Hallo Ihr Lieben,
Wolf, zuerst Dir einen lieben Dank für Deine sehr informativen Hinweise zu den Namen! Du hast vollkommen recht: Den Nachnamen von Yayoi habe ich nicht bedacht. Klar, sie heißt Yamamoto und deshalb wird der Spitzname zu einem Yama-chan. Danke dass Du das aber auch noch unterlegst mit den Erkenntnissen, dass man in der deutschen Sprache ja auch zu Kurzformen des Namens beim Spitznamen neigt. Und ein Übriges tut die Wikipedia-Seite. Dort kann man dann ja immer auch mal nachschlagen, in welchem Verhältnis Personen zueinander stehen, je nachdem welches Anhängsel verwandt wird und ob am Vor- oder Nachnamen. Interessant. Und wenn man das so ein bisschen nachgeschlagen hat, kommen einem diese Namen auch schon weniger fremd vor. Schön ist das!
Und wirklich: Wikipedia ist bei solchen Dingen eine Goldgrube! Denn in der Tat wäre es sicher schwer solche Dinge in einem herkömmlichen Lexikon zu finden. Und wenn: Man müsste sich einige sicher auch in Buchform zulegen. Und er hat dazu das Geld und auch den Platz. Und außerdem möchte man es ja SOFORT erkunden können, wenn man drüber stolpert. Und nicht erst noch nach einem Lexikon suchen müssen in dem es drin stehen könnte.
Danke auch für Deine Einschätzung, dass man bei Wikipedia gerade viel über die japanischen Alltagsgegenstände nachschlagen kann. Das mit den Toiletten werde ich gleich mal nachlesen. Da bin ich ja mal gespannt!
(Die Japaner... ja, was man manchmal von ihnen hört, sagt einem schon, dass sie teils sehr ungewöhnlich sind! *g* Schön, dieses Volk auf literarischem Weg näher kennenlernen zu können - mir macht es gerade großen Spaß!)
Ich denke es war auch gut, zu einem Thriller aus Japan zu greifen. Zumal einen, der eben auch einen Schwerpunkt auf die Psyche und die Lebensumstände der Hauptfiguren setzt. So kann man sich vorsichtig an die Japaner herantasten und wird nicht gleich überladen mit Infos und Andersartigkeiten. Sie ergeben sich mehr aus der Handlung. Und sind so eine schöne Ergänzung zu der Spannenden Story. Für mich zum Einstieg in die japanische Literatur ein guter Griff!
Trixie hat geschrieben:Eine sehr "bekömmliche" Quelle, um aus erster Hand mehr über Japan zu erfahren, ist für mich außerdem das Mangamagazin "Daisuki", das monatlich vom Carlsen-Verlag herausgegeben wird. Dort berichten Japaner ebenso wie z.B. Austauschschüler/-studenten über Typisches und Eigentümliches, auch erfährt man so mehr über die Anrede, Begrüßungen, Eßsitten, Besuche, aktuelle Trends usw. usw... (hier mal ein Link zum Lexikon der Online-Daisuki, weiter unten ist auch ein Abschnitt zu den Anreden: http://www.daisuki-online.de/web/lexikon).
Ich hoffe, durch meinen Exkurs in dieses "leichtere" Genre bin ich niemandem auf die Zehen getreten, aber ich glaube, ich habe schon bei meiner Vorstellung erwähnt, daß ich für sehr viele Richtungen und Genre offen bin, und mancher Manga und Anime hat es mir einfach angetan .
Ganz im Gegenteil, Trixie! Ich freue mich sehr über Deinen Hinweis und ich werde mich dort - sobald ich Zeit finde - gründlich umschauen! Denn das interessiert mich brennend! Und wenn es einen
bekömmlichen Weg gibt, mehr über die Japaner zu erfahren und ihr Leben und ihren Alltag, dann ist das für mich genau richtig! Gerade als Einstieg. Perfekt!
Danke also für diesen tollen Hinweis, auf den ich von allein niemals gekommen wäre! Eine Bereicherung!
Und sei Dir auch gewiss: Selbst wenn ich (oder sonst jemand hier) es nicht so interessant gefunden hätte, so wäre der Exkurs immer noch vollkommen passend und richtig gewesen! Du brauchst Dich hier nicht zu fürchten, dass was belächelt werden könnte oder falsch ankommt. Allenfalls kann es mal sein, dass es auf kein großes Interesse stößt, aber das geht uns allen mit irgendwas mal so. Also: Immer weiter so! Bereichere uns - auf Deine ganz eigene Art!
