Péter Nádas: Parallelgeschichten

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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » So 5. Mai 2013, 20:59

Im Zauberspiegel sich selbst und Durch den Eingang seines heimlichen Lebens -

Bei diesen Kapitel fühlte ich mich beim Lesen wie bei einem Tanz, ein Schritt vor, zwei zurück. Döhring beim Unterwäsche Einkauf, wieder ein geschlossener Raum, wo man in die Tiefe und in Schatten blickt, sowie in einem Zauberspiegel. Zum ersten Mal konnte er sich frei, durch ein Vergrößerungsglas sein Geschlecht betrachten und fühlte doch um einiges selbstsicherer. Man erfährt auch wieder etwas mehr über den Vorfall bei seiner Tante Isolde.

Agost im nächsten Kapitel definiert sich über seinen Geruch. Auch für ihn ist sein Geschlecht, die Größe, wichtig, da es ihn ab einen Zeitpunkt vor seinen Mitschülern ein anderes Ansehen gab. So hab ich das jedenfalls verstanden, so ganz klar ist es noch nicht. Die Geräusch und die Gedankengänge einiger Mitbewohner im herrschaftlichen Haus waren ebenso in Bewegung wie Agosts Hand.


Hast du schon mal überlegt, ob diese zeitlichen Hinweise sich auch auf den Stil auswirken ? Mir kommt es manchmal so vor, ohne dass ich es jetzt genau benennen könnte. Nicht so deutlich wie bei Joyce, aber irgendwie unterschwellig. Oder sind es viele zeitlich abgestimmte Motive ?




Das ist genau das was mich so sehr anspricht! Da erfährt man jedes Detail von Agost Masturbation und statt peinlich berührt zusein, ist es wie eine Bewegung, ein Tanz. Bisher empfinde ich die Parellelgeschichten als ein Meisterwerk in Bewegung, Alles schwingt, vor und zurück, seitlich hier hin und dorthin, Menschen und Gedanken und das meist in geschlossenen Räumlichkeiten.

Und im nächsten Kapitel Die stillen Argumente der Vernunft, das zeitlich wieder vorher spielt, ist voller Musik; Rhythmus, Disharmonie, Stille, Seufzer, Reden, Kreischen, singen. Eingebettet in einem über mehreren Seiten dargestellten Orgasmus.


Also, man erfährt doch so einiges Neues vom anderen Geschlecht und den Funktionen diverser Körperteile.


Ich bin mit diesem Kapitel noch nicht durch. Ich bin auf S. 391.

Edit
Nochmals zu deiner obigen Frage, wegen den zeitlichen Hinweisen der sich auf den Stil auszuwirken scheint.

Ich würde das bejahen insofern, daß dieses switchen in diverse Zeiten den Stil in eine Art Bewegung verfällt.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » Do 9. Mai 2013, 10:46

Ein paar Sätze die mir gut gefallen:

S. 314
(...) Jeder Mensch ist ein Meister der Verstellung, und besonders Leute, die in derselben Wohnung leben, müssen tun, als würden sie die Lebensäußerungen der anderen nicht wahrnehmen und die Bemäntelungen dieser Äußerungen nicht durchschauen. (...)

in den Parallelgeschichten gibt es jedenfalls keine Bemäntelungen.



S. 338
(...) Er [Agost] sah ein Bild vor sich, wollte es festhalten.
Es kam ein anderes, festhalten lässt sich ja nichts. Die mit leichter Hand gezeichneten Gestalten rutschten ineinander, auseinander heraus. Vous voyez là des nus féminins en mouvement.
.... Nackte Gestalten, Mädchen in Bewegung. .... Dann rannten die Mädchen, rannten die Bilder im Spiegel, in rascher Folge, wie projiziert.... Ein Spiegel spiegelte sich im anderen... (...)

Es ist doch unglaublich wie der Autor hier Fantasie, Realität und Bewegung miteinander verbindet!

für mich einer der schönsten Beschreibungen in der Masturbationsszene.




Man vergißt bei all den Beschreibungen, daß Nadas auch einen unvergleichlichen tragikomischen Humor besitzt:

S. 342 [Gyöngyvér]
(...)Einen Augenblick durchzuckte sie der Gedanke, der ist doch schwul. Und was sollte sie jetzt ohne ihn mit sich anfangen. Der wollte ja nicht bloß nicht in ihr kommen, wofür sie schon keine akzeptable Erklärung fand, sondern der wollte nicht einmal in sie eindringen, und ihm nahekommen durfte sie auch nicht. Der turnt da für sich herum. Unerträglich, aber wahr. Worauf soll man noch verzichten.(....)



staunendswert die, ich nehme mal an, korrekten medizinischen Beschreibungen und Vorgänge beim Geschlechtsakt; z.B.

das 'Bändchen' an der Eichel durchaus einreissen kann (S. 365) oder
der Samenleiter, den über der Prostata verlaufenden ductus ejaculatorius, einen Augenblick zu verschließen. Der aufwärtsstrebenden Bogen des Orgasmus fällt ab, der Reiz hingegen hört nicht auf, und man kann wieder von vorn anfangen. (S. 383)



noch ein eindrucksvoller elegischer Satz im Kapitel Die stillen Argumente der Vernunft S. 398 [Frau Szemzö reflektiert]


(...)Mit seinem Tod stieß er alles um, was sich noch als ein Morgen bezeichnen konnte.(...)
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » Fr 10. Mai 2013, 19:06

Hallo Steffi,

das Kapitel Die stillen Argumente der Vernunft habe ich beendet und somit auch das 1. Buch (In stummen Gefilden)

Kannst du dir vorstellen, warum "stumm"?

