Tolstoi und sein Werk: Anna Karenina u.a.

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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Barbara » Do 5. Mär 2009, 21:02

Liebe Petra,

ich habe gerade die Manesse- Ausgabe von AK gelesen und fand sie sehr gut.

1. Handling der Bücher ist klasse. Sie liegen gut in der Hand und passen in jede Handtasche, sind nicht zu schwer und mir persönlich macht die kleinere Schrift nichts aus. Irgendwann vergisst man es.

2. Die Verarbeitung ist toll. Sie haben weder durch das ständige Herumtragen noch durch das Lesen gelitten, wie Du ja weißt bin ich ein Leser, der nicht immer sooo sanft mit den Büchern umgeht und sie auch mal beim Lesen auseinanderknickt. Selbst das macht den guten Manesses nichts aus. Von der Rückseite betrachtet, sehen sie völlig ungelesen aus.

3. Was die Übersetzung angeht, so kannst Du Dir die frage, ob es gut ist oder nicht nur selbst beantworten. Übersetzungen sind, wenn Sie nicht gerade unbedingt zwingend nötig wortwörtlich sein sollen, den Sinn aber nicht umkehren oder gar verfälschen sehr abhängig vom eigenen Sprachgefühl und Sprachempfinden.

Die Übersetzung der Manesse-Ausgabe ist sicherlich nicht so antiquiert, wie manch andere, was nichts heißen soll, denn antiquiert kann auch sehr schön sein und passend. Hier empfand ich die Sprache als recht modern mit einem Hauch des "alten Geistes".
Die 1600 Seiten sind auf 2 Bände verteilt und lesen sich sehr schnell und flüssig runter. Dennoch büßt sie nichts ein von der Atmosphäre des alten Russlands.

Ich will nun mal versuchen, die genannten Sätze zu finden und die Manesse-Übersetzung anzugeben:

Alle glücklichen Familien ähneln einander; jede unglückliche ist auf ihre eigene Art unglücklich.
Bei den Oblonskis war alles durcheinandergeraten. Die Fürstin hatte erfahren, dass ihr Mann Beziehungen zu einer früher im Haus tätig gewesenen französischen Gouvernante unterhielt, und hatte ihm erklärt, dass sie nicht länger unter einem Dach mit ihm wohne könne...


Am dritten Tage nach dem Streit erwachte Fürst Stepan Arkadjewitsch Oblonski - Stiwa wie die Gesellschaft ihn nannte – um die gewohnte Stunde, das heißt um acht Uhr morgens, doch nicht im Schlafzimmer seiner Frau, sondern in seinem Kabinett, auf einem saffianledernen Diwan.


Was die Jokers-Ausgabe angeht, so kann ich nur von der Ausgabe zu Krieg und Frieden sprechen, die ich gelesen habe. Ich fand sie optisch und was die Qualität des Buches angeht sehr billig. Da zahle ich lieber etwas mehr und habe bei Klassikern auch eine qualitativ gute Ausgabe im Regal. Generell finde ich die Jokers- Bücher nur bedingt gut. Früher war mir das egal. Aber mittlerweile möchte ich bestimmte Bücher in einer guten Qualität haben, da ich sie behalten möchte. Bei weniger „gehaltvollen“ Büchern bin ich dazu übergangen, billigere zu kaufen. Dann tut es nicht so weh, wenn man sie wieder abstößt.

Ich hoffe, die Angaben bringen Dich auf Deinem Entscheidungsweg weiter. Möchtest Du noch weitere Übersetzungspassagen, dann sag Bescheid.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Binchen » Do 5. Mär 2009, 23:59

Hallo liebe Petra,

meine AnnaKarenina liegt zu Hause, daher kann ich gerade nicht zitieren. Es ist eine Einbandausgabe, rotes Leinen, Club-Ausgabe. Übersetzer und Übersetzung sag ich Dir dann.(ca. 20 Jahre alt und beim letzten 'REINGUCKEN' auch noch gut.

