Ich lese gerade... (Leseerlebnisse 2009)

[YvonneS]

Nachdem ich das letzte halbe Jahr wenig bis gar nichts gelesen habe und dann meistens nur leichte Sachen, taste ich mich jetzt wieder an die etwas anspruchsvolleren Bücher ran.

Momentan lese ich gerade auf Empfehlung einer Freundin "Das Löwenmädchen" von Erik Fosnes Hansen. Ich habe erst ca. 100 Seiten gelesen, kann also noch nicht viel dazu sagen. Bis jetzt gefällt es mir sehr gut und auch den Wechsel von Ich-Erzählung und Erzählung in 3. Person finde ich ganz spannend.

[Petra]

Hallo zusammen,

bald habe ich den ersten von insgesamt sieben Teilen des Buches "Die Umarmung des Todes" beendet. Die Frauenfiguren und ihre persönliche Lebenssituation ist vorgestellt. Auch die Hintergründe des Ermordeten. Der Mord ist auch passiert und drei der vier Frauen halten schon zusammen. Erzählt ist das alles sehr klar. Ich kann mir alles sehr gut vorstellen. Mich in die Frauen hineinfühlen. Die Gefühle, die man hier mitbekommt sind nicht positiv. Aber umso mehr wachsen einem die Frauen ans Herz, die jede für sich einsam ist - auch wenn keine von ihnen alleine lebt.

Ich denke für mich ein guter Einstieg in die japanische Literatur. Eine spannende Geschichte um vier Frauen. Man bekommt viel aus ihrem Alltag mit und von ihren Sorgen. Und somit auch von normalen Zuständen bei Familien in Japan dieser Gesesllschaftsschicht. Wie erwartet wird man aber auch nicht mit Fremdartigkeiten direkt "zugedröhnt". Für mich ein gutes herantasten an Bücher japanischer Autoren. Als Thriller selbst für mich sehr spannend. Ich mag es gern wenn es nicht um Effekte geht, sondern darum, warum Menschen so etwas tun und was in ihnen vorgeht, während sie versuchen die Tat zu vertuschen. Das ist bislang sehr gut gelungen, ich lese das Buch wirklich gern und freue mich auf jede freie Minunte in der ich ein paar Zeilen lesen kann.

@Doris: Dass Du "Die Umarmung des Todes" schon kennst und damals so gern gelesen hast, freut mich zu hören! Das bestärkt mich darin, dass ich auch auf den kommenden gut 500 Seiten viel Lesevergnügen zu erwarten habe!

@Binchen: Von "Der Geschmack von Apfelkernen" musst Du unbedingt dann noch abschließend erzählen, ja? Denn das Buch interessiert mich auch. Scheint ja - wie ich beim reinlesen schon bemerkt habe - sehr schön und leicht zu lesen zu sein, wenn Du direkt dabei geblieben bist.

@Britti: Dass Du nicht widerstehen konntest und "Leichblässe" dazwischen geschoben hast, kann ich sehr gut verstehen! Und es freut mich natürlich, da ich dann recht bald hier zwei abschließende Berichte über das Buch erhalten werde: Einen von Dir und einen von Nicole.
Schön zu wissen, dass es Dich direkt so gepackt hat! Das lässt mich auf ein schönes und spannendes Leseerlebnis hoffen! Und die Body-Farm ist sicher ein interessanter Handlungsort! Für Dich ganz besonders, aber auch mir sagt das für solch einen Thriller sehr zu!

@Yvonne: Dein Leseverhalten bei Deiner allmählichen Rückkehr ins Leseleben kann ich gut verstehen! Ging mir vor kurzem genauso! Als es mit dem Lesen dann wieder so langsam ging, konnte ich nur ganz leichte Sachen lesen und ertragen. Inzwischen hat sich das zum Glück geändert (bzw. verbessert). Und ich kann auch wieder viel bunter gemischt lesen. Das freut mich UNGEMEIN! Ich freue mich zu hören, dass es Dir auch wieder möglich ist! Denn ich weiß, wie sehr man das vermisst... aber manchmal geht es einfach nicht.

[Sonja]

Hallo zusammen,

ich lese seit gestern ein ganz bezauberndes Buch: Kate Morton, Der verborgene Garten. Und es hat ganz lieb auf sich aufmerksam gemacht: vorgestern Abend war ich nach der Arbeit noch in einer sehr nah gelegenen Buchhandlung und da lachte mich das Cover an. Ich nahm das Buch mit zu den Lesesesseln und las hinein. Mmh, klang gut, aber überzeugte mich nicht; zudem war es ein HC (ich kaufe normalerweise nur TBs) und hatte über 600 Seiten (da muss mich ein Buch sehr reizen - in manchen Lesephasen, wenn ich sehr langsam lese kann mir das zuviel sein). Es blieb also liegen. Als ich dann in der Nacht nicht schlafen konnte, musste ich als ich so vor mich hin döste, an die Figuren aus dem Buch denke, die mir schon sympathisch waren. Als es sich dann auch noch ergab, dass ich gestern ausnahmsweise alleine in die Mittagspause ging, ging ich in die Buchhandlung, kaufte es mir und habe nun schon 100 Seiten gelesen . Und wie herrlich ist die Geschichte und wie herrlich ist das habtische Erlebnis. Als ich das Buch von der Folie befreite, umspielte ein wunderbarer Duft meine Nase und ich finde es total entzückend ein gebundenes Buch in den Händen zu halten. Ich glaube fast, ich werde in Zukunft meine Bücher sorgfältiger auswählen und mir dann doch öfter mal ein HC gönnen.