Das Kapitel beginnt mit einem über 76 Seiten dauernden Beischlaf zwischen Agost und Göngyver, wobei man nebenbei viel über deren Kindheit erfährt, die weiteren 72 Seiten gelten den vier Damen und ihr nächtliches Treffen zum Kartenspielen, wobei weniger Karten gespielt wird und mehr aus der Vergangenheit reflektiert wird.

Manchmal sind es unbedeutende Hinweise, falls es denn Hinweise sind, die innerhalb dieses Kapitels Schnittstellen erfahren lassen. Das offensichtliche - nämlich Frau Szemzö, die in beiden Episoden vorkommt, als sie in Göngyvers Zimmer eintritt. Aber vielleicht auch ein Wortspiel, denn in dem Kapitel sagt Göngyver die Bedeutung ihres Namens "Perlenblut", bei den Damen geht das Barockservice zu Bruch.... "mein ganzes 16. Jahrhundert ist hin"

Lt. Wikipedia heißt es zu Barock:

Das Wort entstammt der portugiesischen Sprache, in der unregelmäßig geformte Perlen als barroco bezeichnet wurden, d. h. „schief“ oder „ungleichmäßig“


außerdem sind Göngyver und Agost seit 4 Tage in ihrem Zimmer und im 2. Teil treffen sich 4 Damen.


auch wenn es nichts zu bedeuten hat, finde ich es spannend solche etymologische Zusammenhänge zu finden.


Eine weitere Querverbindung zwischen beiden Episoden ist auch die Farbe gelb, schwefelgelb ... S. 356 und S. 455.

Gelb ist die Farbe des Sommers, der Blindheit, des Neids oder des Wahnsinns.

Wie weit bist du?
Schöne Grüße, Maria
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon steffi » Mo 13. Mai 2013, 08:55

Ich bin in der Mitte von Die stillen Argumente der Vernunft, begleite gerade Frau aus dem Haus.

Kannst du dir vorstellen, warum "stumm"?


Vielleicht, weil eigentlich alle Personen nach außen nichts von sich erzählen, von ihren Ängsten und ihren Erinnerungen. Wir erfahren das alles immer nur aus den Gedanken. Lediglich in der langen Beischlaf-Szene war ich mir manchmal nicht sicher, was gesprochen und was gedacht war.

Ich muss ja auch sagen, dass mir mittlerweile diese ganzen sexuellen Szenen ein wenig auf den Keks gehen, vielleicht weil es doch mitunter recht deftig ist und er Dinge schreibt, die ich eigentlich nicht wirklich wissen will. Aber dann gibt es auch wieder diese subtilen und sensiblen Anspielungen, die mir sehr gefallen - auch mit diesen Gegensätzen (deftig-abstoßend und zart) komme ich nicht so gut zurecht.
Gruss von Steffi

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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » Mo 13. Mai 2013, 13:25

Hallo Steffi,

zwing dich aber nicht nur mir zu liebe durch das Buch!
Ich nehme an, du liest vor deinem Urlaub das 1. Buch zu Ende, dann pausieren wir und du kannst dir über legen, ob du weitermachen möchtest. Obwohl mir mit dir in einer Leserunde immer die besten Gedanken kommen und vieles klarer erscheint.

Ich habe im 2. Buch das 1. Kapitel beendet. Den Übergang fand ich sehr elegant hergestellt.Die stillen Argumente der Vernunft endet mit dem Hinweis, daß der Goldregen (Farbe gelb!) in seiner Blüte auf der Margareteninsel steht.

Und im 2. Buch In den Tiefen der Nacht sind wir bereits mitten drin auf der Insel, in einem Schwulentreffpunkt, mit einem gequälten Helden in seiner Gespaltenheit. Er sagt "Ich bin nicht..."

Wieder dieses "Nichts", das uns durch viele Kapitel begleitet.


Ich muss ja auch sagen, dass mir mittlerweile diese ganzen sexuellen Szenen ein wenig auf den Keks gehen, vielleicht weil es doch mitunter recht deftig ist und er Dinge schreibt, die ich eigentlich nicht wirklich wissen will]


Ich sag mal so,
Nadas spricht aus, was z.b. Proust nur zu Andeuten wagte, wenn ich an die Spargel-Metapher für Sexualität oder Masturbationsszene des jungen Marcel im Badezimmer mit dem Glockenschlag der Kirche denke.... James Joyce hingegen wagt sich mit seinem Leopold und Molly Bloom schon weiter in Details ( Bloom auf dem Clo), .... Nadas bringt es sozusagen zum endgültigen Ausspruch aller Intimitäten und Körperreaktionen. Ist somit Nadas die natürliche und logische Konsequenz zu Proust und Joyce? Ich könnte es mir vorstellen.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon steffi » Mi 15. Mai 2013, 08:24

JMaria hat geschrieben:zwing dich aber nicht nur mir zu liebe durch das Buch!