Der Tolstoi, den ich auch ganz gelesen habe (Moment - Die Kreuzersonate hatte ich ja auch komplett - nur 'Krieg und Frieden' nur begonne - das Buch ist gut verarbeitet - aber klein gedruckt. Bei Gelegenheit zeig ich es Dir. Ich hab es schon häufig SecondHand liegen sehen.

Gut - die letzte Info ist dann vermutlich die, die es für Dich disqualifiziert - aber ggf. die Mitleser hier nicht. Neue Klassiker-Ausgaben bzw. Editionen vom Club kann ich leider nicht empfehlen, die die ich gesehen hab, waren von lausiger Papierqualität.
Winke Binchen
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Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.” William Somerset Maugham (1874-1965)
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Petra » Fr 6. Mär 2009, 09:59

Guten Morgen Ihr Lieben,

Mensch, das ist ja klasse: So viele weitere Beiträge zu meiner Frage, die mir wirklich bei meiner Entscheidungsfindung weiterhelfen! Ich werde auf alles eingehen - die Reihe richte ich mal nach der Länge der Dinge, die ich zu Euren Postings zu schreiben habe *g*:

@Trixie: Vielen Dank für den Hinweis! Sollte ich mich (was zwar unwahrscheinlich, aber nicht völlig abwegig ist) für die Blaue Reihe entscheiden, dann schlage ich bei dieser reduzierten Ausgabe zu!

@Binchen: An dem Übersetzer Deiner Ausgabe und den entsprechenden Zitaten (falls ein anderer Übersetzer als die hier genannten) bin ich sehr interessiert! Es ist lieb, dass Du bei Gelegenheit mal nachschaust!

Und Recht hast Du: Wegen der Papierqualität würde Deine Ausgabe für mich durchfallen! ;-)
Aber die Übersetzungen gibt es ja meist in verschiedenen Ausgaben. Insofern durchaus sehr interessant, was Du beizusteuern haben wirst! Und gut zu wissen auch schon mal, dass Du es gern gelesen hast, im Gegensatz zum abgebrochenen "Krieg und Frieden" und der verhassten "Kreutzersonate" (diese Abneigung teilen wir ja!).

@Wolf: Auch wenn Du "Anna Karenina" noch nicht gelesen hast, so konntest Du mir doch sehr helfen! Denn ehrlich gesagt habe ich gar nicht daran gedacht, dass die Dünndruckausgabe von Artemis & Winkler sehr eng gedruckt sein könnte. Denn ich bin definitiv eine DER Leserinnen, die lieber öfter durchblättern, als eine der Leserinnen, die gern möglichst viel auf einer Seite gedruckt haben (wobei: Großdruck mag ich auch überhaupt gar nicht - nur mal so angemerkt).

Allerdings muss ich das hier noch mal für mich abwägen. Denn dadurch würde das Buch hier in dem Fall ja auch leichter, weil weniger Seiten benötigt werden. Bei dem Schinken ja auch ein Argument! ;-)

Aber ich bin Dir sehr dankbar für Deine Hinweise hierzu. Denn ich hätte das total übersehen bei meiner Entscheidung und finde diesen Punkt nicht unwichtig!

Noch etwas, was mir sehr geholfen hat: Deine Aussage über die Dünndruck-Ausgaben von Artemis & Winkler. Ich würde es nämlich sehr störend empfinden, wenn mir beim lesen die Rückseite hindurchscheint. Zumal mir das beim lesen die Augen viel schneller müde macht - ich habe einfach empfindliche Augen.

@Barbara: Das freut mich aber, dass Du die zitierten Auszüge für mich herausgesucht hast und uns hier teilhaben lässt! Denn gerade an der 2-bändigen Manesse-Ausgabe dürften hier so einige (ich z. B., aber auch Yvonne erwähnte sie ja) interessiert sein.