Zur Geschichte: "An ihrem 21. Geburtstag ist etwas vorgefallen im Leben ihrer Großmutter Nell. Das erfährt ihre Enkelin, die Australierin Cassandra, als sie auf der Beerdigung mit ihren beiden Tanten Dot und Phyllis spricht. Bei ihrem letzten Besuch im Krankenhaus hatte Nell von einer merkwürdigen Dame gesprochen, der sie versprochen hätte, am Hafen von London auf sie zu warten. Cassandra hatte dies zunächst für die Äußerung eines verwirrten Geistes gehalten. Aber die Tanten öffnen ihr auf ihr beharrliches Nachfragen hin die Augen.

Denn Nell ist keineswegs jene Person, die Cassandra bis zu ihrem Tod in ihr gesehen hat. Das Erlebnis mit der Dame hat es tatsächlich gegeben. Nells vermeintlicher Vater fand die verstörte Vierjährige mit nichts als einem kleinen weißen Kinderkoffer am Hafen und nahm sie mit. Groß gezogen als leibliche Lieblingstochter mit zwei Schwestern wuchs Nell wohlbehütet in ihrem Elternhaus auf -- bis ihr Vater ihr die erschütternde Wahrheit offenbarte. Cassandra, die als Kind ein ganz persönliches Verhältnis zu ihrer als verbittert und biestig geltenden Großmutter aufgebaut hatte, erbt deren Cottage in Cornwall. Und sie beginnt, in der Familiengeschichte zu recherchieren, wobei sie der Weg mitten in den dunklen Garten von Blackhurst Manor führt. Dabei ist das, was sie da entdeckt, ist wirklich erschreckend... (aus Buchbeschreibung bei amazon)

Freue mich schon aufs weiterlesen. Wirklich ein ganz besonderes Buch!!

[Britti]

Liebe Sonja.

Das klingt ja interessant, besonders der Weg den das Buch zu dir genommen hat

Das Gefühl kenne ich wenn man die Folie öffnet und der Duft in die Nase steigt und man mit den Händen darüber streicht...herrlich. Wir sind schon ein bissl verrückt, oder?

[Doris]

Wir sind schon ein bissl verrückt, oder?

Ein bißchen verrückt ist nicht verkehrt...., oder?

[JMaria]

Den Jessica Fletcher habe ich übrigens tatsächlich gestern nacht ausgelesen. War angenehme Lesekost. Vielleicht bleibe ich ja auch erst mal bei den Krimis (mir schwebt da ein Reread von John Dickson Carrs "Mord aus 1001 Nacht" vor...)

Gruß,
Trixie

Hallo Trixie,

ich habe heute deine Rezi zu Mord aus 1001 Nacht gelesen. Klingt ja fantastisch.

Das Bild das du in deine Rezi eingefügt hast, wer hat es gemalt? Bin ganz hin und weg von dem Bild.

Schöne Grüße
Maria

[Trixie]

Hallo Trixie,

ich habe heute deine Rezi zu Mord aus 1001 Nacht gelesen. Klingt ja fantastisch.

Das Bild das du in deine Rezi eingefügt hast, wer hat es gemalt? Bin ganz hin und weg von dem Bild.

Schöne Grüße
Maria

Hallo Maria,

der Carr war ja ein reread, aber ich habe mich in den vielen Jahren seit dem ersten Lesen stets an das Buch als das beste seiner Krimis erinnert, vor allem wegen des Schauplatzes: Der Mord geschieht ja nachts im Museum und die meisten Ermittlungen finden noch in der gleichen Nacht, also kurze Zeit später dort statt - ein Hauch Unheimliches ... schööön...

Das Bild dazu wurde von Karl Louis Preusser 1881 gemalt: "In der Dresdener Galerie" (hängt in der Gemäldegalerie Neue Meister in Dresden. Hat was, nicht wahr? Einerseits etwas überladen, plüschig, andererseits mit viel Licht und Farbe. Für die Kategorie "Museumsbücher" wollte ich auf jeden Fall ein mit positiven Attributen versehenes Bild eines Museums, und ich finde auch, daß Preussers Gemälde diese Kriterien erfüllt.

Gruß,
Trixie

[steffi]

Es ist immer wieder schön, eure Leseerlebnisse mitzuverfolgen.

