Barbara hat geschrieben:Liebe Petra,
das war eine gute Idee. So können wir unsere Einstellung zum persönlichen Kaufverhalten über das Jahr auch ein bisschen beobachten.
Das freut mich, dass dir die Idee gefällt, liebe Barbara! Und ich finde es auch schön, dass wir so einen festen Platz haben, diese Eindrücke festzuhalten, uns darüber auszutauschen, und selbst zu schauen, ob und wie sich unsere Einstellung dazu im Laufe der Zeit verändert. Denn wenn ich auf die letzten Jahre zurück blicke, war das ein ständiger Wandel. Ich finde das spannend.
Kessy hat geschrieben:Bei mir ist es auch so, das Bücher die mich interessieren, erstmal auf den Merkzettel, bzw. auf die Wunschliste gehen. Ich habe erst gestern mal wieder meine WuLi bei meinem Buchhändler etwas aufgeräumt, weil da doch zwei oder drei Bücher drauf waren, die mich jetzt gar nicht mehr so sehr interessierten.
Ich versuche schon, das ganze etwas in Grenzen zu halten. auch schaue ich, ob ich nicht das ein oder andere Buch als Ebook bekomme, weil mir einfach der Platz fehlt.
Das ist etwas, was ich an mir auch beobachte. Einige von den Büchern auf meinem Merkzettel sind nach einiger Zeit gar nicht mehr so interessant. Und so lösche ich sie dann runter. Und das ein oder andere als ebook spart Platz, genau!
Josie hat geschrieben:Dann oute ich mich hier mal als das genaue Gegenteil von Euch. Ich kaufe und sammle nach wie vor mit Leidenschaft Bücher. Und das, obwohl ich so extrem langsam lese und es so viele Phasen bislang im Leben gab, in denen ich gar nicht zum Lesen kam bzw. die Konzentration nicht vorhanden war. Vielleicht aber auch gerade, weil ich so langsam lese, sammele ich um so lieber? Sozusagen als Ersatz?
Hm...
Ehrlich gesagt, finde ich Eure Einstellung viel "gesünder" als meine und ich nehme mir immer wieder vor, weniger zu kaufen, da ich ja ohnehin nicht alles lesen kann. Aber bei Büchern schlägt die Unvernunft gnadenlos die Vernunft.
Einzig, mich erdrückt und belastet die hohe Bücheranzahl nicht. Wenn es so wäre, dann würde ich mich auch rigoros davon trennen. Obwohl ich sonst sehr schnell von Dingen erdrückt werde, bilden Bücher hier die Ausnahme. Bei Büchern habe ich dieses Gefühl bislang noch nicht gehabt. Allerdings möchte ich, obwohl es platztechnisch möglich wäre, nicht noch mehr Regale haben. Dann glaube ich, stünde ich vor dem Erdrückungsproblem. Auch wollte ich nicht überall im Haus Bücher verteilt haben. Das wäre mir wiederum zu viel. Außer dem aktuellen Buch, was ich lese, befinden sie sich allesamt ausschließlich in meinem Bücherzimmer.
Was mir inzwischen Gott sei Dank leicht fällt ist, Bücher, die ich kein zweites Mal lese, die ich abgebrochen habe oder die mich inzwischen nicht mehr interessieren, wegzugeben oder auch im Altpapier zu entsorgen. Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar für mich gewesen.
Ich habe mich sehr gefreut, hier auch Stimmen der gegensätzlichen Seite zu hören! Und ich finde darin vieles wieder, was ich vor einigen Jahren selbst noch so gehalten habe. Und was mich zu der Zeit wohlgemerkt auch glücklich gemacht hat! Ich kann das deshalb natürlich bestens verstehen! Und es ist bei mir auch immer noch so, dass ich gerne viele Bücher um mich habe. Nur nicht mehr unbegrenzt. Und es müssen bei mir inzwischen wirklich Lieblinge sein. Alles was nur schön oder ganz nett war, aber nicht hängen bleibt, kann gehen. Aber die anderen müssen bleiben. Umso mehr, wenn es eine schöne Ausgabe ist. Ich kaufe oft HCs, obwohl es schon das TB gibt, wenn mir die gebundene Ausgabe schöner erscheint. Meistens sind sie ja auch langlebiger.
