Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Bonny » Di 15. Okt 2019, 09:03

Steffi, das klingt aber auch gut. Ich bin auch nicht so ein Zwerge-Fan, daher könnte ich mir vorstellen, dass es mir ähnlich geht wie dir. Ich werde mir die Reihe auf jeden Fall mal auf den Merkzettel setzen. Das ist aber keine Jugendbuch-Reihe, oder?
Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Di 22. Okt 2019, 14:54

Nein, das ist keine Jugendbuchreihe.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon steffi » So 27. Okt 2019, 17:11

Ich habe von Judith Schalansky Verzeichnis einiger Verluste gelesen. Es ist ein sehr liebevoll gestaltetes Buch, indem es um Dinge geht, die verschwunden sind, seien es Tiere, eine Insel, der Palast der Republik oder Gedichte. Was mit gefallen hat, ist, dass sich Schalansky für jedes Objekt einen anderen Stil, eine andere Herangehensweise überlegt. Von manchen hätte ich mehr lesen wollen/ können, andere fand ich nicht besonders interessant.

Und ebenfalls beendet habe ich die Erzählungen von Jorge Luis Borges. Es hat länger gedauert als ich dachte, diese drei Sammlungen zu lesen. Universalgeschichte der Niedertracht behandelt wirklich fiese Gestalten, zB eine Seeräuberin, ein Mörder, ein Hexenmeister. Borges spielt hier mit der Erwartungshaltung des Lesers, mit Grusel und auch damit, dass man nie weiß, was denn davon erfunden ist ( vermutlich alles ).
Fiktionen teilt sich in zwei Teile, Der Garten der Pfade, die sich verzweigen und Kunststücke. Während ich mit den Erzählungen des "Gartens" noch etwas anfangen konnte, waren mir die Kunststücke zu abstrakt. Danach hatte mich ein bißchen die Lust verlassen. Doch schließlich habe ich das Aleph angefangen und diese Erzählungen gefielen mir wieder besser.

Borges gilt ja als Autor für Autoren und ich kann verstehen, warum. Zum einen hat er einen tollen Stil, sehr schöne Sätze und starke Bilder. Aber vorallem gibt es jede Menge neue Ideen und Anregungen, so viel Inspiration und man wünscht sich, dass aus jeder Idee ein langer Roman in seinem wunderschönen Stil wird. In seinen Erzählungen verschwimmen die Grenzen von Autor und Leser, Fiktion und Wirklichkeit, Gefühl und Intellekt, immer wieder gibt es Spiegel, Spiegelungen, Labyrinthe. Faszinierend, staunend aber zuweilen auch anstregend !
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Do 7. Nov 2019, 14:17

Petra hat geschrieben:Ich habe “Lied der Weite“ beendet. Ich freue mich jetzt schon, die McPheron-Brüder in „Abendrot“ wiederzusehen, und weitere Bewohner von Holt. Und auf die weiteren Romane aus dem fiktiven Städtchen Holt in Colorado freue ich mich ebenfalls; den kommenden Übersetzungen sehe ich mit Freude entgegen. Kent Haruf hat einen zutiefst menschlichen Blick auf die Menschen und ihre Nöte.

Das gleiche gilt für Richard Russo, dessen Roman “Diese gottverdammten Träume“ ich begonnen habe. Auch er erzählt von den einfachen Menschen in einem ebenfalls fiktiven Städtchen namens Empire Falls; der Name steht auch sinnbildlich für den Zustand des Städtchens. Schnell wachsen einem die Menschen dort ans Herz. Im Mittelpunkt steht Miles, der das örtliche Diner betreibt, und seit sich seine Frau von ihm getrennt hat zusammen mit seiner Tochter über dem Diner in einer kleinen Wohnung lebt. Da bleibt nicht viel Raum für Träume.

Ich habe für US-amerikanische Literatur viel übrig. Autoren wie Richard Russo und Kent Haruf treffen genau meinen Nerv!





Petra, ich lese beide Autoren auch sehr gern. Die Figuren und die Orte gehen einem nahe. Die Einwohner sind kämpferisch, aber doch irgendwie verloren in ihrem Kampf um ein bißchen Glück. Aber beide Autoren verstehen es, den Leser nicht zu entmutigen.

Von Kent Haruf las ich Unsere Seelen bei Nacht und Diese gottverdammten Träume von Richard Russo las ich vor drei Jahren und fand es sowas von gut :daumen_hoch:
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Shaftoe » Fr 8. Nov 2019, 14:06

Habe immer versucht das Buch gebunden zu ergattern, hat nicht funktioniert. Jetzt als TB geschenkt bekommen - und stellt sich bereits nach 150 Seiten als ganz toller Knaller raus:

David Mitchell - Der Wolkenatlas

Ich kenne weitere von Mitchell, nicht alles hat gefallen, aber beim Wolkenatlas schein er eine Sternstunde gehabt zu haben (übrigens: grandioser Titel)

Grüße
Ich identifiziere mich ab heute als Proton: Ich bleibe positiv
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 8. Nov 2019, 14:10

Ich hatte das Buch Leidenschaften 99 Frauen der Weltliteratur von Verena Auffermann et al zu Weihnachten geschenkt bekommen und habe es nun fertig gelesen. Ich kann es für Buchliebhaber nur empfehlen. Folgende Autorinnen, von denen ich noch nichte kenne, sind mir besonders aufgefallen : Nadime Gordimer, Joyce Carol Oats, Lidia Jorge, Elfriede Jelinek, Paula Fox, Ricarda Huch und Yasmina Reza.