Wegen des Drucks habe ich noch eine Frage an Dich. Du schriebst, dass Dich die kleine Schrift nicht gestört hat, bzw. man sich daran gewöhnt. Ist die Schrift denn kleiner als bei anderen Manesse-Ausgaben? Z. B. kleiner als z. B. bei der von "Jane Eyre" (damit bin ich wirklich gut zurecht gekommen) oder von "Eine Frage der Schuld"?

Die Schriftgröße und auch wie dicht eine Seite bedruckt ist, würde für mich schon auch ein Faktor sein, den ich berücksichtigen würde bei meiner Entscheidung. Allein schon weil ich ja immer Probleme mit den Augen habe. (Viel mehr als eine zu dicht bedruckt Seite oder sehr kleine Schrift stört mich oft aber wenn der Druck nicht so richtig sauber ist - ich hatte auch von "Anna Karenina" eine Ausgabe in der Hand, bei der der Druck schlecht war... mich irritiert das beim lesen! Oder auch mag ich nicht jeden Schrifttyp gleich, da manche sich mir beim lesen mehr sperren als andere. Aber das ist natürlich eine subjektive Empfindung, die man nur durch reingucken für sich klären kann. Aber da wird Manesse von seinen üblichen Schriftbildern sicher nicht abgewichen sein. Da hätte ich vollstes Vertrauen, dass mir das Schriftbild der Manesse-Ausgabe von "Anna Karenina" zusagt.)

Subjektiv - da hast Du völlig Recht - ist auch die Antwort auf die Frage, welche Übersetzung gut und welche schlecht ist. Deshalb bin ich auch so froh, dass ich von den für mich reizvollsten Ausgaben (Manesse und Artemis & Winkler) hier die gewünschte Sätze zitiert bekommen habe. :-)
Allerdings finde ich, dass es manchmal (sicher und zum Glück nicht sooo oft) auch objektiv schlechte(re) Übersetzungen gibt. Wir hatten im alten Forum mal einen Vergleich angestellt - ich glaube es war - zur "Sturmhöhe". Da war eine Übersetzung bei, die wirklich fragwürdig war. Dazu wiederum muss man natürlich das Orignal herbeiziehen, sonst kann man das gar nicht beurteilen. Und man muss die entsprechenden Sprachkenntnisse haben (was ich persönlich nicht habe). Ich fand das damals sehr interessant und für mich auch sehr aufschlussreich. Weil das meinen Blick für Übersetzungen in gewisser Weise geschärft hat. Eben 1.) überhaupt drauf zu achten (ich habe mir früher nie so recht Gedanken gemacht, WELCHE Übersetzung... spätestens seit Jane Austen weiß ich aber, dass man vergleichen sollte um für sich die ansprechendste herauszusuchen) und 2.) dass es auch Übersetzungen gibt, die auch objektiv betrachtet schlechter abschneiden als andere.
Nur: In diesem Fall muss ich mich auf meine Empfindung natürlich voll und ganz verlassen, denn meine Russisch-Kenntnisse sind sozusagen nicht vorhanden! ;-)

Am Rande: Seit ich mich (noch sehr in den Anfängen!!!) mit der türkischen Sprache beschäftige (habe ja durch meinen persönlichen Bezug eine gute Möglichkeit mir Varianten erklären zu lassen etwas zu sagen), merke ich auch, dass es für eine gute (ja, man könnte fast sagen "richtige") Übersetzung auch Seitens des Übersetzers ein großes Gespür für die beiden jeweiligen Sprachen braucht. Das hat der eine Übersetzer sicher mehr, der andere etwas weniger. Auch wichtig ist, den Ton (also die Gefühle, die er transportieren will) des Autors zu treffen. Um vollkommen sinngemäß zu übersetzen. Das kann - glaube ich - manchmal schwierig sein. Und es wird sicher oft dem einen mehr, dem anderen weniger gelingen. Aber das könnte ich mit meinen Fremdsprachenkenntnissen niemals selbst beurteilen. Da ist es schon mal interessant, Meinungen von Fachleuten zu hören. Wie z. B. über die Charles Dickens Übersetzungen. Da gibt es glücklicherweise solche Einschätzungen, an denen man sich - wenn man will - ein wenig orientieren kann.
(Hier fällt mir auch ein schönes Buch von Umberto Eco ein, das ich mir immer mal aus der Nähe anschauen wollte: "[url=3446207759]Quasi dasselbe mit anderen Worten[/url]" - er beschäftigt sich in dem Buch mit Übersetzungen. Ganz sicher interessant! Gibt es übrigens inzwischen auch als TB.)