Mit dem Ersatz ist ein gar nicht so abwegiger Gedanke. Vielleicht ist was dran! Ich habe auch in den Zeiten, wo ich gern mehr gelesen hätte, aber nicht die Zeit gefunden (oder sie mir nicht genommen) habe, mehr gekauft. Eigentlich widersinnig, wenn man so wenig zum Lesen kommt, dachte ich mir damals. Aber es hat mich glücklich gemacht, die Bücher bei mir zu haben, in der Hoffnung, für die Zeit, wenn ich mehr Zeit zum Lesen habe. Gewandelt hat sich das bei mir durch den totalen Lese (und zeitgleichen Bücherkauf) Stillstand. Als ich so krank war, war nur noch das gesund werden im Vordergrund. Als es mir endlich besser ging, und ich auch endlich wieder etwas lesen konnte, habe ich das erst so richtig gelernt wertzuschätzen. Und mit der Lesezeit (die ich mir seither stark verteidige), kam auch das Interesse für die Bücher wieder auf. Die, die neu erscheinen, besonders aber die, die ich habe. Denn ich dachte, ich könnte sie vielleicht jetzt nie lesen, wenn das mit meinen Augen nicht mehr besser wird. Es jetzt zu können ist ein großes Glück! Und ich mache das jetzt auch! Alle die Bücher lesen, die so lange auf meine Zeit gewartet haben, und von neuen allzu weit nach hinten gedrängt wurden. Sie, und Lesezeit dafür sind mir so wichtig geworden, dass neue Bücher es schwer haben. Und meine Ausmistaktion hat einen weiteren Ausschlag gegeben. Weil ich gemerkt habe, wie viele Bücher ich zu Hause hatte, für die ich längst kein Interesse mehr hatte. Ich musste mich unbedingt davon befreien! Aber ich muss auch dazu sagen, dass die meisten Bücher und Hörbücher darunter welche waren, die mir mal Verlage geschickt haben. Die, die ich mir selbst gekauft hatte, die waren es, für die zumeist das Interesse noch ganz stark da war. Meine Situation kann man somit vermutlich gar nicht so allgemein sehen.
Wichtig ist, dass du dich nicht erdrückt fühlst, liebe Josie! Und da hast du ein Gespür für, wie ich herauslese, denn bei anderen Dingen verspürst du das schnell. Ich glaube dass du schon ein gesundes Verhältnis dazu hast.
Und so sehr ich Mini-SUBs bewundere, so wenig könnte ich das. Ich habe immer noch eine große Auswahl an ungelesenen Büchern. Aber nicht mehr unüberschaubar, nicht mehr unschaffbar. Und das ist mir wichtig, und tut mir wohl. Und auch die Befreiung von den Büchern, mit denen ich mich nicht mehr identifiziere. Das waren aber bei mir wie gesagt auch viele, die ich gar nicht gekauft hatte, sondern wegen der Rezensionen damals zugeschickt bekommen habe. Davon – und vom dem Druck dann auch lesen zu
müssen habe ich mich vor Jahren befreit – es hat mir meine Lesefreude zurückgebracht! Und nun habe ich mich auch von den Büchern aus der Zeit befreit.
Didonia hat geschrieben:Ich habe mir ja auch jahrelang einen Kopf gemacht wegen meines SuBs. Mittlerwele bin ich aber so richtig rundum glücklich mit meinen Büchern. Obwophl ich weiß, dass ich es nie schaffen werde, sie zu lesen.
Ich finde es einfach schön, mit ihnen zu leben und liebäugle schon mit einer Wand im Flur unter der Treppe. Da wäre noch Platz für ein schräges Regal
Die großen Sammler haben auch nicht all ihre Bücher gelesen. Bei mir liegen sie mittlwerweile auch überall. Außer im Schlafzimmer, da ich im Liegen nicht lesen kann. Da schlafe ich ruck zuck ein.
Momentan suche ich all meine Lexika und Bücher über Schriftsteller zusammen und schleppe sie nach oben ins Büro. Ich möchte jetzt vermehrt wieder kleine Biografien schreiben.
Mich freut zu lesen, dass du den Gedanken loslassen konntest, liebe Didonia, und dich mittlerweile mit den ganzen Büchern um dich herum wohl fühlst. Es gibt solche Menschen und solche. Die einen mögen es lieber weniger, die anderen sind leidenschaftliche Sammler. Beides ist gut, beides kann glücklich machen. Es freut mich, dass du den Weg gefunden hast, der Dich glücklich macht. Denn genau darum geht es!