Sonja hat geschrieben:Ja, die Beiden sind so köstlich - ein wahres Vergnügen! Anfangs dachte ich, dass dieses Buch in Bahn und Zug zu lesen, ihm nicht gerecht wird. Aber jedes Mal, wenn ich es las, war ich in der Geschichte drin, las auch Stellen doppelt, aber deshalb, weil ich mir so gut gefielen. In der Bahnhofsbuchhandlung Ludwig hatten sie leider nur die Taschenbuchausgabe, in der ich das Schriftbild aber ganz furchtbar fand, weil so eng gedruckt.
Ich kann das gut verstehen, auch ich versinke immer gleich beim Lesen direkt hinein. Ein Buch, in dem ich alles um mich herum vergessen kann. Bemerkenswert, wie Thomas Mann das schafft!
Und auch ich lese einige Stellen mehrmals. Einfach weil ich manche Szene so genieße, dass ich sie noch mal in all ihrer Pracht vor meinem inneren Auge entfaltet sehen möchte. Herrlich! Und mich freut so zu lesen, dass es dir genauso ergeht!
Sonja hat geschrieben:Ja, zum einen ist sie es als Person, die Orte in ihrem Leben (mittlerweile lebt sie übrigens seit über 30 Jahren in London) und aber auch, das Emigrieren und was es mit einem macht - was natürlich auch jeder Mensch anders empfindet. Zum anderen möchte ich es aber auch in Englisch lesen, da mir ihr Stil in "ihrer" Sprache gefällt und ich auch hoffe, damit weiter die Sprache zu lernen. Ebenfalls reizt es mich bald schon My face for the world to see von Alfred Hayes zu lesen. Jenes Buch, dass ihre Tür zu der Sprache war, weil es die Leichtigkeit des Englischen zeigt, also das, was auch mich an dieser Sprache fasziniert. Diese Leichtigkeit scheint auch What language do I dream in? zu haben. My face for the world to see spricht mich aber auch als Buch an sich an. Und es ist doch immer schön, wenn man in einem Buch ein Anderes entdeckt.
Ich glaube es ist ein sehr passendes Buch, es noch mal in Englisch zu lesen. Denn letztlich geht es ja auch um Sprache(n), und somit allein deshalb schon so passend.
Oh ja, ich liebe es auch, wenn ein Buch einen auf weitere Bücher bringt. Toll, dass Elena Lappin dir noch weiteren Lesestoff mitgegeben hat!
steffi hat geschrieben:@ Sonja: das ist ja fein, dass es dich auch auf den Zauberberg verschlagen hat ! Es ist immerhin eines meiner Lieblingsbücher und wenn das Fieber hier weiter so umgreift ... Wer weiß, dann muss ich es auch mal wieder lesen.
Ich habe
Underground Railroad von Colson Whitehead beendet. Zu Recht hat der Roman so die Preise eingeheimst, finde ich. Es kann nicht genug Bücher gegen Rassismus geben und durch die Phantasie der Untergrundbahn kommt auch ein wichtiger Aspekt des Buches heraus. Denn ohne Phantasie, ohne Träumen hätten die Sklaven damals nicht überlebt und würde sich unsere Welt auch nicht ändern. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, noch mehr Fakten über die unterschiedliche Gesetzgebung der einzelnen Staaten hätte ich mir gewünscht. Ausserdem fand ich am Ende auf der Valentine-Farm hätte er noch mehr Philosophie oder Gesellschaftskritik einfliessen lassen können. Trotzdem sehr empfehlenswert.
Da schließe ich mich Sonja an: Wäre allzu schön, dich auch noch dort anzutreffen! Im Zauberberg finden ja auch immer wieder Patienten vom Tal zurück, weil sie noch nicht ganz kuriert sind. Vielleicht geht es dir ja auch so, Steffi.
Mit "Underground Railroad" hast du auch einen interessanten Lesestoff gehabt. Interessant finde ich auch, von was du dir mehr gewünscht hättest, dass du dich für die unterschiedliche Gesetzgebung in den unterschiedlichen Staaten interessierst, zeigt, dass das Thema dich in der Tiefe beschäftigt. Da konnte Colson Whitehead offenbar viel bewirken, wenn es ihm gelingt, dass man mehr wissen möchte. Ich habe den Roman noch vor mir, als Hörbuch. Ich freu mich drauf, es scheint ein gutes Buch zum dem Thema zu sein.