Bevor ich aber völlig vom Thema abkomme ( :mrgreen: ): Umso wichtiger selbst - durch Eure Postings hier - mal in verschiedene Übersetzungen reinblättern zu können. Ich danke Dir sehr für Deine Mühe - denn die Manesse-Ausgabe ist, wie schon gesagt, die zweite die für mich in die engere Auswahl gekommen ist. Preislich tun sich die Manesse und die Artemis & Winkler Dünndruckausgabe ja nichts.

Sehr dankbar bin ich Dir auch für den Hinweis, dass die Dir vorliegende Übersetzung modern ist, aber die Seele der Vorlage und auch das Russland von damals dennoch sehr gut transportiert. Auch das werde ich in meine Entscheidung mit einbeziehen.

Einen Tick mehr tendiere ich zur Ausgabe von Artemis & Winkler. Weil ich auch finde - was Du schriebst - dass eine leicht antiquiertere Sprache manchmal sogar gut sein/wirken kann. Das finde ich auch. Nicht immer, aber durchaus oft (solange es sich in Grenzen hält). Und da der Artemis & Winkler-Ausgabe die ältere Übersetzung zugrunde liegt (die mir in den zitierten Stellen sehr gut gefallen hat), könnte meine Wahl auf diese Ausgabe fallen. Aber mal sehen. Die Manesse hätte für mich den Vorteil dass sie in 2 Bände aufgeteilt ist. Bei dem Wälzer wirklich keine schlechte Idee - zumal es sich preislich ja mit der anderen nichts aus dem Weg geht und die Qualität bei beiden meinen Wünschen entsprechen sollte.

Da bin ich übrigens genauso gestrickt: Bücher, bei denen ich mir erhoffe, dass ich sie mein Leben lang im Regal behalten will, darf es ruhig mehr kosten. Wenn es denn dann von ausgezeichneter Qualität ist! Eine Ausgabe, die dann irgendwann nicht mehr so schön aussieht, ärgert mich dann nur. Da gebe ich das Geld dann wirklich gerne aus!
Liebe Grüße,
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Petra » Fr 6. Mär 2009, 11:58

Hallo zusammen,

jetzt habe ich noch mal genau nach der Manesse-Ausgabe geschaut. Und wieder eine interessante Info entdeckt:

Bei buecher.de steht eine Perlentauer-Notiz in der es über den Übersetzer und seine Übersetzung von "Anna Karenina" heißt:

Die Übersetzung von Bruno Goetz, einem verschollenen Dichter aus Riga, der 1954 starb, kurz nachdem seine Übersetzung bei Manesse das erste Mal erschienen war, hat nach Ansicht von Gauß, das "halbe Jahrhundert seither gut überstanden".

Auf der Manesse-Seite steht auch noch mal ganz genau, dass es sich bei der 2-bändigen Neuausgabe um eine überarbeitete Fassung handelt. Somit liegt der 2-bändigen Manesse-Ausgabe eine eigentlich alte Übersetzung von Bruno Goetz zugrunde, die jemand anders nun komplett überarbeitet hat.