Und das mit den Mangas und dem Extra-Thread finde ich auch super! Denn einige hier lesen sie und finden sie toll und dann gehört hier auch absolut ein Thread dazu her! Denn dies ist ein Bücher-Forum. Der Begriff war damals absichtlich so allgemein gehalten. Bücher... egal welchen Genres (gut, es gibt Ausnahmen/Grenzen, wenn der gute Geschmack nicht gewahrt ist... anrüchiges oder diskrimierendes ist hier nicht erwünscht - wie sonst auch fast überall... zum Glück). Also auch Comics. Und wer weiß... vielleicht steckt Ihr mich mit den Mangas noch an!
(Im Zuge dessen, dass ich mich mit der japanischen Literatur befasse und das demnächst vielleicht auch öfters, könnte das durchaus sein. Denn Bilder vermitteln ja auch wieder andere Arten von Eindrücken. Ich finde das spannend!)
Auch der Bezug zu Literatur in den Mangas finde ich spannend. Danke für dieses Hintergrundwissen! Wäre mir ohne Euch hier echt entgangen!
Rachel hat mich hier auch auf was gebracht. Ich frage das aber dann jetzt im Manga-Thread nach.
JMaria hat geschrieben:Den obigen Punkt habe ich jetzt mal hervorgeholt, weil er sogut zu "Dr. Irabu" von Hideo Okuda passt (Die seltsamen Methoden des Dr. Irabu// Die japanische Couch).
die Fälle die bei Dr. Irabu landen, sind zwar überspitzt dargestellt, doch kennzeichnend für die Probleme, unter die die Menschen in Japans Großstädten leiden. Der Erfolgsdruck muß in Japan ungemein höher sein als in europäischen Gefilden. Tradition und Moderne sind sich doch sehr nahe und nicht so leicht unter einen Hut zu bringen. So mein Eindruck.
Sehr, sehr interessant! Ich denke, das könnte Dr. Irabu für mich ebenfalls sehr interessant werden lassen! Denn über den Weg kennt man die Japaner wohl näher kennen als durch vieles andere. Sich in sie, ihre Lebenslage, ihren Alltag, ihre Sorgen hineinversetzen kann helfen zu vergleichen. Mit unserem Leben, unserem Alltag, unseren Sorgen. Vieles ähnelt sich sicher. Anderes unterscheidet sich und sagt uns somit sicher viel über die Lebensituation dort, aber auch über deren Traditionen und Einstellungen. Und unserer eigenen. Sehr spannend. Danke fürs hervorheben diesen Aspekts, Maria!
Und diesen Punkt finde ich auch weiterhin an "Die Umarmung des Todes" besonders interessant. Da pflegt z. B. eine ihre Schwiegermutter. Obwohl ihr Mann schon tot ist. Und sie die Schwiegermutter nicht mag, weil sie nicht nett zu ihr war. Hierzulande würde kaum jemand die Schwiegermutter trotzdem pflegen. Und sich von ihr so viel gefallen lassen. Und sich wirklich noch an den Rand der Kraft bringen, alles am Laufen zu halten... durch harte Arbeit am Fließband. Durch viel zu wenig Schlaf, um allen Anforderungen - also auch der Schwiegermutter - gerecht zu werden... Das sind solche Kleinigkeiten, die mich erahnen lassen, dass man dort andere moralische Verpflichtungen hat. Und auch eingeschränktere Mittel und Wege es anders zu machen. Oder auch die Arbeitsbedinungen in der Fabrik. Auch Kleinigkeiten. Aber so wäre das hier nicht denkbar. Dort ist es viel härter und erbarmungsloser.
In anderen Schichten ist gewiss auch der Leistungsdruck höher als bei uns. Das glaube ich auch, aus dem was ich hier und da mal aufgeschnappt habe. Sicher sehr spannend solche Dinge durch japanische Literatur mal verdeutlicht und näher gebracht zu bekommen. Damit es nicht eine Ahnung oder Vorstellung von etwas bleibt, sondern greifbarer wird.
Yvonne, schön, dass wir Dich hiermit auch neugierig machen köennen! Für mich ist die japanische Literatur ja auch noch absolutes Neuland. Aber mein erstes Betreten macht mir schon großen Spaß! Und das von Dir erwähnte "Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß" hört sich auch verlockend an. Wenn Du es gelesen hast wäre ich sehr an Deinen Eindrücken dazu interessiert.
Edit: Übrigens steht in dem Buch "Die Umarmung des Todes" sehr oft, dass jemand mit der Zunge schnalzt. Mir scheint das keine Wiederholung. Sondern es scheint mir, als wenn die Japaner so ein Schnalzgeräusch einfach oft machen. Weiß darüber jemand was?
Ich komme auf die Vermutung, da z. B. die Türken (zumindest die, die ich durch Ayhan kenne) gern mal - ich weiß nicht recht wie ich das schriftlich schildern soll - mit der Zunge einen Tsstsstss-Ton machen. Wenn sie etwas "unglaublich" oder "erstaunlich" finden. Vielleicht haben die Japaner auch so etwas.