Vielleicht werde ich im neuen Jahr von der einen oder anderen etwas lesen.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon steffi » Fr 8. Nov 2019, 14:23

Shaftoe: ich kenne nur den Film, habe mir aber auch schon länger vorgenommen, den Wolkenatlas zu lesen - wenn du nun auch noch schwärmst, muss ich das unbedingt machen ! Viel Spaß weiterhin !

Ich vergnüge mich derzeit mit einem booker-prize Kandidaten ( shortlist 2016): Graeme Macrae Burnet - His bloody project ( dt: Sein blutiges Projekt: Der Fall Roderick Macrae
In Form verschiedener Berichte, Zeugenaussagen und Gerichtsprotokolle schaut der Leser auf das Leben im 19. Jahrhundert in einem kleinen Weiler in Schottland und einem Dreifachmord. Genial, wie der Autor mit den Realtitäten spielt, wie jeder gemäß seinem Auftrag als Richter, Nachbar, Gutachter, Mörder, seine eigene Wahrheit konstruiert. Toll gemacht und spannend zu lesen.
Gruss von Steffi

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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » Fr 8. Nov 2019, 15:14

steffi hat geschrieben:
Ich vergnüge mich derzeit mit einem booker-prize Kandidaten ( shortlist 2016): Graeme Macrae Burnet - His bloody project ( dt: Sein blutiges Projekt: Der Fall Roderick Macrae
In Form verschiedener Berichte, Zeugenaussagen und Gerichtsprotokolle schaut der Leser auf das Leben im 19. Jahrhundert in einem kleinen Weiler in Schottland und einem Dreifachmord. Genial, wie der Autor mit den Realtitäten spielt, wie jeder gemäß seinem Auftrag als Richter, Nachbar, Gutachter, Mörder, seine eigene Wahrheit konstruiert. Toll gemacht und spannend zu lesen.



Das Buch wollte ich auch schon längst lesen! Du erinnerst mich daran :lesen_und_nachdenken:
Ich hab’s allerdings auf deutsch.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon Petra » Sa 9. Nov 2019, 15:51

Ich habe "Diese gottverdammten Träume" beendet. Ein wunderbares Buch! :schwaermt:
Wie gut, dass ich von Richard Russo bereits Nachschub auf dem SUB habe.

steffi hat geschrieben:Petra, ich verfolge interessiert deine US-amerikanischen Autoren ! Klingt beides sehr interessant !


JMaria hat geschrieben:Ich habe “Lied der Weite“Petra, ich lese beide Autoren auch sehr gern. Die Figuren und die Orte gehen einem nahe. Die Einwohner sind kämpferisch, aber doch irgendwie verloren in ihrem Kampf um ein bißchen Glück. Aber beide Autoren verstehen es, den Leser nicht zu entmutigen.

Von Kent Haruf las ich Unsere Seelen bei Nacht und Diese gottverdammten Träume von Richard Russo las ich vor drei Jahren und fand es sowas von gut :daumen_hoch:


Steffi, das freut mich, dass dich meine Berichte über die von mir gelesenen US-amerikanischen Autoren interessieren.

Maria, Da dir die beiden Autoren auch liegen, dürfte dir auch die Trilogie "Grouse County" von Tom Drury liegen.

"Unsere Seelen bei Nacht" steht noch auf meinem Wunschzettel, der fehlt mir noch. Und ich warte sehnsüchtig auf die weiteren Übersetzungen. Ja, an deine Eindrücke zu "Diese gottverdammten Träume" kann ich mich gut erinnern. Ein wirklich toller Roman, nicht wahr?!

steffi hat geschrieben:Ich hatte das Buch Leidenschaften 99 Frauen der Weltliteratur von Verena Auffermann et al zu Weihnachten geschenkt bekommen und habe es nun fertig gelesen. Ich kann es für Buchliebhaber nur empfehlen. Folgende Autorinnen, von denen ich noch nichte kenne, sind mir besonders aufgefallen : Nadime Gordimer, Joyce Carol Oats, Lidia Jorge, Elfriede Jelinek, Paula Fox, Ricarda Huch und Yasmina Reza.

Vielleicht werde ich im neuen Jahr von der einen oder anderen etwas lesen.


Du weckst große Lust in mir, mir auch das Buch zur Hand zu nehmen. Auch ich bekam es zu Weihnachten geschenkt, und es machte auf mich beim durchblättern einen sehr interessanten Eindruck. Du bestätigst diesen nun. Toll, dass das Buch dir Lust macht, von der ein oder anderen Autorin demnächst etwas zu lesen.

Auch dass du mit deinem Booker Prize-Projekt weiter machst, finde ich toll. Ich bin gespannt auf deine Eindrücke, denn "Sein blutiges Projekt: Der Fall Roderick Macrae" interessiert mich auch. Viel Lesevergnügen!
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Leseerlebnisse 2019... ich lese gerade...

Beitragvon JMaria » So 10. Nov 2019, 11:13

Maria, Da dir die beiden Autoren auch liegen, dürfte dir auch die Trilogie "Grouse County" von Tom Drury liegen.


Das glaub ich auch, Petra. Ich habe deine Ausführungen mit Interesse verfolgt und das Buch ist auf meine Merkliste gelandet :buch:
Schöne Grüße, Maria
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