Also, wenn hier vormals in diesem Beitrag von einer Neuübersetzung im Zusammenhang mit der 2-bändigen Ausgabe die Rede war, dann ist das nicht ganz korrekt. Das wollte ich hier keinem vorenthalten, wo ich es selbst gerade bemerkt habe.
Liebe Grüße,
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Petra » Fr 6. Mär 2009, 12:44

Hallo zusammen,

zum dritten Mal hintereinander ich! ;-)
Aber schon wieder mit einer - wie ich finde - für dieses Thema interessanten Info!

In einer anderen Foren-Diskussion (Link führt dorthin) steht ein interessanter Hinweis auf die Insel-Ausgabe in der Übersetzung von Gisela Drohla, die sehr nah am Original sein soll - im Gegensatz zu einigen anderen, die aus Gründen der besseren Lesbarkeit manchmal mit Einschüben versehen wurden, die im Orignial gar nicht stehen.

Ein Grund jedenfalls mir die Ausgabe bei Gelegenheit auch mal anzuschauen. Beim nächsten Buchhandlungsbesuch werde ich dazu mal greifen. Insel hat ja auch meistens (oder gar immer) diese herrlich hauchdünne Papier. Das käme dem Umfang des Buches sicher zugute! Und die Insel-TBs sind auch ansonsten von ihrer Beschaffenheit her so, dass man sie auch wenn sie sehr dick sind, noch gut und knickfrei lesen kann und das Cover auch nicht "ausleihert". Das Insel-TB bringt es auf rd. 1.200 Seiten. Ich habe ein Insel-TB von Charles Dickens "David Copperfield", das umfasst rd. 1.230 Seiten. Und das liegt gut in der Hand und dem traue ich auch zu, dass es unbeschadet von mir gelesen werden kann, ohne dass ich mich sehr abmühe. Die dünnen Seiten sind ideal, damit es nicht unnötig NOCH dicker wird. Und die Qualität gefällt mir von den Insel-TBs immer außerordentlich gut! Preislich wäre das zu einer der von mir ins Auge gefassten HC-Ausgaben natürlich eine echte Überlegung wert. Zumal ich die Insel-TBs wirklich liebe, sie auch von der Qualität her sehr langlebig sind und ich sie unheimlich gern in der Hand halte, weil sich die Cover so kühl und weich anfühlen. :-)

Das Schriftbild würde mich dann noch interessieren. Und ob die Rückseiten durchscheinen. Ist beim Copperfield nicht der Fall. Kann ich mir somit hier auch nicht vorstellen. Aber reinschauen schadet da ja nicht. Und da ich eh wegen der Übersetzung reinlesen will, passiert das ja eh in einem Abwasch.

Die Cover (es gibt zwei verschiedene) gefallen mir auch beide. Besonders das mit Sophie Marceau vorne drauf:

Bild Bild

Normaler Weise mag ich solche an Verfilmungen angelehnte Cover nicht. Aber hier gefällt es mir. So könnte ich mir Anna Karenina vorstellen wollen! ;-)
Und es beschwört Bilder von russischem Winter in mir herauf.

Und bei zeno.org gibt es anscheinend (ich habe es noch nicht ganz überblickt) eine vollständige Online-Ausgabe von "Anna Karenina" (auch eine von "Krieg und Frieden"), die auf einer Übersetzung von H. Röhl beruht. Ich habe aber lieber ein echtes Buch in der Hand. Aber diese Online-Ausgabe ist ja auch nicht schlecht - vielleicht für den ein oder anderen! (Auf jeden Fall muss man dann keinen schweren Band mit sich herumschleppen. Entweder man liest online oder druckt sich das ganze Seitenweise aus! :mrgreen: )
Liebe Grüße,
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Wolf » Fr 6. Mär 2009, 13:35

Hallo Petra,

Du kniest Dich ja richtig in die Anna-Karenina-Recherche hinein. *g* Da hast Du ja wieder einiges Neues herausgefunden.

