Hallo zusammen,
Hörbücher können mich in der letzten Zeit wohlig einhüllen, jetzt in der Zeit wo mir das Lesen so schwer fällt wegen der Augen, und ich so lange so krank war (und immer noch nicht wieder ganz fit bin). Schön, dass es sie gibt, die Hörbücher!
Vor der OP hörte ich
„Die Lügen der anderen“ von Mark Billingham. Ich habe viele Tracks mehrfach gehört, weil ich so unkonzentriert war, weil die Gedanken an die OP mich so beschäftigt haben, dass ich oft nicht so aufmerksam zuhören konnte. Der Thriller hat mir persönlich mehr versprochen als gehalten. Die Charaktere blieben mir zu kühl und die Geschichte zu flach. Schade! Aber zum ablenken war es dennoch gut. Einfach die Gedanken etwas anderem zuwenden, soweit es möglich war. Das war gut.
Jetzt, wo es mir langsam besser geht, und ich nicht mehr so einen heftigen Druck im Kopf habe, kann ich mich wieder besser konzentrieren. So genieße ich derzeit
„Geheimer Ort“ von Tana French. Ich bin froh mich für die Hör-Variante entschieden zu haben. Der Reiz, den Tana French zu Anfang auf mich ausübte, ließ mit dem letzten Roman („Schattenstill“) deutlich nach. Der erschien mir künstlich in die (gewohnte) Länge gezogen und unglaubwürdig. Da gefällt mir „Geheimer Ort“ deutlich besser, aber auch hier wären es mir zu viel Längen bei meinem langsamen Lesetempo (besonders im Moment wo ich nur wenig lesen kann). In diesem neusten Krimi von Tana French spielt sie ihre Stärken großzügig aus: Das Beschreiben der Jugend, denn angesiedelt ist es ja im Internat und die Geschichte dreht sich um zwei Mädchencliquen und dem Mord an einem Mitschüler. Von der Hauptfigur habe ich mir bisher mehr versprochen. Als ich „Sterbenskalt“ las, und Stephen Moran als Nebenfigur auftrat, sah ich viel Potential in ihm für eine neue Hauptfigur. Tana French erfüllt mir diesen Wunsch in „Geheimer Ort“. Aber er bleibt bisher (ich habe ca. 1/3 gehört) blass. Mal sehen ob er sich noch hervortut. Insgesamt höre ich wirklich gern, denn die Beschreibungen der Mädchen und ihrem Alltag in dem Internat sind sehr lebendig, und das hebt die ansonsten bisher noch nicht so sehr interessante Geschichte.
@Hermy: Wie ging es Dir weiter mit „Avenue of Mysteries“ von John Irving? Ich habe das Hörbuch ja auch auf meinem Merkzettel, warte aber bis es im März in der deutschen Übersetzung erhältlich ist. Scheint unterhaltsam zu sein, konnte sich dieser Eindruck bis zum Ende halten?
@NatiFine: Du machst mir große Lust auf “Der Garten über dem Meer” von Mercè Rodoreda. Einmal weil es von Roger Willemsen gelesen wurde, und ich ihm gerne noch mal ganz bewusst mein Ohr schenken würde, anlässlich seines viel zu frühen Ablebens. Besonders aber wegen des Inhalts und was Du darüber schreibst. Dass es auch ein Roman über das Einfühlungsvermögen ist, gibt da einen besonderen Auslöser. Danke fürs neugierig machen durch Deine Beschreibung.
Dass Du im Moment kein Hörbuch hörst, da „S“ keinen Nebenbuhler duldet (so klasse von Maria gesagt!), kann ich gut verstehen!
@Maria: Schade, dass Du mit „Ashford Park“ eher langweilige Hörstunden verbracht hast. Umso schöner, dass Dir „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ so gut gefallen hat. Darauf machst Du mir Lust!
Ich habe in Deiner Hör-Liste auch gesehen, dass Du mit Deinem Agatha Christie-Projekt gut vorwärts kommst. Das macht bestimmt viel Spaß, denn die Krimis von Agatha Christie sind immer etwas besonderes, finde ich. Schönes Hör-Projekt!