von Petra » Mi 18. Aug 2021, 13:45
Ich bin aus der Lesespur geraten. Zuerst hat mich ein umfangreiches Buch („Die Schöne des Herrn“ von Albert Cohen, rd. 900 Seiten) ausgebremst, das sehr lesenswert und ganz wunderbar, aber auch sehr anstrengend zu lesen war, da die Handlung (absichtlich und mit Genuss und in großer sprachlicher Meisterschaft) auf der Stelle trat. Und danach hat mich im privaten Bereich ein trauriges Ereignis aus dem Tritt gebracht. So habe ich in letzter Zeit nicht viel gelesen. Und werde auch die nächste Zeit nur nach Lust und Laune nach Büchern greifen, da ich mich immer noch nicht wieder richtig gesammelt habe, und auch die Arbeit meine Augen wieder sehr an ihre Grenzen bringt.
Zuletzt hatte ich einen klassischen Krimi von Mary Roberts Rinehart gelesen. „Der große Fehler“ hat mir gut gefallen. Zwar ist es nicht ihr bestes Buch, aber wie gewohnt sehr atmosphärisch und unterhaltsam. Um in Lesefahrt zu geraten, war es aber wider Erwarten nicht geeignet, denn auch hier war die Geschichte ausufernd. So kam ich auch damit nur langsam voran, aber mit Freude. Das Wetter passte auch, da es den Sommer über ja eher herbstlich war und ist.
Nun lese ich von Helga Schubert „Vom Aufstehen“. Ein Leben in Geschichten, so der Untertitel. Ihre Geschichten erzählen vom Leben. Vom Aufwachsen im Krieg. Von der Flucht ihrer Mutter (mit ihr als Kleinkind) aus Pommern. Vom Leben in der DDR, also in einer Diktatur. Vom Leben nach der Wiedervereinigung. Vom Leben als Tochter. Von ihren Besuchen bei ihrer Großmutter (väterlicherseits). Vom Schreiben. Von den Jahreszeiten. Ein sehr interessantes Buch, das viel über unser Land erzählt. Von unserer Vergangenheit. Besonders interessieren mich ihre Geschichten über ihre alte Heimat, Pommern. Mein Vater ist auch im Kindesalter von dort geflohen. Mit seiner Mutter und seinem Bruder. Ohne Vater, den haben die Russen abgeholt. Ich kann mit Helga Schuberts Geschichten viel anfangen, und bin dankbar für dieses Buch.