Wie ich gerade gesehen habe, gibt es antiquarisch auch noch eine zweibändige Insel-Taschenbuch-Ausgabe, die hat dieselbe Seitenzahl, aber eben auf zwei Bände aufgeteilt. Wenn man bei zvab.com in das Suchfeld Anna Karenina Drohla eingibt, bekommt auch einige Angebote mit Bild, darunter eine gebundene Lizenzausgabe der Deutschen Buchgemeinschaft. Die sieht ziemlich edel aus und ist sogar noch billiger als eine neue Taschenbuchausgabe. Na ja, jedenfalls ist die Auswahl an Anna-Karenina-Ausgaben wirklich sehr groß, da fällt die Wahl nicht leicht.

In der Wikipedia gibt es einen eigenen Artikel zu Anna Karenina, darin ist auch eine Übersicht über die wichtigsten Personen im Roman. Diese Namensfülle sieht ein wenig abschreckend aus, jedenfalls für mich. ;-)

Schöne Grüße,
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Petra » Fr 6. Mär 2009, 16:33

Hallo Wolf,

Wolf hat geschrieben:Du kniest Dich ja richtig in die Anna-Karenina-Recherche hinein. *g*


Ja, jetzt will ich es wissen (welche Ausgabe MEIN wird)! :mrgreen:

Macht aber auch Spaß, sich mal so eingehend im Voraus mit einem Werk zu befassen, stelle ich dabei gerade fest! :-)

Deinem Tipp werde ich auch noch in Ruhe nachgehen! Wer weiß, vielleicht fällt die Entscheidung ja auch auf ein solches Exemplar. Obwohl mir ja nach wie vor ein neues lieber ist. Aber ein oder zwei Mal konnte ich in der Vergangenheit auch schon über meinen Schatten springen! ;-)
Liebe Grüße,
Petra


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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon JMaria » Fr 6. Mär 2009, 20:27

Hallo Petra

Petra hat geschrieben:Am Rande: Seit ich mich (noch sehr in den Anfängen!!!) mit der türkischen Sprache beschäftige (habe ja durch meinen persönlichen Bezug eine gute Möglichkeit mir Varianten erklären zu lassen etwas zu sagen), merke ich auch, dass es für eine gute (ja, man könnte fast sagen "richtige") Übersetzung auch Seitens des Übersetzers ein großes Gespür für die beiden jeweiligen Sprachen braucht. Das hat der eine Übersetzer sicher mehr, der andere etwas weniger. Auch wichtig ist, den Ton (also die Gefühle, die er transportieren will) des Autors zu treffen.


wie wahr !
es gibt ein italienisches Sprichwort das besagt: traduttore, traditore und heißt soviel wie, Der Übersetzer ist ein Verräter.

Die Entstehung dieses Sprichwort resultiert auch aus dem Wortspiel heraus, da die beiden Wörter sich sehr ähneln. Dennoch ist etwas Wahres dran; der Übersetzer interpretiert eine Sprache, dafür sollte man wirklich sehr befähigt sein.

Liebe Grüße
Maria
Zuletzt geändert von JMaria am Fr 6. Mär 2009, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
Schöne Grüße, Maria
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Barbara » Fr 6. Mär 2009, 21:45

Liebe Petra,

na, diesmal meinst Du es aber Ernst. ;) Da hast Du ja eine gewaltige Recherchearbeit geleistet.

Nun bin ich erst recht gespannt darauf, für welche Ausgabe Du Dich entscheiden wirst.

Also, was die Schriftgröße angeht, so kann ich Dich beruhigen. Sie ist bei allen Manesse-Ausgaben gleich.
Es ist nur so, dass halt die gesamte Seite proportional verkleinert ist. Dabei sind Zeilenanzahl und Zeichen pro Reihe in etwa gleich mit denen "normal großer" Bücher.

Ich dachte, als ich erwähnte, dass man sich an die kleinere Schrift gewöhnt, eben genau an dein "Augen-Problem". Daher musst entscheiden, ob Du auf Dauer damit zurecht kommst. Schließlich umfasst das Buch 1600 Seiten. Also mich stören die kleineren Seiten nicht und ich denke bei jedem Manesse-Buch, dass sich die Seiten sogar schneller lesen, als bei "großen" Büchern.