Nein, mach ich nicht !

Ich bin nun mit dem ersten Teil fertig, die Szene mit den Damen hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn das Bild, dass deren Leben in Trümmern liegt, ebenso wie das Geschirr, mir etwas einfach erschien.
Ich vermute mal, da ich immer wieder Bilder aus Doderers Grenzwald und Die Wasserfälle von Slunj vor mir habe, dass diese Atmosphäre mich daran erinnert, aber an die Raffinesse von Doderers Bildern kommt Nadas nicht heran, will er wahrscheinlich auch gar nicht. Doderer versucht ja nicht unbedingt, die Realität darzustellen.

Nadas spricht aus, was z.b. Proust nur zu Andeuten wagte, wenn ich an die Spargel-Metapher für Sexualität oder Masturbationsszene des jungen Marcel im Badezimmer mit dem Glockenschlag der Kirche denke.... James Joyce hingegen wagt sich mit seinem Leopold und Molly Bloom schon weiter in Details ( Bloom auf dem Clo), .... Nadas bringt es sozusagen zum endgültigen Ausspruch aller Intimitäten und Körperreaktionen. Ist somit Nadas die natürliche und logische Konsequenz zu Proust und Joyce? Ich könnte es mir vorstellen.


Interessanter Gedanke, ich könnte mir vorstellen, dass Nadas mit seinem Konzept sich schon in diese Richtung bewegt. Es bleibt aber für mich die Frage, ob er darüber hinaus etwas zu sagen hat. Proust hat im Prinzip eine Forschungsarbeit über die Funktion der Erinnerung mit einem Gesellschaftsroman verknüpft, Joyce experimentiert in einer durchgestylten, sehr überlegt-konzipierten Weise mit Stilmitteln. Ich bin gespannt, was mir am Ende von Parallelgeschichten zu Nadas einfällt. ;)
Gruss von Steffi

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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » Fr 17. Mai 2013, 13:58

steffi hat geschrieben: Interessanter Gedanke, ich könnte mir vorstellen, dass Nadas mit seinem Konzept sich schon in diese Richtung bewegt. Es bleibt aber für mich die Frage, ob er darüber hinaus etwas zu sagen hat. Proust hat im Prinzip eine Forschungsarbeit über die Funktion der Erinnerung mit einem Gesellschaftsroman verknüpft, Joyce experimentiert in einer durchgestylten, sehr überlegt-konzipierten Weise mit Stilmitteln. Ich bin gespannt, was mir am Ende von Parallelgeschichten zu Nadas einfällt. ;)



ja, das sollten wir weiter erkunden !


Ich bin nun mit dem ersten Teil fertig, die Szene mit den Damen hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn das Bild, dass deren Leben in Trümmern liegt, ebenso wie das Geschirr, mir etwas einfach erschien.



wobei mir der Satz "mein ganzes 16. Jahrhundert ist hin" nicht aus dem Kopf geht. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem 16. Jht. und dem 20. Jahrhundert?
Schöne Grüße, Maria
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon steffi » Do 6. Jun 2013, 09:42

Hallo JMaria,

hast du schon Parallelgeschichten weitergelesen ?

Ich würde jetzt mit dem zweiten Teil anfangen.
Gruss von Steffi

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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon JMaria » Do 6. Jun 2013, 09:51

Hallo steffi,

nein, ich habe pausiert bis du wieder soweit bist. Ich bin ja ein Kapitel weiter als du im Moment. Ich komme im 2. Buch zum 2. Kapitel "Das andere Ufer".

Zuvor schrieb ich, ich faß es nochmals zusammen, dann mußt du nicht suchen:



Ich habe im 2. Buch das 1. Kapitel beendet. Den Übergang fand ich sehr elegant hergestellt. Die stillen Argumente der Vernunft (1. Buch) endet mit dem Hinweis, daß der Goldregen (Farbe gelb!) in seiner Blüte auf der Margareteninsel steht.

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Wieder dieses "Nichts", das uns durch viele Kapitel begleitet.


Mal sehen, wie schnell ich wieder in Nadas' Welt eintauchen kann.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Péter Nádas: Parallelgeschichten

Beitragvon steffi » Fr 7. Jun 2013, 09:28

Hallo JMaria,

die ersten 3 Kapitel habe ich gelesen. Es geht in allen drei Kapiteln um die Definition der eigenen Existenz über die Sexualität. Margareteninsel (Kristof), Das andere Ufer (Bella) und Gruß von der eigenen Existenz (Kristof). Das Verhältnis zur eigenen Sexualität scheint bei den Protagonisten gestört zu sein, sie leiden darunter.

Leider interessieren mich die verschiedenen Sexualpraktiken, die unterschiedlichen Schwänze usw. nicht besonders. Ich möchte aber dem Buch bis zum nächsten Abschnitt noch eine Chance geben.
Gruss von Steffi

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