Nachdem ich nun schon wieder ein Buch abgebrochen habe (mehr dazu im abgebrochene Bücher-thread) habe ich mich gleich auf ein weiteres gestürzt, von dem ich dachte, das ist eher nicht so mein Fall: Wilkie Collins - The Woman in White

Ich hatte es letztes Jahr meinem Mann geschenkt, 600 Seiten, klein gedruckt, englisch (Penguin Classics) und eine Mystery Novel. Ich stellte mir also etwas gothicähnliches, ein bißchen verworrenes - eben mystisches vor. Nachdem mein Mann dann befand, dass das Buch zwar gut sei, es aber nur langsam vorangehe (sonst liest er englisch so schnell wie deutsch), war für mich klar, das ist nix für mich, englisch im Schneckentempo und dann noch ein Genre, das mich nicht so interessiert ! Nachdem ich nun schon dabei war, meinen SUB abzubauen, griff ich also nach dem Buch in der Erwartung, nach 50 Seiten ist alles vorbei

Ihr könnt euch schon denken, was jetzt kommt: es ist 100% meine Kragenweite, jetzt zu Anfang eher ein Plot à la Agatha Christie.

Junger Zeichenlehrer (der momentane Ich-Erzähler, weitere Personen dürfen später aus ihrer Sicht erzählen - fein, oder ?) tritt befristete Stelle in englischem Landhaus an, trifft zuvor nachts eine geheimnisvolle Frau in weiß gekleidet, die aus einer Anstalt entflohen ist und es gibt Beziehungen zu seinem Arbeitgeber. Dort soll er zwei junge Damen unterrichten, in die eine, die der Frau in weiß ähnlich sieht, verliebt er sich.

Oh, ich bin so gespannt, wie es weitergeht, habe schon etliche Theorien, wie alles zusammenhängen könnte, aber mein Mann grinst nur und meint, es sei schon noch etwas komplexer, was mich noch mehr erfreut. Natürlich ist das Leben auf dem Lande, wie man es sich 1850 vorstellt, geschulte Diener, entzückendes Mobiliar, gepflegter Lunch usw., Collins spart da nicht an Ausschmückungen. Durch den Ich-Erzähler weiß man nun auch nicht genau, ob alles so stimmt. Hach, ich liebe sowas !

Inzwischen ist mir auch klar, warum er so langsam war, denn ihn interessiert sowas eher nicht Ich bin froh, wenn es nicht so schnell vorwärtsgeht, da kann ich länger genießen, obwohl ich supergespannt bin, wie es weitergeht.

[Rachel]

Hallo Steffi,

was Du über "The Woman in White" erzählst, klingt ja verlockend, solche Bücher mag ich ja auch total.

Was für ein Glück, dass das Buch bereits auf meinem SUB vor sich hinschlummert. Übrigens auch in der Penguin Classics Ausgabe.

Ich habe mal wieder zu Donna Andrews gegriffen, "Crouching Buzzard, Leeping Loon", der vierte Band. Bisher wieder sehr nett.

[JMaria]

Hallo Maria,

der Carr war ja ein reread, aber ich habe mich in den vielen Jahren seit dem ersten Lesen stets an das Buch als das beste seiner Krimis erinnert, vor allem wegen des Schauplatzes: Der Mord geschieht ja nachts im Museum und die meisten Ermittlungen finden noch in der gleichen Nacht, also kurze Zeit später dort statt - ein Hauch Unheimliches ... schööön...

Das Bild dazu wurde von Karl Louis Preusser 1881 gemalt: "In der Dresdener Galerie" (hängt in der Gemäldegalerie Neue Meister in Dresden. Hat was, nicht wahr? Einerseits etwas überladen, plüschig, andererseits mit viel Licht und Farbe. Für die Kategorie "Museumsbücher" wollte ich auf jeden Fall ein mit positiven Attributen versehenes Bild eines Museums, und ich finde auch, daß Preussers Gemälde diese Kriterien erfüllt.

Gruß,
Trixie

danke Trixie !
das Bild hat was !
eine Kategorie "Museumsbücher" würde mich wirklich sehr interessieren. Schön, dass ich den Dickson-Carr noch im SUB habe. Der ist gleich nach oben gewandert

Hallo Steffi,

ich habe "Die Frau in Weiß" vor Jahren begonnen, aber nicht zuende gelesen. Die Atmosphäre ist toll, doch ich fand es dann irgendwann doch sehr langatmig *g*

Vielleicht sollte ich dem Buch nochmals eine Chance geben !

Hallo Rachel,
witzig, im Bett lese ich gerade den 2. Fall von Meg Langslow "Alle Vögel sind schon tot". Herrliche Atmosphäre auf dieser Insel vor Maine und mit diesen Vogelliebhabern. Da wollen Meg und Michael mal ruhige Tage alleine und ohne verrückte Familie verbringen, doch dann ist es wie im Märchen vom Hasen und Igel, die Familie ist schon dort *kicher*
Natürlich ist bereits ein Mord geschehen und es sieht so aus, als ob Megs Vater einen Grund hatte, den Mann umzubringen. Also muß Meg mal wieder ermitteln

Liebe Grüße
Maria