Das Schriftbild ist, wie ich finde super. Die Blätter sind toll und die farbliche Anpassung von Papier und Druckfarbe passt und wirkt sehr edel.

Und wie gesagt, an der Übersetzung hatte ich nichts auszusetzen.

Was der Verlag als sehr gelungenen Slogan hat, kann ich nur unterschreiben: WENN LESEN, DANN ERLESEN!!! Und das stimmt bei Manesse. Ich bin noch mit keiner Manesse- Ausgabe reingefallen. Und ich habe nun schon recht viele in meiner kleinen Bibliothek.
Vor einiger Zeit habe ich angefangen alle Ausgaben besonderer Bücher auszumisten und sie durch Manesse- Bücher zu ersetzen. Da ich auch einige Klassiker als Insel-Bücher hatte, habe ich diese auch asugetauscht, den nich bin mit insel nicht ganz so zufrieden gewesen. Sie vergielben recht schnell und sehen dann etwas schäbig aus. Zumindest war es bei meinen so.

Daher konnte ich es auch fast nicht glauben, das der Verlag fast Pleite ging, als Randomhouse ihn übernahm. Und momentan ist es leider auch so, dass sich kleinere Buchandlungen keine Manesse mehr auf Lager legen, sondern nur noch auf Bestellung liefern, da die Bücher fast nur noch als Geschenk gekauft werden. Sehr schade, wie ich finde.

Viel Spaß noch bei Deiner Recherche und pass auf, Du weißt ja: Wer die Wahl hat, hat die Qual!! :lol:

Nun muss ich mich aber sputen, da ich auf ARTE "Sinn und Sinnlichkeit" schauen will.
"Das Lesen eines Buches ist die Zwiesprache mit der eigenen Seele!"
B.H.

Liebe Grüße
Barbara
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Re: Anna Karenina - welche Ausgabe?

Beitragvon Petra » Mo 9. Mär 2009, 17:10

Liebe Barbara und liebe Maria,

JMaria hat geschrieben:wie wahr !
es gibt ein italienisches Sprichwort das besagt: traduttore, traditore und heißt soviel wie, Der Übersetzer ist ein Verräter.


dito: wie wahr! :-)

Barbara hat geschrieben:Nun bin ich erst recht gespannt darauf, für welche Ausgabe Du Dich entscheiden wirst.


Ich auch! :mrgreen:

Ich bin mir noch überhaupt nicht sicher! Ich werde meine Insel-TBs (habe auch einige - auch schon jahrelang) noch mal ganz genau unter die Lupe nehmen. In meiner Erinnerung weisen sie noch keine Alterungsspuren auf. Aber da Du Insel-TBs mit ausgemistet hast, will ich doch noch mal lieber schauen. Denn "Anna Karenina" wird gewiss ein Buch sein, dass (bei mir) bleiben wird.

Noch ein Argument für die Manesse-Ausgabe (obwohl ich fast schon mehr für Artemis & Winkler war - nur 1 Band und außerdem habe ich von deren Dünndruck-Ausgaben noch keines) ist die Befürchtung, dass der Verlag vielleicht nicht ewig bestehen wird. Denn es kann sicher wieder einmal rauer Wind für ihn wehen. Denn viele Menschen sind nicht bereit so viel Geld für ein Buch auszugeben, das sie auch in viel preiswerteren Ausgaben bekommen können. Bzw. bei einigen scheitert's nicht mal an der Bereitschaft sondern am Geldbeutel. Und man sieht es dran, dass schon nicht mehr jede Buchhandlung Manesse führt. Zum Glück habe ich sie im Sternverlag, in der Langenfelder Thalia (kleine, aber durchaus feine Auswahl - nur leider sehr versteckt untergebracht) und auch - wenn mich nicht alles täuscht - kürzlich in der Mayerschen noch gesehen.

