auch die etwas verknöcherten "alte" Welt, ....!
ja, es war wohl eine Zeit wo es Künstler wagten selbstbewußt neue Wege zu gehen. Ein paar Jahrzehnte später gabs nochmals so einen "Bruch" mit der herkömmlichen Kunst, das war zur Zeit Virginia Woolfs und Bloomsbury !
Ist dir die Ähnlichkeit zwischen Maud und Christabel aufgefallen - nicht nur äußerlich sondern beide möchten unabhängig von Männern sein und haben Freundinnen (Leonora und Blanche), die ihnen nicht unbedingt weiterhelfen können. Auch Ash und Roland ähneln sich, denn erst als sie von etwas besessen werden, schaffen sie es, ihr Leben zu ändern und zu sich selbst zu finden. Val und Ellen sind beide sehr passive Figuren, die sich für ihre Partner aufopfern. Diese Parallelen gefielen mir sehr gut, auch wenn die Charaktere darunter etwas leiden, finde ich.
ein interessanter Gedanke. Ich werde darauf achten !
Christabel schreibt in ihren Briefen, dass sie unbedingt einen Versepos schreiben möchte. Hier erkennt man durchaus eine Parallele zu Elizabeth Barrett Browning, die mit Aurora Leigh ihr bekanntestes Versepos schrieb. Leider überdauert die Zeit nicht das Interesse an Versepen, die meisten sind in Vergessenheit geraten, oder haben nur noch historischen Wert, der Prosaroman hat das Versroman längst abgelöst. In einer Zeit wo Jane Eyre, Vanity Fair, David Copperfield und Richard Feverel zwischen den Jahren 1847 und 1860 herauskam, warf EBB ihr "Aurora Leigh", wie ein Fehdehandschuh ihnen vor die Füße. [Virginia Woolf : Frauen und Literatur].
Die Namenskombinationen fallen auch auf. Christabel LaMotte hat etwas ausländisches, EBBs Familie hütete ein Abstammungsgeheimnis (Mischling, Sklaven), in Aurora Leigh ist die Heldin halb englischer, halb italienischer Abstammung, das gleiche gilt für Christina Rossetti. Vom Schriftsteller Friedrich de la Motte Fouqué gibt es den Roman "Undine" (Melusinen-Motiv !) Übrigens ein sehr schöner Roman, gibt es auch als Hörbuch, sehr schön gelesen von Eva Mattes.
http://www.amazon.de/Undine-ebook/dp/B0 ... 250&sr=8-2
das lesen der Briefe zieht sich wirklich etwas hin, da muß ich dir zustimmen. Doch ich muß zugeben, dass mich die realen Bezüge (EBB, Emily Dickinson, Alfred Tennyson, Robert Browning, PRB uvm.) dahinter mehr interessiert als den Roman, den ich vermutlich nur als Leitfaden hernehme, wenn ich es mir so recht bedenke. Doch uninteressant finde ich "Besessen" deswegen nicht. Ich geh halt manchmal seltsame Wege beim Lesen eines Buches.