Für Artemis & Winkler besteht allerdings die gleiche Gefahr, so dass sich das Argument für die Entscheidung zwischen diesen beiden schon wieder aufhebt. Aber zumindest drängt es die Insel-Ausgabe wieder etwas weiter nach hinten.

Wer die Wahl hat... ;-)

Barbara hat geschrieben:Also, was die Schriftgröße angeht, so kann ich Dich beruhigen. Sie ist bei allen Manesse-Ausgaben gleich.
Es ist nur so, dass halt die gesamte Seite proportional verkleinert ist. Dabei sind Zeilenanzahl und Zeichen pro Reihe in etwa gleich mit denen "normal großer" Bücher.

Ich dachte, als ich erwähnte, dass man sich an die kleinere Schrift gewöhnt, eben genau an dein "Augen-Problem". Daher musst entscheiden, ob Du auf Dauer damit zurecht kommst.


Wenn das bei "Anna Karenina" nicht anders ist als bei den anderen Büchern bei Manesse, dann bin ich schon beruhigt. Denn mit der proportional verkleinerten Darstellung hatte ich beim lesen von "Jane Eyre" keine Problem. Und auch der Blick in meine sonstigen Manesses verrät mir, dass es mich nicht stört. Gut zu wissen also, dass man bei "Anna Karenina" nicht noch mehr verkleinert oder enger gedruckt hat. Denn darum ging es mir. Das wäre dann doch too much für meine Augen! ;-)

Barbara hat geschrieben:Das Schriftbild ist, wie ich finde super. Die Blätter sind toll und die farbliche Anpassung von Papier und Druckfarbe passt und wirkt sehr edel.


Wenn "Anna Karenina" auch hierin nicht von den üblichen Manesse-Ausgaben abweicht, stimme ich Dir voll und ganz zu! Das Schriftbild finde ich auch sehr angenehm und die Druckfarbe schön klar und deutlich und ist sehr fein (also im Sinne von edel). Das Papier sowieso - ich liebe dieses feine dünne Papier. Vor allem weil die andere Seite nicht durchscheint (wäre für meine Augen gar nichts!).

Barbara hat geschrieben:Was der Verlag als sehr gelungenen Slogan hat, kann ich nur unterschreiben: WENN LESEN, DANN ERLESEN!!! Und das stimmt bei Manesse. Ich bin noch mit keiner Manesse- Ausgabe reingefallen. Und ich habe nun schon recht viele in meiner kleinen Bibliothek.


Der Slogan ist wirklich sehr schön und sehr passend! :-)

Ich bin mit meinen Manesse-Ausgaben bisher auch sehr zufrieden! an der Qualität gibt es aus meiner Sicht auch überhaupt gar nichts zu mäkeln. Im Gegenteil!

Nur wegen der Übersetzungen höre ich mich immer lieber vorher um. Und bei meiner Entscheidung hat dann die Übersetzung Vorrang vor der Qualität der Ausstattung. So z. B. bei den Jane Austen-Romanen (die Übersetzung der Grawes ziehe ich den anderen vor), bei "Sturmhöhe" (da war ich mit der Übersetzung von Michaela Meßner sehr glücklich) und bei den Romanen von Charles Dickens. Da mag ich die von Gustav Meyrinck sehr.

Barbara hat geschrieben:Nun muss ich mich aber sputen, da ich auf ARTE "Sinn und Sinnlichkeit" schauen will.


Die Verfilmung habe ich auf DVD, aber noch nicht geguckt. Hat sie Dir gefallen? Ich bin schon sehr gespannt drauf! Mag die BBCs ja generell sehr gern!
Liebe Grüße,
Petra


Ich lese gerade: :lesen:
Rónán Hession - Leonhard und Paul (HC)
Benjamin Stevenson - Die mörderischen Cunninghams. Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen (ebook)

Ich höre gerade: :kopfhoerer:
-

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